Schon mal was von der „Allianz für Rohstoffsicherung“ gehört? Das ist ein ganz unappetitlicher Lobbyverein deutscher Unternehmen, die alte Traditionen aufleben und Rohstoffe auch mal wieder militärisch sichern lassen wollen. Das steht so freilich nicht in der Pressemitteilung, die vor einem Jahr die Gründung der Allianz verkündete und ihr bislang einziges öffentliches Lebenszeichen zu sein scheint – auch die Webseite habe ich noch nicht gefunden. Dafür hat sich jetzt aber ihr Geschäftsführer in einem Interview mit dem Handelsblatt entsprechend zu Wort gemeldet:
Diese Politik müsse sich zwar vom „Ziel freier und transparenter Rohstoffmärkte“ lenken lassen, „es wäre aber naiv, dies in naher Zukunft als gegeben anzunehmen“, sagte Paskert. Die Entwicklung sei „leider genau gegenläufig“. Deshalb müssten „wir“ – d.h. Deutschland – „gemeinsam mit unseren Partnern in der EU und NATO noch mehr Verantwortung in Außenwirtschafts- und Sicherheitsfragen übernehmen“.
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Die direkte Frage des Handelsblatts: „Werden wir Kriege um Rohstoffe erleben?“, bejaht er unter Hinweis auf historische Vorbilder: „Die Geschichte zeigt, dass viele Konflikte ihre Ursache im Kampf um Rohstoffe haben. … Die Rohstoffversorgung ist Grundlage für Wertschöpfung und Wohlstand eines Landes und hat daher geopolitische Bedeutung.“
Bleibt die Frage: Ist es um die Allianz sonst so still, weil sie bei unserer Regierung ohnehin offene Türen einrennen würde, oder stehen die Tore so weit auf, weil sie schon so erfolgreich unter dem Radar operiert?
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