Festnahme wegen Spionageverdacht durch die Bundesanwaltschaft. Na endlich. NSA? GCHQ? Knapp daneben.

Unter dringendem Spionageverdacht hat die Bundesanwaltschaft einen 58-jährigen Deutschen festgenommen. Er soll als Mitarbeiter der zentralen Ausländerbehörde in Ostwestfalen für einen indischen Nachrichtendienst Informationen über Inder gesammelt haben, die in Deutschland leben.

Ihr kennt das: man sitzt entspannt im Flugzeug, der Pilot erleidet einen Herzinfarkt, der Kopilot erliegt einer Fischvergiftung – und der Held wird gesucht, der den Tag rettet. Nichts leichter als das: How to Land a 737 (Nervous Passenger Edition).

Okay, ein Selbstläufer wird die Sache damit nicht. Aber im Fall der Fälle würde ich es wohl versuchen. Besser beim Versuch der Landung sterben, als in der allgemeinen Panik in der Kabine. Denk ich mir so auf dem Sofa. wink

Warum nicht einfach mal die Buchhaltung eines Konzerns anmailen und eine Millionenüberweisung anordnen? Das hat jetzt schon mehrfach geklappt. Vorher hatten die Angreifer das Intranet gehackt, um Mails auszuspionieren und den Account des Vorstandschefs zu imitieren. Die abenteuerliche Geschichte:

Als Teil der Betrugsmasche werde in den Mails auf die absolute Vertraulichkeit der Angelegenheit hingewiesen. Darin sei in fehlerfreiem Deutsch die Rede von einer geplanten Konzern-Übernahme, über die ansonsten niemand im Unternehmen Bescheid wisse. Deswegen solle kein Kontakt zu anderen Mitarbeitern gesucht werden. Um die Absprache „gemäß den Richtlinien der Bankenaufsicht“ zu dokumentieren, müsse jeglicher Kontakt mit dem Vorstandschef ausschließlich per E-Mail erfolgen.

Social Engineering aus dem Lehrbuch. smile

Nach der Revolte in einem mexikanischen Gefängnis ließen sich die unmenschlichen Haftbedingungen nicht mehr verheimlichen.

Sicherheitskräfte fanden bei einer Inspektion Zellen mit großen Fernsehern, Mini-Kühlschränken und sogar Aquarien und Saunen vor, wie die Regierung des Bundesstaates Nueva León mitteilte. Zudem habe man 280 Verkaufspunkte für Lebensmittel und eine Bar entdeckt.

21 Prozent der AfD-Wähler haben kein Verständnis dafür, dass Leute die AfD wählen. smile Die „einfache“ Erklärung finde ich aber nicht überzeugend.

Es ist die Hipster-Fraktion der AfD, die derart tickt. Genau wie Indiebands, Ginmarken, Berliner Kieze und Bartmoden sind auch Parteien ein Distinktionsmerkmal. Und wenn da alle mitmachen, ist es auf einmal gar nicht cool. Die breite Masse wird von den Early Adoptern wie so oft mit einem Naserümpfen betrachtet.

Wie kommt man von einem Dünkel gegenüber der breiten Masse der AfD-Wähler zu einem Unverständnis darüber, dass sie dieselbe Partei wählt wie man selbst? Jeder weitere Wähler wäre doch eine Bestätigung der eigenen, frühen Entscheidung.

Ich habe bei der Auslagerung militärischer Aufgaben an Private bisher nur an die USA und Blackwater USA Blackwater Worldwide Xe Services LLC Academi gedacht. Tatsächlich macht die Bundeswehr aber auch schon länger nicht mehr alles selbst.

Hatte die Bundeswehr2004/05 die Auslagerung von Aufgaben in den Bereichen Kampfunterstützung, Reparatur/Wartung und Logistik im Rahmen internationaler militärischer Interventionen noch prinzipiell abgelehnt, so wurden diese Aufgaben bereits im Jahr 2009 routinemäßig ausgelagert.

