Der Stadtrat von Münster hat beschlossen, den Katholikentag nicht mit Barmitteln zu unterstützen. Ein schöne Entscheidung, wenn auch mehr aus Geldnot denn aus Überzeugung. Die CDU war natürlich trotzdem dafür. Und auch auf die Verräterpartei ist irgendwie immer Verlass:

Während die Grünen sich Sachleistungen und Rabattierungen durch die Stadt nur und soweit vorstellen können, wie diese auch anderen Großveranstaltungen gewährt werden, will die SPD viele Dienstleistungen kostenfrei zur Verfügung stellen, darunter die Überlassung von Schulen und auch der Halle Münsterland. Dies allein entspräche bereits einer Förderung in Höhe von 400.000,- EUR. Andere Veranstalter müssen diese Finanzmittel selbst aufbringen.

Also wenn wir sowas wie eine Staatsreligion hätten, dann würden kirchliche Großveranstaltungen sicherlich großzügig vom gemeinen Steuerzahler finanziert, während man zeitgleich stattfindenden humanistischen Veranstaltungen vermutlich nur eine „geringe Relevanz“ bescheinigen würde.

Wahrscheinlich würde die mit 3 Millionen Steuereuro finanzierte Kirchen-PR auch auf allen Kanälen verbreitet, wohingegen man Berichte über Aktionen, die mit einem 11. Gebot „Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen“ auf diese diskussionswürdige Finanzierung hinweisen, vermutlich lange suchen müsste.

Und in einem ganz ausgeprägten Gottesstaat wäre es sogar vorstellbar, dass es so etwas wie einen eigenen Miltärbischof gäbe, der dann auf dem Katholikentag einen von der Bundeswehr geschützten Gottesdienst abhalten dürfte. Furchtbare Vorstellung – aber zum Glück leben wir ja in einem säkularen Land. (via Atheist Media Blog)