Spanischer Billigflieger verlangt von Bewerbern 60 Euro „Bewertungsgebühr“ für die Teilnahme am Auswahlverfahren. Und bei mehr als 20% Arbeitslosigkeit …

Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber es wird davon gesprochen, dass bis zu 2000 Teilnehmer in die Endauswahl gekommen sein sollen, womit der neue Billigflieger die stattliche Summe von 120.000 Euro eingenommen haben dürfte.

Zumindest ist IM Friedrich in seinem religiösen Eifer konsequent: Nach der Bevorzugung christlicher Bewerber in seinem Ministerium, will er nun auch bei den syrischen Flüchtlingen Christen bevorzugen. Und um seine Botschaft unmissverständlich klar zu machen, ermuntert er Polizisten zum Bibellesen. Mir wäre ja eine regelmäßige Lektüre des Grundgesetzes lieber.

Im Bundesinnenministerium werden christliche Bewerber bevorzugt. Was noch beschönigend formuliert ist, denn tatsächlich scheint es das einzige Kriterium zu sein. Ein paar erfolgreiche Bewerber:

Der Erste hat im Assessment-Center den Sprachtest mit einer Vier minus vermasselt und somit die zwingende Einstellungsvoraussetzung “gute Englisch-Kenntnisse” gerissen. Den Job bekam er trotzdem. Der Zweite schaffte eine Drei bis Vier in Englisch und hatte im Vorauswahlverfahren unter 470 Bewerbern eher durchschnittlich abgeschnitten – er wurde eingestellt. Eine Dritte kam in Englisch auf ein Ausreichend, ihre Punktzahl im Vorauswahlverfahren war eher bescheiden. Auch sie ist jetzt dabei.

Mit dem Vorauswahlverfahren war übrigens das Bundesverwaltungsamt betraut, das anhand festgelegter Kriterien 80 der insgesamt 670 Bewerber für das Assessment-Center bestimmt hatte. Das Ministerium hat die Liste dann über Nacht noch schnell neu zusammengestellt.

Werben für die Bundeswehr: an Schulen und anderswo, eine umfangreiche Sammlung der AG Friedensforschung. Allein im letzten Jahr kamen 144.000 Schüler in den Genuss von Bundeswehr-Propaganda, vorgetragen durch Jugendoffiziere im Unterricht!

Mein Favorit ist aber eine etwas ältere Operation auf eigenem Terrain, die auch besonders gut zum linkstiftenden Eintrag des Nachtwächters passt:

Bereits im Oktober 2009 war ein Schülerausflug zur Truppe in Schleswig-Holstein kritisiert worden: 18 Schüler einer achten Klasse besuchten damals die Eutiner Rettberg-Kaserne. Für einen Skandal sorgte dabei das Anpreisen eines 370000 Euro teuren Schießsimulators durch einen Oberstabsfeldwebel. »Habt ihr eine Playstation zu Hause? Das macht bestimmt Spaß oder? Das hier ist aber 1000 Mal besser!«, wurde er in der Lokalzeitung zitiert. Selbstverständlich durften die Schüler den Simulator auch ausprobieren und anschließend einen Spähpanzer vom Typ »Fennek« begutachten.

Autsch! Die Piraten-Fraktion im Berliner Stadtparlament hat 252 Bewerber via E-Mail über das weitere Procedere des Auswahlverfahrens informiert und dabei die Empfänger-Adressen in Kopie (CC) gesetzt, statt die hierbei angebrachte Blindkopie (BCC) zu nutzen. So haben alle Bewerber erfahren, wer sich sonst noch so beworben hat, und ein Empfänger hat die Adressen auch gleich genutzt, um seine Werbebotschaft an den Mann zu bringen. So viel Transparenz darf dann doch nicht sein.

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