Nanu, die AfD ist ja gar keine Partei des kleinen Mannes. Hat Katharina Nocun herausgefunden, die sich der unappetitlichen Aufgabe gestellt hat, die Programme der bald zu Landtagswahlen antretenden AfD-Landesverbände zu lesen. Von ihr im Interview zusammengefasst.

Was ist das denn für eine Resterampe? Wo bin ich denn hier gelandet? Verklärung preußischer Zustände, religiös-fundamentalistische Weltsichten, offener Rassismus, Klimawandelleugnung, marktradikale Konzepte aus der Mottenkiste. Alles dabei.

Neues aus der anti-russischen Propaganda-Abteilung.

Bei der Kommentierung der Rede des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew auf der Münchner Sicherheitskonferenz manipulieren die Großjournalisten jedoch in einer Art und Weise, die selbst im medialen Niveaulimbo negativrekordverdächtig ist. Wahrscheinlich hätte man Medwedew sogar dann noch Aggressivität unterstellt, wenn er in München die Bergpredigt vorgetragen hätte.

Autodidaktische Tastaturschreiber können Leistungen erreichen, die mit Zehn-Finger-Schreibern vergleichbar sind, haben finnische Wissenschaftler herausgefunden. Das gilt auch, wenn sie weniger Finger oder abenteuerliche Techniken nutzen. Und auf die muss man erst einmal kommen.

Da sind etwa diejenigen, die mit dem linken Daumen die linke Shift-Taste drücken, also einmal mit der ganzen Hand neben die Tastatur greifen. Oder solche, die Leerzeichen stets mit dem Zeigefinger setzen oder mit beiden Daumen zugleich. Oder die Kandidaten, welche kategorisch die Hochstelltaste zur Großschreibung verwenden.

Ein Redakteur Der Welt wollte sich der AfD als geheimer Medienberater andienen. Für 4000 Euro monatlich – zahlbar über das rechts-nationale Online-Portal seiner Frau oder über einen Mittelsmann. Der Redakteur steht dem Arbeitsmarkt mittlerweile wieder uneingeschränkt zur Verfügung, und ich hatte davon gar nichts mitbekommen. Aber vielleicht bin ich da ja nicht allein:

An dem AfD-Skandal bei der „Welt“ ist vor allem interessant, dass er von den überregionalen Medien am Anfang fast komplett ignoriert wurde. Dabei haben von „Spiegel“ über „FAZ“ bis hin zur „Süddeutschen“, ganz zu schweigen von den öffentlich-rechtlichen Anstalten, alle großen Redaktionen Berichterstatter abgestellt, die vornehmlich über die AfD berichten. Es war dann aber die rechts-nationale „Junge Freiheit“, die zuerst über den Fall berichtet hat und mit ihrem Bericht über kompromittierende E-Mails dafür gesorgt hat, dass sich die „Welt“ von ihrem Redakteur trennt.

Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Verfassungsschützer.

Der Verfassungsschutz hat einem V-Mann Geld gegeben, das dieser an das Terrornetzwerk Al-Kaida weitergeleitet haben soll. Deshalb ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Dienstes: wegen des Verdachts der Unterstützung einer Terrorvereinigung.

Da war man beim Bundesamt bestimmt genauso überrascht wie ich. Immerhin war das doch 70 Jahre lang bei Neonazis auch kein Problem.

Früher musste die Politik den Datenschutz gegenüber Unternehmen durchsetzen – heute läuft das anders herum. Da erklärt Ole Schröder, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium:

Die Aussage: ‚Meine Daten gehören mir‘ ist Unsinn. Wir müssen aufhören, den Fluss von Daten zu schützen.

Und ein Telekom-Vorstand muss ihm dann erläutern, dass der Schutz der Privatsphäre irgendwie zu den Grundrechten gehört.

Genug Arbeit wäre ja da.

Pünktlich in den Feierabend – mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland schafft das laut einer Studie nicht. 60 Prozent arbeiten mehr, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart ist. 33 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verbringen wöchentlich 45 Stunden und mehr am Arbeitsplatz, 17 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten geben sogar an, über 48 Stunden pro Woche zu arbeiten.