Schimpansen können ihre Kommunikation an bereits vorhandenes Wissen ihres Gegenübers anpassen. So warnten die Tiere in einem Versuch ihre Artgenossen nicht vor einer Schlange, wenn sie vorher selbst von ihnen gewarnt wurden.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Schimpansen einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Evolution von Sprache gemacht haben, von dem man bisher dachte, dass er nur der menschlichen Kommunikation vorbehalten war: nämlich gezielt die Kommunikation an Wissenslücken eines anderen Artgenossen anzupassen.“

Dass der weibliche Blauwal mit seinen 33 m Länge das größte Wirbeltier überhaupt ist, habt Ihr in der Schule sicherlich auch alle mitbekommen. Wie riesig so ein Blauwal ist, war mir hingegen nicht so richtig bewusst. So wiegt seine Zunge zum Beispiel so viel wie ein Elefant. surprised

Klar, dass er damit auch noch eine Reihe weiterer Rekorde aufstellt. Auch wenn ich mich der Schlussfolgerung, ob der schieren Größe von Balaenoptera musculus sei ein Schöpfer vonnöten, nicht so einfach anschließen mag.

Wikipedia erklärt:

Die Marchantiidae sind eine Unterklasse der Lebermoose und umfassen die Lebermoose mit komplex gebauten Thalli. Mit einem Umfang von rund 350 Arten sind sie die größte Unterklasse der Marchantiopsida.

Da stellt sich mir die Frage: Wenn eine Unterklasse der Lebermoose schon 350 Arten hat, wie viele gibt es dann insgesamt? Rund 16.000, weiß abermals Wikipedia.

Schweriger wird es bei der Gesamtzahl aller Arten. Der längliche Wikipedia-Artikel deutet schon darauf hin, dass es da in der Wissenschaft eine große Bandbreite an Schätzungen gibt. Eine recht aktuelle aus dem Jahr 2011 geht von insgesamt 8,7 Millionen Arten aus.

Im Endergebnis kamen die Forscher auf circa 7,8 Millionen Tiere, fast 300.000 Pflanzen, über 600.000 Pilze, 36.000 tierische Einzeller und 27.000 Algen.

Ob man nun von 5 oder 15 Millionen Tierarten ausgeht: die Tiere dominieren deutlich bei der Vielfalt, bilden aber nur 2 Promille der Biomasse.

Zwei Nachrichten aus dem Tierreich: Auch Ameisen nutzen Werkzeuge. Forscher hatten ihnen verschiedene Hilfsmittel zum Transport von Honig und Flüssigkeiten angeboten. Die haben sie ausgetestet und kleine Schwammstückchen für besonders gut befunden. 

Außerdem: Menschenaffen, Delphine und Makaken können die Zuverlässigkeit ihrer Erinnerungen beurteilen

Sie überspringen schwierige Aufgaben in einem Gedächtnistest, sammeln bei Bedarf mehr Informationen, bevor sie eine Aufgabe angehen, oder spielen mit höheren Einsätzen, wenn sie sicher sind, eine Aufgabe richtig lösen zu können.

Schlechte Nachrichten für Veganer: Auch Schleimpilze sind zu kognitiven Leistungen fähig. Neben dem Finden des kürzesten Weges zwischen zwei Punkten soll Physarum polycephalum auch

Optimierungsprobleme lösen, die kürzesten Netzwerke finden, wiederkehrende Ereignisse antizipieren und seine Schleimspur als externes Gedächtnis verwenden können, um nicht an Orte zu gehen, die er bereits besucht hat. Und er soll ähnliche Entscheidungsfindungen wie in Gehirnen treffen können, aber auch zu irrrationalen ökonomischen Entscheidungen wie Menschen, Stare oder Honigbienen tendieren und bei schwierigen Problemen abwägen zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit.

Ich finde das cool. Nicht nur, dass wir immer mehr Leben an den abgefahrensten Orten finden. Das Leben, das wir schon kennen, kann auch immer noch ein bisschen mehr, als wir schon dachten.

Zahlen, bitte! 300 Arten von Organismen auf der ISS

Seit ihrer Inbetriebnahme hat die ISS nicht nur 221 Menschen Unterschlupf gewährt – sondern auch einer Vielzahl an Tieren, darunter Mäusen, Spinnen, Ameisen und Zebrafischen. Doch eine Vielzahl der Mitbewohner bleibt unsichtbar: die rund 300 Gruppen von Organismen, die buchstäblich per Anhalter ins All gereist sind. Pilze und Keime gelangen mit den Frachtern, die Nachschub und Ausrüstung bringen, an Bord. Dagegen können auch sorgfältige Desinfektion und strenge Hygiene-Richtlinien nichts ausrichten.

