In Fukushima lagern mittlerweile mehr als 770.000 Tonnen verstrahltes Wasser in Tanks auf dem ganzen Gelände. Das Wasser enthält „nur noch“ Tritium, trotzdem sind nicht alle restlos begeistert, dass Tepco das jetzt im Meer entsorgen will.
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Japan nimmt 300 syrische Flüchtlinge auf… bis 2021. Allerdings keine normalen Asylbewerber, sondern ausschließlich Studenten, die nach Jordanien und in den Libanon geflüchtet sind. Könnten also auch weniger werden.
Lieber wird für Flüchtlingshilfe im Ausland gezahlt. Hier gehört das Land zu den größten Geldgebern.
Gerade lese ich, dass das japanische Wirtschaftsministerium die Kosten für Fukushima auf 180 Mrd. Dollar erhöht hat. Das ist komisch, denn 2014 hatte tagesschau.de die Kosten in einer Gegenüberstellung mit anderen Unfällen bereits auf 260 Mrd. Dollar beziffert und die für Tschernobyl auf „nur“ 200 Mrd. Dollar.
Ich hätte ja gedacht, dass Tschernobyl schon alleine aufgrund der vergangenen Zeit bisher schon deutlich mehr gekostet hat. Andererseits besteht der Großteil der japanischen Kosten aus Entschädigungen, die es in Tschernobyl so vielleicht nicht gab. Weiß da jemand was Genaues?
Unbeeindruckt von den saudischen Drohungen, Investitionen aus den USA anzuziehen, hat der Kongress für eine Strafverfolgung von Saudis in Sachen 9/11 gestimmt. Das Repräsentantenhaus muss noch zustimmen, Obama hat aber bereits sein Veto angekündigt.
Nach dem US-Finanzministerium sollen es aber nur 116,8 Milliarden sein, seit 2004 hat Saudi-Arabien kräftig in US-Staatsanleihen investiert. China hält hingegen 1,2 Billionen, Japan 1,1 Billionen. So viel zur Abhängigkeit.
625.000 Kleinwagen betroffen: Auch Mitsubishi hat bei Abgastests betrogen
Nach VW musste jetzt auch der japanische Autobauer Mitsubishi einräumen, Abgastests manipuliert zu haben. Konkret sollen Mitarbeiter Reifendruckwerte gefälscht haben. Betroffen sind rund 625.000 Kleinwagen. Die Reaktion an der Börse war eindeutig.
[tagesschau.de]
Auch bei den kleinen Drohnen wird aufgerüstet. Die Polizei in Tokio testet eine Abfangdrohne, die andere Drohnen mit einem Netz fangen soll.
Die Japaner dürfen jetzt wieder bei Kriegseinsätzen mitmachen. Also nicht wie bei uns, sondern so richtig offiziell. Aber dann irgendwie doch wie bei uns – gegen den Willen von 80% der Bevölkerung.
In Japan sollen Fahrstühle jetzt mit Toiletten und Wasservorräten ausgestattet werden.
Anlass war ein starkes Erdbeben vom Samstag im Raum Tokio, wodurch in der Hauptstadt und Umgebung rund 19.000 Fahrstühle vorübergehend stehengeblieben waren. In einem Fall dauerte es mehr als eine Stunde, bis die im Aufzug steckengebliebenen Insassen befreit werden konnten.
Mehr als eine Stunde? Respekt! Damit würde ich ja bei einem normalen Defekt in einer deutschen Großstadt schon rechnen, bis ein Techniker vor Ort ist.
Yoshida (jap. 吉田郡; -gun) ist ein Landkreis in der Präfektur Fukui in Japan.
Und viel mehr fällt dazu weder dem Artikel noch mir ein. Bemerkenswert finde ich aber, in der Wikipedia überhaupt einen Artikel über einen japanischen Landkreis zu finden.
Übrigens: Japanisch lernt sich in Japan nicht so gut. Die Japaner empfinden es nämlich als unhöflich, ihr Gegenüber auf Fehler aufmerksam zu machen. Und mit einem einfachen Hinweis darauf, dass man das ausdrücklich wünscht und sogar dankbar dafür wäre, ist dem wohl nicht beizukommen. Hat mir zumindest mal eine nette Zug-Bekanntschaft erklärt.
Apropos Twitter. Wenig überraschend sind die Japaner Weltmeister im Synchron-Twittern:
Everyone tweets at the New Year, but the Japanese are more in-sync. They do it at exactly midnight.
