Archiv für den Monat Juni 2010
Wer sich gelegentlich mit kryptischen Windows-Fehlercodes konfrontiert sieht, dürfte Error Goblin mögen. Die Datenbank verrät zum Beispiel, dass sich hinter „0x5“ ein einfaches „Access is denied“ verbirgt und wird auch als portable Version angeboten.
Update: Schade, die Seite ist mittlerweile offline.
Bild-Boss und Blogger Kai Diekmann hat sich vor seinem Marokko-Urlaub offensichtlich nicht über die aktuellen Roaming-Gebühren informiert und fleißig Urlaubsvideos auf seinem Blog veröffentlicht. Die Telekom will nun 42.000 Euro von ihm, und ihr Chef René Obermann soll’s richten.
So viele Dokumente mit dem Stempel „Verschlusssache“ lagern nach Berechnungen des Historikers Josef Foschepoth in den Archiven des Bundes, davon alleine mehr als 3,5 Millionen im Kanzleramt und im Innenministerium. Dass nicht nur den Bürgern, sondern auch den Abgeordneten wichtige Dokumente und Verträge vorenthalten werden, über die sie aber dennoch abstimmen, hat die junge Welt schon vor einigen Monaten in einem interessanten Artikel thematisiert, den ich an dieser Stelle gerne zur Lektüre empfehle: „Geheimnisverrat ist Bürgerpflicht„
Dass dem Grundgesetz im politischen Alltag leider keine besonders große Bedeutung zukommt, ist nicht neu. Was der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler jetzt aber in einer Antwort auf Abgeordnetenwatch über die Abstimmungspraxis in seiner Fraktion offenbart hat, überrascht mich dann doch:
Laut Artikel 38 des Grundgesetz sind die Abgeordneten des Deutschen Bundestag ausdrücklich „an Aufträgen und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. In der parlamentarischen Praxis dominiert (dennoch) inzwischen die sogenannte Fraktionsdisziplin. So werden beispielsweise vor wichtigen Abstimmungen von der Fraktion „Probeabstimmungen“ durchgeführt, um das voraussichtlich Abstimmungsverhalten bereits im Vorfeld einzuschätzen. Zusätzlich muss jeder Abgeordnete nach seiner Fraktionsordnung einen Tag vor der Abstimmung schriftlich anzeigen, wenn er bei der Abstimmung von der Fraktionslinie abweichen will.
Abgeordnetenwatch hat die Parlamentarischen Geschäftsführer der Bundestagsfraktionen um Stellungnahmen dazu gebeten, die im Blog veröffentlicht werden sollen.
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Der Golf von Mexiko ist für uns weit weg, und da fällt es schwer, sich die katastrophalen Ausmaße der dort durch den Untergang der Bohrinsel Deepwater Horizon im April ausgelösten Ölpest zu vergegenwärtigen. Auf If It Was My Home kann man den Ölteppich an jeden Ort der Erde verlegen und die Katastrophe so veranschaulichen.
(via)
Nur von wegen Konsumentensouveränität und so…
Ich habe beschlossen, meine täglichen Aufgaben und Notizen wieder einem analogen Notizbuch anzuvertrauen. Hauptsächlich wegen der damit verbundenen Unabhängigkeit. Der Versuch, meine Aufgaben digital zu verwalten scheiterte eben daran: Selbst im Büro bei laufendem Rechner ergeben sich neue Aufgaben nicht immer am eigenen Arbeitsplatz, und so sammeln sich doch wieder lose Zettel an und man hat mehrere Listen abzuarbeiten – ein Notizbuch kann ich immer dabei haben. Aber Links notiere ich natürlich noch immer am liebsten digital…
Auswahl
Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach dem Notizbuch an sich. Ich habe mich zunächst für ein kariertes Moleskine Soft Cover Pocket Notebook entschieden, in erster Linie mangels Kenntnis guter Alternativen. Auch wenn das kleine Schwarze so nicht von Hemingway genutzt wurde, macht man für den Start bestimmt nichts falsch. Hinzu kommt, dass sich die meisten Tipps, Tricks und Kniffe eben auf das Moleskine beziehen – auch wenn viele natürlich genauso mit anderen Notizbüchern funktionieren.
