Die NSA hat auf Einladung Griechlands während der Olympischen Spiele 2004 in Athen die Kommunikation des ganzen Landes abgeschnorchelt. Terrorabwehr und so.

Was man in Athen aber wohl nicht einkalkuliert hatte: Die Amerikaner kamen nicht nur, installierten Wanzen, Abhörschnittstellen und Spionagesoftware – sie ließen sie auch dort, als sie wieder abzogen.

Hamburg will sich für 2024 bewerben.

Die Bundeswehr warnt Soldaten im Auslandseinsatz vor Spähangriffen mit dem Traojaner „Regin“. Wo mag der wohl herkommen?

Politisch pikant ist die Warnung, weil der Erschaffer von „Regin“ wohl ein enger Verbündeter der Bundeswehr ist. In dem Schreiben an die Soldaten heißt es zwar lediglich, man vermute hinter „Regin“ einen staatlichen Auftraggeber, also einen ausländischen Geheimdienst. Intern aber gibt es innerhalb der Bundesregierung kaum noch ein Zweifel, dass der britische Dienst GCHQ die Software programmiert hat mit ihr versucht, in fremde Datennetze einzudringen. Aber auch der US-Geheimdienst NSA käme in Frage.

Die NSA hat die drei letzten französischen Präsidenten abgehört. Wobei sich der aktuelle durchaus als scharfer Beobachter erweist.

Die Kanzlerin kommt dabei nicht sonderlich gut weg. Thema des Gesprächs, so schildern es die US-Geheimdienstler in einer Depesche, sei die Eurokrise gewesen. Hollande, so heißt es im NSA-Papier, habe sich intern darüber beschwert, das Treffen habe „keine Substanz“ gehabt: „Es war reine Show.“

Die gute Nachricht: Endlich hinterfragt mal ein Verantwortlicher die Zusammenarbeit der US-Dienste mit dem BND.
Die schlechte: Nicht Merkel, sondern US-Geheimdienstdirektor James Clapper. Und das Problem sind natürlich nicht die verschiedenen Spitzel-Aktionen und permanenten Grundrechtsbrüche, sondern der NSA-Untersuchungsausschuss, aus dem immer mal wieder Informationen an die Öffentlichkeit gelangen:

Was die deutsche Regierung da veranstaltet, ist gefährlicher als die Snowden-Enthüllungen.

Hahaha!

Der ehemalige technische Direktor der NSA, William Binney, über seine Befragung durch den Untersuchungsausschuss des Bundestages:

Wie auch immer, es war ziemlich langwierig und sehr gründlich, und mein Standpunkt war, zu versuchen, ihnen zu vermitteln, dass das, die NSA und die Geheimdienste in den Five-Eyes-Staaten massive Datenmengen sammeln – genau wie die Stasi. Nur diesmal ist es, das versuchte ich Ihnen verständlich zu machen, wie eine Stasi auf Supersteroiden.

Wer nichts zu verbergen hat…

Es genügte manchmal, dass jemand sich in einem Chatroom anmeldete, in dem sich ein Verdächtiger schon mal aufgehalten hatte, um ins Datenschleppnetz zu kommen, heißt es in dem Bericht. Mit Auszügen aus dem E-Mail-Austausch eines Liebespaares, dem Verweis auf unzählige Fotos aus dem Privatleben von Bürgern, darunter Fotos von Babys, die gebadet werden, macht der Bericht anschaulich, wie die NSA im Privatleben von Bürgern spazierengeht.

Eine Meldung von letzter Woche, die ich mir unbedingt noch notieren muss: Die Stasi wusste schon Mitte der 1980er über die Totalüberwachung durch die NSA Bescheid. Das ist schon hart, aber am besten gefällt mir, woher das MfS die Information hatte:

Eichner sah sogar eine Parallele zum Fall Snowden: Die Quelle war ein technischer Fernmeldeaufklärer der Bundeswehr mit relativ niedrigem Dienstgrad. Beim MfS war man sehr erstaunt, dass eine solche Person Zugriff auf ein derart brisantes Verzeichnis hatte.

Niedere Dienstgrade der Bundeswehr waren informiert, aber BND und Regierung wollen nichts gewusst haben.

Da hat sich sicher irgend ein cleverer Personaler gedacht, hey, so richtige Superexperten bekommen wir nicht mit einer schnöden Stellenanzeige. Die müssen wir spielerisch herausfordern und so für einen interessanten und anspruchsvollen Job begeistern – und dann das: NSA ködert Kryptoexperten mit Uralt-Verschlüsselung. Und droht mit Fortsetzung:

Als Teil unserer Bemühungen, die Besten und Klügsten als neue Mitarbeiter anzuwerben, werden wir im Mai an jedem Montag entsprechende verschlüsselte Tweets verschicken.