Die sind so gut, dass sie den Dienst damit Neujahr 2012 komplett niedergestreckt haben. smile
Das gäbe bei uns aber einen schönen Aufschrei. In Japan werben Unternehmen mit Aufklebern auf den Oberschenkeln junger Frauen:
Die Voraussetzung sei lediglich ein Mindestalter von 18 Jahren, eine gewisse Anzahl an Freunden und Follower auf diversen Social Media Portalen – und natürlich eine Vorliebe für kurze Röcke und Hotpants.
Ein japanischer Wallraff hat sich als Hilfsarbeiter in Fukushima umgesehen: Eine Geschichte von löchrigen Gummistiefeln, fehlendem Werkzeug, Pfusch am Bau, manipulierten Dosimetern und der Yakuza. Aber keine Sorge, denn laut der japanischen Regierung ist die Lage jetzt unter Kontrolle.
Kürzlich gab das japanische Wissenschaftsministerium bekannt, dass als Folge von Fukushima 8% der japanischen Landmasse radioaktiv verseucht sind. Nun räumt Tepco wieder eine weitere Verteidigungslinie und gibt zu, dass sich der Kern des ersten Reaktors durch den Druckbehälter und 70 cm in den Beton des Containments gefressen hat. Warum es nur 70 cm sein durften, kann man sich hier ansehen.
Was kostet Fukushima? Nach Ansicht der japanischen Atomenergiekommission mindestens 74 Mrd. US-Dollar, zumindest wenn die Kosten für die Dekontaminierung nicht steigen und unter der kühnen Annahme, schon alle Folgen erfasst zu haben. Und so hat es natürlich auch nichts mit Fukushima zu tun, wenn jetzt in Teilen Tokios Radioaktivität knapp unter der Schwelle zur Evakuierung gemessen wird.
Die japanische Regierung verfolgt weiter ihre Salamitaktik und erklärt nun, dass es in den Reaktorblöcken 1-3 schon früh zur Kernschmelze gekommen ist. Außerdem wurde jetzt in einer etwa zwei Kilometer entfernten Stadt Plutonium gefunden, und die Angaben zur freigesetzten Radioaktivität wurden auch deutlich nach oben korrigiert: 770.000 Terabecquerel sollen es nun alleine in den ersten 5 Tagen gewesen sein.
Für aktuelle Infos zu Fukushima absolut empfehlenswert: Energy News.
Bereits im Dezember 2010 veröffentlichte die Japanische Organisation für Nukleare Sicherheit einen Bericht zu den möglichen Folgen eines Tsunamis japanische Kernkraftwerke.
Unsere Analyse […] zeigt, dass ein Tsunami mit einer bestimmten Höhe (sieben Meter ohne Schutzmauer und etwa 15 Meter mit) oder höher mit annähernd 100prozentiger Wahrscheinlichkeit den Reaktorkern beschädigen würde. […] Wir nehmen an, dass ein Tsunami von mindestens sieben Meter Höhe eine Sewasserpumpe zerstören und ein Tsunami von mindestens 15 Meter Höhe Einrichtungen außerhalb des Reaktorgebäudes wie etwa Transformatoren zerstören würde.
Außerdem wird immer deutlicher, dass das Kraftwerk bereits durch das Erdbeben schwer beschädigt gewesen sein muss.
Nun ist es offiziell: Fukushima wurde nach der INES-Skala in der höchsten Kategorie („Katastrophaler Unfall“) und damit nur vergleichbar mit Tschernobyl eingeordnet. Die International Nuclear Event Scale wurde in den 1990er Jahren nach dem Unfall in Tschernobyl eingeführt und kannte seitdem kein weiteres Ereignis der Stufe 7.
Update: Darüber hinaus dominieren naürlich die Unterschiede, was Reiner Metzger von der taz treffend kommentiert:
Fukushima ist also nicht Tschernobyl. Wir werden neue Bilder finden müssen für die Ruinen am Meer. Wir haben dafür noch viele Monate Zeit, denn so lange dauert es, bis die Reaktoren und die Abklingbecken abgedichtet sind. Wenn wir Glück haben.
Ein am Design der Anlage beteiligter Nuklearingenieur kommt anhand der offiziellen Daten für Reaktor 1 von Fukushima zu dem Schluss, dass nicht erst der Tsunami, sondern bereits das Erdbeben zum Ausfall des Kühlsystems geführt hat. Konkret vermutet er einen Rohrbruch am Reaktordruckbehälter als Auslöser des Ausfalls und nicht die Zerstörung der Notstromversorgung durch den Tsunami.
Und wer schon immer mal wissen wollte, was Tepco den Menschen zahlt, die da gerade die lebensgefährliche Drecksarbeit an den Reaktoren machen: 3.500 Euro pro Schicht für die besonders riskanten Tätigkeiten.