Notizbuch-Blogs
Einen guten Überblick über die Alternativen bieten verschiedene Fanblogs. Ein deutschsprachiges Blog rund um das Thema Notizbücher ist das Notizbuchblog, wo man unter anderem auch gleich eine hervorragende Reihe von Notizbuchregeln findet. Notebook Stories ist ein englischsprachiges Notizbuch-Fanblog, ebenso wie Black Cover, das sich ganz der Suche nach dem perfekten Notizbuch verschrieben hat. Hier findet man sehr detaillierte Testberichte, fraglich ist allerdings, welche der Bücher auch in Deutschland einfach und günstig erhältlich sind. Das gilt auch für diese schöne Auswahl.
Individuelle Notizbücher
Bei mein Notizbuch kann man Moleskines mit individuellen Lasergravuren bestellen, alternativ gibt es bei Engrave Your Book individuelle Ledereinbände, die man nach dem Vollschreiben eines Notizbuches einfach weiterverwenden kann. Ledereinbände in schlichtem Schwarz bietet Molecover an, und wer lieber selbst etwas eigenes schneidern will, kann sich einen Einband aus Stoff nähen.
Verwendung
Welches denn nun das richtige ist, hängt neben den persönlichen Vorlieben natürlich von der geplanten Verwendung ab. 13 mögliche Anwendungen zeigt Dustin Wax auf. Interessant finde ich besonders die Idee eines Lesejournals und einem für Gesprächsnotizen.
Viele Anhänger der Selbstmanagement-Methode Getting Things Done nutzen Notizbücher, und auch, wenn man kein Anhänger der Technik mit ihrer strengen Einteilung in Aufgaben, Projekte, Listen und Ressourcen ist, beinhalten die verschiedenen Ansätze einige interessante Tipps.
Ein Flickr-Nutzer gewährt noch einen sehr interessanten Einblick in sein Reise-Notizbuch, und Notebook Stories zeigt, womit man sein Notizbuch alles füllen kann, um es zu einem „Mental Swiss-Army Knife“ zu machen.
Vorbereitung
Banal, aber wichtig: Wer sein Notizbuch im Verlustfall wiederbekommen möchte, sollte seine Kontaktdaten eintragen oder vielleicht eine Visitenkarte einkleben. Auch die Angabe eines Finderlohns erhöht ganz sicher die Wahrscheinlichkeit, ein verlorenes Notizbuch wiederzubekommen.
Für spätere Querverweise empfiehlt es sich, die Seiten durchzunumerieren – zunächst nur jede zweite Seite, das genügt zur Orientierung vollkommen. Die Seitenzahlen der Zwischenseiten lassen sich bei Bedarf später ergänzen. Eine interessante Variante ist die gedankliche Unterteilung einer Doppelseite in vier Abschnitte, die sich dann z.B. als 1A, 1B, 1C oder 1D referenzieren lassen.
Segmentierung
Bei jedem Notizbuch, das man nicht einfach von vorne bis hinten chronologisch vollschreibt, stellt sich die Frage nach der Aufteilung der Seiten. Praktisch läßt sich dies mittels farbiger Post-Its, eines ausgestanzten Registers oder gefärbter Seitenränder realisieren.
Inhaltlich ergibt sich die Einteilung aus der geplanten Verwendung des Buches. Ich vewende einfach die jeweils linken Seiten für Aufgaben und die rechten Seiten für Notizen. Im hinteren Teil sind einige Seiten für einen Index und verschiedene Listen reserviert.
Sehr interessant ist auch die Einteilung von Tac Anderson. Er beginnt neue Abschnitte für Monate und Wochen: Je eine neue Doppelseite pro Monat, die mit einem Inhaltsverzeichnis gefüllt wird, und dann je eine viergeteilte Doppelseite pro Woche für die wichtigsten Aufgaben (Arbeit, Projekte, Privat und Verschiedenes). Dahinter folgen recht flexibel weitere Notizen, bis eine neue Woche oder ein Monat beginnt.
