Habt ihr schon mal von der Tanganjika-Lachepidemie gehört? Es begab sich 1962, dass in einer Mädchenschule im heutigen Tansania drei Schülerinnen einen Lachanfall bekamen. Binnen kurzer Zeit waren mehr als die Hälfte der Schülerinnen betroffen, und die Schule musste geschlossen werden. Aber das war erst der Anfang. Denn die aus dem Internat nach Hause geschickten Mädchen steckten in ihren Heimatorten weitere Schüler an, weswegen noch weitere Schulen zeitweise geschlossen wurden. Insgesamt waren etwa 1.000 Menschen – vorwiegend Mädchen und junge Frauen – betroffen. Und die Lachanfälle dauerten bis zu zwei Jahre!

Christian F. Hempelmann, der die Vorgänge von 1962 im Jahr 2002 untersuchte, nennt als eine mögliche Ursache für die Mass Psychogenic Illness (MPI) den Stress der Schüler, den diese durch die Erwartungen ihrer Lehrer und Eltern ihnen gegenüber angesichts der gerade erst vollzogenen Unabhängigkeit Tanganjikas erlebten.

Eine weitere gut belegte Massenhysterie ereignete sich März/April 1983 im Westjordanland, wo in mehreren Wellen 949 Menschen Vergiftungssymptome zeigten, für die kein Auslöser gefunden werden konnte und die bei Untersuchungen auch nicht nachgewiesen werden konnten. Opfer der Arjenyattah-Epidemie waren größtenteils Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Die Verbreitung wird vor allem auf die Berichterstattung in den Massenmedien zurückgeführt.