Zur Abwechslung mal eine schöne Nachricht: Der NSA läuft das qualifizierte Personal davon. smile
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Der BND und die NSA haben die gemeinsame Überwachung des Internets durch die Station in Bad Aibling schon vor Monaten wieder aufgenommen. Wenn sie denn überhaupt unterbrochen war.
Die NSA hat auf Einladung Griechlands während der Olympischen Spiele 2004 in Athen die Kommunikation des ganzen Landes abgeschnorchelt. Terrorabwehr und so.
Was man in Athen aber wohl nicht einkalkuliert hatte: Die Amerikaner kamen nicht nur, installierten Wanzen, Abhörschnittstellen und Spionagesoftware – sie ließen sie auch dort, als sie wieder abzogen.
Hamburg will sich für 2024 bewerben.
„Backdoor to democracy“ smile
In Berlin gibt es nun eine Ausstiegshilfe für die Mitarbeiter von Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst und des Militärischen Abschirmdiensts sowie der befreundeten Dienste von NSA und GCHQ.
Die Bundeswehr warnt Soldaten im Auslandseinsatz vor Spähangriffen mit dem Traojaner „Regin“. Wo mag der wohl herkommen?
Politisch pikant ist die Warnung, weil der Erschaffer von „Regin“ wohl ein enger Verbündeter der Bundeswehr ist. In dem Schreiben an die Soldaten heißt es zwar lediglich, man vermute hinter „Regin“ einen staatlichen Auftraggeber, also einen ausländischen Geheimdienst. Intern aber gibt es innerhalb der Bundesregierung kaum noch ein Zweifel, dass der britische Dienst GCHQ die Software programmiert hat mit ihr versucht, in fremde Datennetze einzudringen. Aber auch der US-Geheimdienst NSA käme in Frage.
Überraschung! Die NSA hat nicht nur Merkel abgehört, sondern gleich die ganze Regierung. Und das mindestens seit den späten 90ern. Okay nicht alle, aber zumindest Wirtschafts-, Finanz- und Agrarminister nebst Staatssekretären. Die klassischen Terror-Ressorts halt. wink
Die NSA hat die drei letzten französischen Präsidenten abgehört. Wobei sich der aktuelle durchaus als scharfer Beobachter erweist.
Die Kanzlerin kommt dabei nicht sonderlich gut weg. Thema des Gesprächs, so schildern es die US-Geheimdienstler in einer Depesche, sei die Eurokrise gewesen. Hollande, so heißt es im NSA-Papier, habe sich intern darüber beschwert, das Treffen habe „keine Substanz“ gehabt: „Es war reine Show.“
Nun prüfen auch die Belgier die Spitzel-Aktivitäten des BND gegen ihr Land. Österreich hatte deswegen ja bereits Anfang des Monats gegen Unbekannt Anzeige erstattet.
Die gute Nachricht: Endlich hinterfragt mal ein Verantwortlicher die Zusammenarbeit der US-Dienste mit dem BND.
Die schlechte: Nicht Merkel, sondern US-Geheimdienstdirektor James Clapper. Und das Problem sind natürlich nicht die verschiedenen Spitzel-Aktionen und permanenten Grundrechtsbrüche, sondern der NSA-Untersuchungsausschuss, aus dem immer mal wieder Informationen an die Öffentlichkeit gelangen:
Was die deutsche Regierung da veranstaltet, ist gefährlicher als die Snowden-Enthüllungen.
Hahaha!
Bisher endeten Untersuchungen häufig an dem Punkt, wo Aufzeichnungen leider verloren gegangen oder dummerweise geschreddert worden sind. Echte Profis machen das natürlich anders: Der BND hat einfach erst gar nicht protokolliert, was er der NSA auf welcher Grundlage alles ausgefiltert hat.
Wie auch immer, es war ziemlich langwierig und sehr gründlich, und mein Standpunkt war, zu versuchen, ihnen zu vermitteln, dass das, die NSA und die Geheimdienste in den Five-Eyes-Staaten massive Datenmengen sammeln – genau wie die Stasi. Nur diesmal ist es, das versuchte ich Ihnen verständlich zu machen, wie eine Stasi auf Supersteroiden.
Es genügte manchmal, dass jemand sich in einem Chatroom anmeldete, in dem sich ein Verdächtiger schon mal aufgehalten hatte, um ins Datenschleppnetz zu kommen, heißt es in dem Bericht. Mit Auszügen aus dem E-Mail-Austausch eines Liebespaares, dem Verweis auf unzählige Fotos aus dem Privatleben von Bürgern, darunter Fotos von Babys, die gebadet werden, macht der Bericht anschaulich, wie die NSA im Privatleben von Bürgern spazierengeht.
Schnell ein Archiv fürs Archiv: Die kürzlich veröffentlichten Snowden-Leaks mit Bezug zu Deutschland.
Unser Minister für Staatssicherheit redet mal wieder Klartext:
Ich will gerne nochmal unterstreichen, dass unsere [deutsch-amerikanischen] Beziehungen wichtiger sind als das schwierige Thema NSA.
Denn wir wissen: Mit menschenrechtlichem Überschwang ist letztlich keinem geholfen.
Eine Meldung von letzter Woche, die ich mir unbedingt noch notieren muss: Die Stasi wusste schon Mitte der 1980er über die Totalüberwachung durch die NSA Bescheid. Das ist schon hart, aber am besten gefällt mir, woher das MfS die Information hatte:
Eichner sah sogar eine Parallele zum Fall Snowden: Die Quelle war ein technischer Fernmeldeaufklärer der Bundeswehr mit relativ niedrigem Dienstgrad. Beim MfS war man sehr erstaunt, dass eine solche Person Zugriff auf ein derart brisantes Verzeichnis hatte.
Niedere Dienstgrade der Bundeswehr waren informiert, aber BND und Regierung wollen nichts gewusst haben.
Der ehemalige NSA- und CIA-Direktor Michael Hayden gibt zu Protokoll:
We kill people based on metadata.
Denn der nächste Sind-doch-nur-Metadaten-Beschwichtiger kommt bestimmt. (via Fefe)
Da hat sich sicher irgend ein cleverer Personaler gedacht, hey, so richtige Superexperten bekommen wir nicht mit einer schnöden Stellenanzeige. Die müssen wir spielerisch herausfordern und so für einen interessanten und anspruchsvollen Job begeistern – und dann das: NSA ködert Kryptoexperten mit Uralt-Verschlüsselung. Und droht mit Fortsetzung:
Als Teil unserer Bemühungen, die Besten und Klügsten als neue Mitarbeiter anzuwerben, werden wir im Mai an jedem Montag entsprechende verschlüsselte Tweets verschicken.
Die American Civil Liberties Union sammelt alle öffentlich gewordenen NSA-Dokumente. Im Archiv lassen sich neben den Snowden-Leaks auch die seitdem von offizieller Seite veröffentlichten Dokumente durchsuchen und filtern.
Ob das zu einem Aufreger in den USA wird? Die NSA soll eine amerikanische Anwaltskanzlei ausspioniert haben, die Indonesien in einem Handelsstreit vertreten hat. US-Bürger überwachen ist ja schon mal eine heikle Sache für die NSA – und dann auch noch Anwälte. Oder genießen die in den USA keinen besonderen Schutz?