Wieder was gelernt: Der Iran ist Weltspitze bei Geschlechtsumwandlungen. Das ist natürlich nicht der traditionell liberalen Politik des Landes geschuldet, sondern vielmehr dem Kampf gegen Homosexualität. Denn während hierfür im Iran drakonische Strafen bis hin zur Hinrichtung drohen, sind Geschlechtsumwandlungen legal und werden sogar staatlich gefördert. Im Ergebnis lassen sich viele umoperieren, um offen mit dem von ihnen geliebten Geschlecht zusammenleben zu können. Gruselig.

Iran has between 15,000 and 20,000 transsexuals, according to official statistics, although unofficial estimates put the figure at up to 150,000. Iran carries out more gender change operations than any other country in the world besides Thailand.

Wenn Obama nach Deutschland kommt, werden die Gullideckel verschweißt. Und wenn Rohani zum Shoppen nach Rom fliegt, werden die nackten Statuen in den Museen verhüllt. Aus Respekt vor der iranischen Kultur und dem Glauben des Gastes, versteht sich.

Im Iran gilt übrigens die Todesstrafe auch für Jugendliche. Für Mädchen ab 9 und Jungs ab 15 Jahre.

Update: Aus einem Kommentar auf Spiegel Online. bigsmile

Kanzler Helmut Kohl ließ ganze Generationen von Staatsgästen deutschen Saumagen erleiden, ohne dass deshalb die diplomatischen Verbindungen abgebrochen worden wären.

Jakob Augstein über Merkels Krieg. Die Lage scheint etwas unübersichtlich.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht. In Syrien kämpfen im Moment – ohne Anspruch auf Vollständigkeit: die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi-Arabien, Bahrain, Jordanien, die Nusra-Front, die Türkei, Hisbollah, Iran, die „Freie Syrische Armee“, mehrere kurdische Gruppen, die Syrische Armee und natürlich der „Islamische Staat“.

Aber da die Übergroße Koalition ja am Freitag schon das Mandat im Bundestag beschließen will, gibt’s da heute oder morgen bestimmt noch eine klärende UN-Resolution.

Hurra, hurra, ein Kriegsgrund ist da: US-Gericht verurteilt den Iran zu einer Geldstrafe von 100 Mrd. Dollar wegen angeblicher Verwicklungen in 9/11. Und wie kommt das Gericht auf die Idee? Durch Aussagen von ehemaligen Regierungsbeamten und Geheimdienst-Mitarbeitern, Mitgliedern der über jeden Zweifel erhabenen 9/11-Untersuchungskommission und ehemaligen Angehörigen des iranischen Geheimdienstes. Na, dann muss es ja stimmen!

Wenn man die Berichterstattung über Mahmud Ahmadinedschad in unseren Medien verfolgt, könnte man meinen, dass die jüdische Minderheit im Iran bestimmt unter einer massiven Unterdrückung zu leiden hat. Zeit für einen kleinen Realitätsabgleich:

Im Iran leben 25.000 Juden. Es ist die größte jüdische Bevölkerungsgruppe im Nahen Osten außerhalb von Israel. Die iranischen Juden werden vom Staat nicht verfolgt oder misshandelt, sondern stehen unter dem Schutz der iranischen Verfassung. Sie genießen die Freiheit, ihre Religion ausüben zu können und sie haben das Wahlrecht. Sie werden nicht an Kontrollstellen angehalten und durchsucht, sie werden nicht von einer Besatzungsarmee misshandelt, und sie werden nicht in dichtbesiedelten Strafkolonien (Gaza) zusammengepfercht, wo ihnen die grundlegenden Dinge für das tägliche Überleben verweigert werden. Die iranischen Juden führen ein würdiges Leben und genießen die Vorzüge ihres Status als reguläre Bürger ihres Landes.

Erhellend ist in diesem Zusammenhang auch das interessante Iran-Quiz.

Dass die Invasion des Irak völkerrechtswidrig ist, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Klar ist, dass Colin Powell vor der UNO gelogen hat, und der Irak nicht im Besitz von Massenvernichtungswaffen war. Die Niederländer haben das schon im Januar erkannt und auch bei den Briten gibt es einen Untersuchungsausschuss, dem wir spannende Äußerungen verdanken. So auch von der ehemaligen britischen Geheimdienstchefin Eliza Manningham-Buller:

Natürlich hatte Saddam Hussein nichts mit den Anschlägen vom 11.9. zu tun. Das wussten die Geheimdienste ebenso wie alle anderen. Hussein sei 2003 auch keine Gefahr gewesen, versicherte die Geheimdienstchefin. An den Einsatz von Massenvernichtungswaffen, wie dies die Bush- und Blair-Regierung beschworen haben, habe niemand geglaubt.