Stift-Halter
Zur Frage, wie man einen Stift an einem Notizbuch befestigt, gibt es mehrere Ansätze. Für mich tut es die einfachste Methode mit dem vorhandenen Gummiband und einem Druckbleistift. Darüber hinaus kann man sich aber auch selber etwas basteln oder eine kommerzielle Lösung kaufen.
Notizbuch als Geldbörse
Wer gerne mit leichtem Gepäck unterwegs ist, kann sich mit einem Moleskine das Portemonnaie ersparen: Ausweis und Geldscheine finden in der Rückentasche Platz, und für eine handvoll Kreditkarten gibt es auch verschiedene Lösungen.
Reparaturen
Wenn es zum Schlimmsten kommt, finden sich im Netz auch bebilderte Anleitungen, um ein gerissenes Gummiband oder einen gebrochenen Buchrücken zu reparieren.
Vorlagen
Ganz egal ob, man ein Blanko-Notizbuch oder eines mit Linien oder Kästchen nutzt, braucht man früher oder später vielleicht mal ein paar Seiten mit einem anderen Layot. Die Lösung ist der Graph Paper Generator, mit dem sich einfach Seiten in verschiedenen Layouts und gängigen Formaten als PDF generieren lassen. Ausdrucken, Einkleben, fertig.
Um digitale Inhalte in ein Moleskine oder formatgleiche Notizbücher zu übernehmen, bietet sich Moleskines MSK an. Und für Typographiefreunde gibt es zu guter Letzt ein mittelalterliches Moleskine Writing Template, das hinter die Seite gelegt ein schönes Seitenlayout vorgibt.
Und noch mehr…
Wer noch weitere Anregungen benötigt wird in der wohl umfangreichsten Linksammlung zum Thema sicher fündig: The Monster Collection of Moleskine Tips, Tricks and Hacks, aus der auch viel der hier gesammelten Links stammen.
Bildnachweis:
Flickr, Urheber: Jason Tavares
George Carlin erklärt, warum er die Sonne verehrt und zu Joe Pesci betet.
Netter Service: Wer momentan nach Begriffen wie „Weltmeisterschaft“, „WM 2010“ oder „World Cup“ sucht, erhält als ersten Treffer eine Liste der letzten Ergebnisse und der nächsten Spiele mitsamt den übertragenden Fernsehsendern.
… dann wird die Wahrheit das Einzige sein, was niemand mehr glauben kann.“ Der sehenswerte Kurzfilm „Schwarz wie Milch“ ist die Bachelorarbeit von Stefan Kempas und entstand im Rahmen des Studiengangs Digtal Media an der Hochschule Ulm.
„Die Beste Partei“ ist eine isländische Spaßpartei, die jüngst die Kommunalwahlen in Reykjavik gewonnen hat und nun mit einem TV-Komiker den Bürgermeister stellt. Versprochen hatte sie zum Beispiel kostenlose Handtücher im Schwimmbad und Eisbären für den Zoo von Reykjavik.
Ob „Die Beste Partei“ nun auch das Amt des Vize-Regierungschefs und Außenministers anstrebt, ist noch nicht bekannt.
Unter diesem Titel kommentiert Hans-Jürgen Maurus auf tagesschau.de das Geschachere um das Amt des Bundespräsidenten und wartet mit einem schönen Vorschlag auf:
Wieso erdreisten sich die Regierungsspitzen – gewissermaßen im parteipolitischen und parteitaktischen Alleingang – den ersten Mann des Staates, das Staatsoberhaupt, in einer Undercover-Operation auszumauscheln? Das ganze ohne Transparenz. Dabei hat jedes Mitglied der Bundesversammlung das Recht, einen eigenen Kandidaten schriftlich vorzuschlagen. Wäre doch schön und vielleicht richtig spannend, wenn wenigstens ein dutzend der über tausend Mitglieder den Mumm hätten, von ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu machen, anstatt nur abzunicken, was man ihnen vorsetzt. Soviel Demokratie darf schon sein, oder?
Wenigstens Erdogan redet Klartext, und wir verdanken Faruk G. die Übersetzung und dieses untertitelte Video der historischen Rede. Tausend Dank!
http://vimeo.com/12274294