[Heise]

Ein Pilz bedroht die weltweite Bananenproduktion. Das Problem von Monokulturen – was wir als (Dessert-)Banane kennen ist nämlich hauptsächlich eine einzige Sorte namens Cavendish. Der Pilz ist schon seit den 1990er Jahren bekannt.

Update: Die Züchtung resistenter Sorten ist wohl nicht ganz einfach. Denn Kulturbananen vermehren sich ohne Sex.

Neue Bananenpflanzen entstehen als Schösslinge aus der Mutterpflanze. Sie klonen sich damit selbst. Das bedeutet: Alle Bananenpflanzen, egal auf welchem Erdteil sie wachsen, sind genetisch identisch. „Das macht den Bananenanbau in höchstem Maß anfällig für Krankheiten wie TR4“, sagt Altus Viljoen, Pflanzenpathologe und TR4-Experte an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

Dass sich unser Konzept von „einvernehmlichem Sex“ nicht so ohne weiteres auf die Natur übertragen lässt und es dabei auch nicht immer nur um Fortpflanzung geht, war mir ja bewusst. Aber Gruppenvergewaltigungen überraschen mich dann doch:

Was für die Öffentlichkeit schockierend wirkt, ist im Tierreich keine Seltenheit, wie das Beispiel der Großen Tümmler, einer Delfinart, zeigt. So beobachteten Forscher vor der Küste Westaustraliens immer wieder brutale Gruppenvergewaltigungen. Dabei umzingelten mehrere Männchen einzelne Weibchen, hinderten diese an der Flucht und vergingen sich sexuell an ihnen.

Früher habe ich so gerne eine beliebige Seite im Lexikon aufgeschlagen, um irgend etwas Neues zu lernen, dass ich mich frage, warum ich auf die Idee noch nicht selbst gekommen bin. Sei’s drum – dann muss ich sie jetzt halt klauen.

Und so gibt es hier nun mehr oder weniger täglich den ersten Absatz eines zufälligen Wikipedia-Artikels, und ich bin schon total gespannt, was ich dabei alles entdecke.

Los geht’s.

Die Winkerfrösche (Staurois, von griech. stauros = Kreuz, Pfahl) sind eine Gattung der Echten Frösche aus Südostasien und von den Philippinen.

Und die heißen so, weil sie auffällig gefärbte Schwimmhäute an den Hinterbeinen haben, mit denen sie dann winken, um sich zu verständigen. Akustische Kommunikation hatte sich in der Nähe von Wasserfällen und schnell fließenden Gewässern als zu mühsam erwiesen.

Nicht direkt ein Fall für WTF, Evolution?!, aber auch nicht der schlimmste Start. Ich freue mich schon auf morgen.

Mir war ja bewusst, dass Homo sapiens ein großartiger Langstreckenläufer ist, aber das überrascht mich dann doch: Auf lange Distanz können Menschen sogar Pferde schlagen. Zumindest bei Hitze und anstrengendem Gelände, denn neben einer entsprechenden Anatomie gehört auch das fehlende Fell zum Geheimnis unseres Langstreckenlaufs – wir überhitzen einfach nicht so schnell. Und so konnten unsere Vorfahren an heißen Tagen die Antilopen jagen, bis diese fast von selbst dem Hitzschlag anheim gefallen sind.

Ich hatte ja immer ein Faible für Filme, in denen Ameisen, Spinnen, Bienen oder sonstiges Getier den Menschen mal so richtig zeigen, wo der Hammer hängt. Hatte? Richtig, denn nach dieser Meldung bin ich davon wohl erstmal geheilt. Mehr als 30’000 Bienen greifen Paar in Texas an:

Sie sei mit einem der Pferde in Panik sogar in den Pool gesprungen, doch vergeblich. «Immer wenn wir zum Atmen unseren Kopf aus dem Wasser gehoben haben, haben sie uns sofort ins Gesicht und die Nase gestochen.» Als sie schliesslich ins Haus gerannt sei, seien die Bienen wie wild von aussen gegen die Scheiben geflogen. Die Pferde seien panisch durchs Gebüsch gerannt, um die Bienen abzustreifen.

Wer sich gerne vor Ameisen gruselt und Formicula schon mindestens einmal zu oft gesehen hat, dem sei die arte-Doku Krieg der Ameisen empfohlen:

Entlang der europäischen Mittelmeerküste haben winzige, aus Argentinien eingewanderte Ameisen eine Kolonie riesiger Größe erschaffen. Sie erstreckt sich über fast 6.000 Kilometer von Norditalien über Frankreich und Spanien bis nach Portugal. Milliarden von Arbeiterinnen bilden hier den größten Organismus der Welt. Sie kooperieren, sie kämpfen mit unglaublicher Aggressivität, sie vernichten alle heimischen Ameisenarten und sie haben das Potenzial, Ökosysteme auf der ganzen Welt zu verändern.