Nun hat auch der britische Vizepremierminister Nick Clegg den Krieg als illegal bezeichnet und damit Krach in der Koalition riskiert. Allerdings kann man die banale Erkenntnis auch gar nicht oft genug wiederholen, weil uns unsere Volksverräter immer wieder mit der gleichen Propaganda in neue Angriffskriege treiben. Schließlich wird die Taktik auch gegenüber dem Iran gerade wiederholt, geradezu beispielhaft durch unsere Kanzlerin:

Beim entschlossenen Vorgehen gegen die Provokationen des Iran darf sich die internationale Gemeinschaft nicht spalten lassen. Nicht die Welt muss Iran beweisen, dass der Iran die Atombombe baut. Iran muss die Welt überzeugen, dass es die Atombombe nicht will.

Dabei weiß sie natürlich ganz genau, dass sich die Nicht-Existenz eines iranischen Atomwaffenprogramms nicht beweisen läßt. Aber das soll der Iran ja auch gar nicht, ebensowenig wie Saddam eine Chance bekommen sollte, die Invasion zu vermeiden. Bei der Invasion des Irak war Merkel nur noch nicht Kanzlerin – so viel Glück haben wir diesmal nicht.

http://www.youtube.com/watch?v=ROA0J6w18fI

In einem aktuellen Artikel mit dem Titel “Ein neuer Krieg wird vorbereitet” beschreibt Paul Craig Roberts die Parallelen zwischen der Vorbereitung des Irak-Krieges und der aktuellen Diskussion um das Atomprogramm des Iran. Dabei stellt er auch klar, dass sich der Iran an die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages gehalten hat:

Die Behauptung des Regimes Obama, der Iran halte sich nicht an das Sicherheitsabkommen, ist reine Desinformation. Zwischen Ende 2004 und Anfang 2007 hielt sich der Iran freiwillig an eine zusätzliche Bestimmung (Code 3.1), die nie ratifiziert wurde und nie gesetzlicher Bestandteil des Sicherheitsabkommens wurde. Diese zusätzliche Bestimmung hätte den Iran verpflichtet, die IAEA schon vor dem Beginn der Errichtung einer neuen Anlage zu informieren, während das geltende Sicherheitsabkommen die Information vor der Fertigstellung einer neuen Anlage verlangt. Iran hörte mit der freiwilligen Einhaltung der nicht verbindlichen zusätzlichen Bestimmung im März 2007 auf, höchstwahrscheinlich aufgrund der amerikanischen und israelischen Falschdarstellungen der iranischen bestehenden Anlagen und militärischen Drohungen gegen diese.

Das kann ich dem Iran nicht verübeln. Außerdem:

Dr. Mohamed ElBaradei, Generalsekretär der IAEA, ein seltener Mann mit Prinzipien, der seine Integrität nicht den Regimes der Vereinigten Staaten von Amerika und Israels verkauft hat, widerlegte in seinem Bericht (7. September 2009) die haltlosen „Beschuldigungen, dass Information über Irans nukleares Programm dem Gouverneursrat vorenthalten worden seien. Ich bin bestürzt über die Beschuldigungen einiger Mitgliedsstaaten, die den Medien zugegangen sind, dass Information vor dem Gouverneursrat zurückgehalten worden ist. Diese Beschuldigungen sind politisch motiviert und völlig haltlos. Derlei Versuche, die Arbeit der Geschäftsführung zu beeinflussen und ihre Unabhängigkeit und Objektivität zu untergraben, stellen einen Verstoß gegen Artikel VII.F. des IAEA-Statuts dar und sollten unverzüglich eingestellt werden.“

Update: Bei seinem Besuch in Teheran anlässlich der neuen iranischen Atomanlage, weist ElBaradei zu Recht darauf hin, dass Israel seit 30 Jahren eine Inspektion seiner Atomanlagen verweigert:

Israel ist wegen seiner Atomwaffen die erste Gefahr im Nahen Osten und das gibt uns einen guten Grund, uns diese Anlagen zu inspizieren.

Auch wenn die USA offiziell Israel natürlich kein grünes Licht für einen Angriff auf den Iran geben und auf eine diplomatische Lösung setzen, kann es nicht schaden, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Und so trainieren die USA und Israel schon mal gemeinsam den Ernstfall:

Tatsächlich ist die israelische Armee mit US-Hilfe bereits fleißig dabei, für den Krieg zu trainieren. Am 6. Juli berichtete die Jerusalem Post, daß die israelische Luftwaffe in Kürze gemeinsam mit der US-Airforce mehrere Manöver abhalten wird, bei denen die israelischen Piloten mit »Blick auf Iran« Angriffe über weite Distanzen üben werden. Außerdem finden derzeit vor der kalifornischen Küste gemeinsame Übungen statt, bei denen die Israelis ihre neueste Raketenabwehrrakete Arrow II testen. Diese wurde speziell zum Abschuß der iranischen ballistischen Mittelstreckenraketen vom Typ Shahab3 mit einer Reichweite von 2000 Kilometern entwickelt. Bei erfolgreichen Tests könnte Israel die Islamische Republik angreifen, ohne Angst vor einem Gegenschlag haben zu müssen.

(via)