Blatter tritt zurück. Nun doch. Hätte er sich das nicht mal vor vier Tagen überlegen können?

„Ich möchte nur das Beste für die Fifa“, sagte Blatter. „Die Wahlen sind vorbei, aber die Verwicklungen der Fifa haben kein Ende genommen in dem Skandal.“

Was ja auch nicht anders zu erwarten war. Jetzt sind Neuwahlen frühestens ins vier Monaten möglich.

Gut, dass die FIFA-Delegierten den Blatter-Sepp doch noch mal gewählt haben. Denn vom Verlust eines Mannes von diesem Kaliber hätte sich der Verband wahrscheinlich nie wieder erholt:

«Blatter ist ein Visionär. Wie es vor ihm vielleicht Winston Churchill, Nelson Mandela, Abraham Lincoln oder Mutter Teresa aus Kalkutta waren.» Osiris Guzman, Präsident des Fussballverbandes der Dominikanischen Republik, sagt das, obwohl er von der Fifa schon wegen Korruption suspendiert worden ist.

Ihr habt Euch doch bestimmt auch schon gefragt, was wirklich hinter der Kritik an der FIFA-Entscheidung für Katar steckt, oder? Die unmenschlichen tödlichen Arbeitsbedingungen, die Korruption und die offensichtliche Absurdität des Vorhabens alleine können es ja wohl kaum sein, nicht wahr? Zum Glück weiß der Blatter-Sepp mehr:

„Wenn wir nun Einigkeit zeigen, ist das der besten Weg, mit denen fertig zu werden, die die Fifa zerstören wollen“, so der 78 Jahre alte Blatter. Wen genau er mit seiner Kritik meinte, ließ er offen. Allerdings spiele bei den am Wochenende zunächst von der britischen Presse erhobenen Vorwürfen „auch Diskriminierung und Rassismus“ eine große Rolle, sagte Blatter.

Mit der Rassismus-Keule auf Strohmänner eindreschen – sehr souverän.

Wenn Sony als einer der FIFA-Hauptsponsoren schon öffentlich eine Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die WM 2022 in Katar fordert, dann werden die Ergebnisse sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen, oder?

FIFA-Chefermittler Michael Garcia will am Montag seine Untersuchungen abschließen und sechs Wochen später einen Bericht vorlegen – nach dem Finale der in wenigen Tagen beginnenden WM 2014 in Brasilien.

Nun hat auch Blatter erkannt, dass es im Sommer heiß wird in Katar. Weswegen die WM 2022 nun in den Winter verlegten werden soll.

Man kann die Stadien abkühlen, aber man kann nicht das ganze Land abkühlen.

Das dürfte lustig werden, weil deswegen wohl auch die Spielzeiten der europäischen Spitzenligen angepasst werden müssen. Juhu, Public Viewing mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.