BND und Verfassungsschutz haben ein Jahr lang versucht, Russland gezielte Desinformation nachzuweisen – erfolglos! Aber das ist natürlich kein Grund zur Entwarnung:

Denn aus der schwierigen Suche nach den Beweisen lassen sich zwei Schlüsse ziehen. Entweder gibt es den vermuteten Angriff durch Russland nicht. Oder die russischen Dienste sind schlau genug, sich nicht erwischen zu lassen. Die deutschen Agenten neigen eindeutig zur zweiten Version.

Klar, sonst könnten sie ja auch nach Hause gehen. (via Fefe)

Warum wir Hillary Clinton feiern sollten, erklärt uns zum Glück ein Kommentar bei Spiegel Online – denn alleine wäre ich mit der Frage echt überfordert. Aber die Antwort überzeugt:

Sie war Rechtsanwältin, Senatorin und Außenministerin, ist Mutter und Großmutter. Für dieses Leben und diese Karriere verdient sie Respekt. Und mit Sicherheit auch etwas mehr Begeisterung.

Außerdem ist sie natürlich eine Frau. Und wer wüsste besser als wir, dass mit einer Frau am Ruder alles besser wird. facepalm

Ich hoffe ja, dass Trump die Wahl gewinnt. Was er mit den USA macht, ist mir egal. Und außenpolitisch ist er wohl auch nicht radikaler als Clinton.

Dafür bietet er aber einen deutlich höheren Unterhaltungswert. Und es wäre schon lustig zu sehen, wie alle, die bisher gegen ihn gehetzt haben, dann unterwürfigst nach Washington reisen.

Nato-Geheimpapier: Russland ist Nato-Kräften in Syrien überlegen

Seit September fliegt die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien. Dabei wird immer wieder angeprangert, dass Putins Bomber auch Hunderte Zivilisten töten. Ausgerechnet die Nato allerdings lobt Russland: Der Einsatz sei „präzise und effizient“, heißt es – und hätte eine deutlich größere Wirkung als der Einsatz der Nato-Flotte.

(via Fefe)

Neues aus der anti-russischen Propaganda-Abteilung.

Bei der Kommentierung der Rede des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew auf der Münchner Sicherheitskonferenz manipulieren die Großjournalisten jedoch in einer Art und Weise, die selbst im medialen Niveaulimbo negativrekordverdächtig ist. Wahrscheinlich hätte man Medwedew sogar dann noch Aggressivität unterstellt, wenn er in München die Bergpredigt vorgetragen hätte.

Merke: Auch Volltext-Feeds nicht immer nur im Reader lesen. Denn da hätte ich nach einem brechreizerregenden Satz wie diesem:

Wer nicht sein eigenes Leben in die Waagschale für die Freiheit werfen will, sollte spätestens jetzt für die Ausweitung der Telefonüberwachung eintreten.

sicherlich nicht mehr den folgenden Kommentar bei daMax gelesen, den ich hier mit freundlicher Genehmigung von Operation Pushback gerne übernehme. Der Satz stammt übrigens von Jan Steinhauer und ist so bei SpOn zu lesen. Den Bezug auf ihn und einen seiner Kollegen habe ich allerdings entfernt – so fällt es leichter, dabei an den Überwachungspropgandisten des Tages zu denken:

Ignoriere diese Personen und deren Äußerungen. [Das] sind bekannte verfassungsfeindliche Extremisten. Sie provozieren, lügen, agitieren, hetzen, beleidigen, verleumden. Du kannst sie nicht mit Argumenten überzeugen. Sie machen das mit Absicht. Weitere Analysen und Beschreibungen dieser […] Personen und ihres Gedankenguts erübrigen sich. Du würdest doch auch saudi-arabische Regierungsvertreter ignorieren, die Autofahrverbot für Frauen oder Auspeitschen für Straftäter rechtfertigen, oder? Dann schaffst Du es auch, [die] zu ignorieren.

Wir könnten hier jetzt lange mit Gegenargumenten diese Überwachungspropaganda versuchen zu entkräften. Dabei würden wir uns jedoch selbst entkräften. Wir müssen mit unserer Zeit und unseren Kräften haushalten. Wir können nicht alles ertragen und uns nicht um alles kümmern. Wir dürfen unsere Kräfte nicht durch Zorn und Empörung binden lassen.

