Ein Feature dem viele WhatsApp-Nutzer seit der Übernahme ihres Messengers durch Facebook sicher schon entgegen gefiebert haben, wird nun endlich ausgerollt – die nicht deaktiverbare Lesebestätigung für Nachrichten.
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Da habe ich doch glatt wieder was gelernt: Eine 13-monatige Speicherung von Bewegungsdaten, Kennzeichen und Fotos für die PKW-Maut ist ein Beispiel für „Datensparsamkeit“ (Maas) und „Datenschutz auf höchstem Niveau“ (Dobrindt). Als gemeiner Bürger hat man von diesen Begriffen sonst ja nur eine eher vage Vorstellung.
Datenschutz als Umweltproblem:
Mit der Privatsphäre verhält es sich ähnlich wie mit sauberer Luft und gesundem Trinkwasser: Diese Güter gibt es entweder für alle oder für keinen.
Banken müssen nach einer EU-Richtlinie Überweisungen automatisch prüfen und Verdachtsfälle an das BKA melden. Zum Beispiel Spaßvögel, die als Verwendungszweck „danke für die nacht … kommune1 … bin laden“ notieren – was Terroristen ja bekanntermaßen auch ständig machen. Die kommen dann 10 Jahre lang auf eine Verdachtsliste der Bundesbank und können sich auf Probleme bei Finanzgeschäften und intensive Kontrollen durch die Polizei freuen. Das Highlight ist jedoch:
Dass der Mann nach Recherchen des BR offenbar weder Terrorist noch Geldwäscher ist, ändert daran nichts: Die Speicherfrist gilt sogar ganz explizit für Personen, bei denen sich ein Verdacht als unbegründet herausstellt. Wie viele Personen auf solchen Listen stehen, ist nicht bekannt, weil sie im Regelfall nicht davon informiert werden.
Kleiner Service-Hinweis aus aktuellem Anlass: Das Familienministerium verschenkt Webcam-Abkleber. Und kürzlich habe ich mich noch gefragt, wo man sowas wohl bekommt.
Dafür macht Peter Schaar weiter. Ehrenamtlich als Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), auf deren Seite er auch ein Blog führt:
Heute gilt mehr denn je: Grundrechte fallen nicht vom Himmel und sie werden nicht von einer gnädigen Herrschaft gewährt – sie müssen erkämpft und verteidigt werden. Dabei kommt der vielbeschworenen „Zivilgesellschaft“ entscheidende Bedeutung zu.
Markus Kompa hat den Aufruf der Schriftsteller mal juristisch gewürdigt. Das Ergebnis ist leider nicht so erfreulich. Aber da die Aktion sehr öffentlichkeitswirksam ist, plädiere ich trotzdem dafür, den Appell zu unterstützen.
560 Schriftsteller aus 83 Ländern haben einen gemeinsamen Appell für eine Internationale Konvention der digitalen Rechte veröffentlicht. Darunter auch eine Handvoll Nobelpreisträger, das macht natürlich Eindruck. Da jubelt sogar Sigmar Gabriel auf Facebook:
Das ist eine wunderbare und beeindruckende Aktion. […] Ich werde die deutschen Unterzeichnerinnen und Unterzeichner Anfang des Jahres zu einem Gespräch einladen. Ein solcher Aufruf darf in der Politik nicht ungehört bleiben!
Merke: Bei den Spezialdemokraten ist man nur mit Regierungspöstchen Teil der Politik, und Sigmar Gabriel ist offenbar in der Lage, jedes beliebige Maß an kognitiver Dissonanz mühelos auszuhalten.
Neben der WhatsApp-App lesen auch harmlos wirkende Spielchen schon mal die Gesprächsverläufe mit. Und die lassen sich dann gegen ein geringes Nutzungsentgelt im Internet nachlesen.
Adventszeit mit der NSA. Ein Adventskalender des AK Vorratsdatenspeicherung.
Ein nützlicher Service für Datenschutz-Romantiker: Wer bei der Anmeldung für ein Forum nicht seine gesamte Lebensgeschichte angeben will, aber trotzdem danach gefragt wird, dem generiert der Fake Name Generator eine falsche Identität mit allen Details zur Copy&Paste-Lösung des Problems. Und das für verschiedene Länder und gleich inklusive Wegwerf-Mailadresse.
Hacker verschafft sich Zugriff auf Babykamera und beobachtet schlafendes Kleinkind. Gemerkt haben es die Eltern nur, weil er auch über den eingebauten Lautsprecher gesprochen hat. Hat leider nichts NSA und Co. zu tun, aber genau so eine Geschichte bräuchte es. Etwas wo alle liebenden Eltern sofort praktisch merken, warum das mit der Überwachung scheiße ist.
Die mathematischen Grundlagen asymmetrischer Verschlüsselung einfach und mit Beispielen zum Selberrechnen erklärt.
Tschüss Google. Protokoll einer Trennung.
Deutsche Unternehmen sollen 7,5 Milliarden Euro durch die Nichteinhaltung von Datenschutzstandards sparen. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, wie belastbar die Zahl ist, wenn die Autoren der Studie bei der Anpassung von Google Analytics schon davon ausgehen, dass der Code auf jeder der durchschnittlich 72 Seiten einer Unternehmenswebseite geändert werden muss.
Tja, Geiz ist nicht immer geil. Die wohl aus steuerlichen Gründen in Irland ansässige Europa-Zentrale von Facebook könnte dem Konzern nun zum Verhängnis werden und dafür sorgen, dass Facebook doch irische und europäische Datenschutzbestimmungen einhalten muss. Eine Durchsuchung ist geplant.
Bei Europe versus Facebook gibt es auch einen unvollständigen Überblick, was Facebook alles speichert.
Wenn Euch beim Abkleben der Webcam mal wieder jemand für paranoid erklärt: In den USA hat ein Händler offenbar ein Paar auf genau diesem Weg ausspioniert.