Was Du und ich und alle anderen Verfechter von Demokratie und Rechtsstaat, von Freiheit und Menschenrechten jetzt tun können:

1. Solche Überwachungspropaganda von Überwachungsextremisten ignorieren. Einfach abschalten oder wegklicken.
2. Eigene technische Sicherheitsmaßnahmen aufrüsten, soweit es die eigenen Möglichkeiten erlauben.
3. Bekannte Organisationen, die für unsere Rechte und Freiheiten kämpfen, finanziell mit Spenden unterstützen. Jeder hat dafür Geld übrig, sei es noch so wenig. Alles eine Sache der Prioritäten.
4. Rhetorisch aufrüsten für den Argumentationskampf im persönlichen Alltag. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, mit ähnliche überwachungsideologischen Leute im persönlichen Alltag zu tun zu haben, und auch kein Auslachen hilft, dann sollten wenigstens ein paar Totschlagargumente und scharfe Sprachwaffen den Gegner außer Gefecht setzen.
5. Juristisch alle Möglichkeiten nutzen, z.B. mit Auskunftsersuchen datenspeichernde Stellen zur Auskunft über die eigenen persönlichen Daten auffordern. Im Zweifel auch mal vor Gericht ziehen und klagen.

Die Lage ist ernst. Die Einschläge kommen näher. Wir sind im Krieg. Im Krieg der Verfassungsfeinde und Überwachungsextremisten gegen Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit und Menschenrechte. Dieser Krieg wird vor allem mit psychologischen Mitteln geführt. Deshalb dürfen wir nicht auf diese psychologische Kriegsführung des Gegners hereinfallen.

Zweiter Teil.

Stell Dir einfach vor, [das] wären Neo-Nazis. Du würdest Neo-Nazis doch auch ignorieren, oder? Der Grund, warum wir uns so leicht über solche Propagandisten aufregen, liegt darin, dass landläufig als “seriös” (Spiegel, Springer, Welt, Bild, Günter Jauch, Frank Plasberg) geltende Presseerzeugnisse/Medien solches Gedankengut […] verbreiten. Dass solches Gedankengut in Mainstream-Medien eine Plattform und Aufmerksamkeit erzielen, das ist es, was im ersten Moment irritiert und aufregt.

Cool bleiben. Immer daran denken: Wenn der Gegner übermächtig zu sein scheint, wende eine Guerilla-Taktik an. Wenn Du den überlegenen Gegner nicht besiegen kannst, füge ihm wenigstens größtmöglichen Ärger und Reibungsverluste zu.

Wir müssen aufhören, Idealisten zu sein und an die Vernunft und den Verstand zu glauben.
Wir müssen beginnen, wie ein Agent hinter feindlichen Linien zu denken. Ein Agent hinter feindlichen Linien regt sich nicht darüber auf, dass der Gegner ihn überwachen, verfolgen, entrechten und entwürdigen will. Ein Agent nutzt jede Schwäche des Gegners und jede Schwachstelle des gegnerischen Systems aus. Ein Agent bekämpft den Gegner mit seinen eigenen Waffen.
Wir müssen militärischer denken. Dann sind wir nicht mehr so emotional betroffen über geistige Umweltverschmutzung […]. Ein Gegner ist ein Gegner bleibt ein Gegner. Wir haben keine Zeit für Traurigkeit und Verzweiflung.

Bei JP Morgan haben Hacker die Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mailadressen von rund 83 Millionen Kunden rausgetragen. Das lässt nur einen Schluss zu:

Die amerikanische Bundespolizei FBI hatte sich nach Bekanntwerden des Angriffs Medienberichten zufolge alarmiert gezeigt, dass möglicherweise russische Hacker dahinter stecken könnten. Das FBI untersuche, ob es sich um eine Vergeltungsaktion für die amerikanischen Sanktionen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise handele […]

Werben für die Bundeswehr: an Schulen und anderswo, eine umfangreiche Sammlung der AG Friedensforschung. Allein im letzten Jahr kamen 144.000 Schüler in den Genuss von Bundeswehr-Propaganda, vorgetragen durch Jugendoffiziere im Unterricht!

Mein Favorit ist aber eine etwas ältere Operation auf eigenem Terrain, die auch besonders gut zum linkstiftenden Eintrag des Nachtwächters passt:

Bereits im Oktober 2009 war ein Schülerausflug zur Truppe in Schleswig-Holstein kritisiert worden: 18 Schüler einer achten Klasse besuchten damals die Eutiner Rettberg-Kaserne. Für einen Skandal sorgte dabei das Anpreisen eines 370000 Euro teuren Schießsimulators durch einen Oberstabsfeldwebel. »Habt ihr eine Playstation zu Hause? Das macht bestimmt Spaß oder? Das hier ist aber 1000 Mal besser!«, wurde er in der Lokalzeitung zitiert. Selbstverständlich durften die Schüler den Simulator auch ausprobieren und anschließend einen Spähpanzer vom Typ »Fennek« begutachten.

Was für ein Winter. Mal wieder. Oder doch nicht? Ein Leser der NachDenkSeiten weist auf eine weitere Spielart der Medienpropaganda hin: Die Umdeutung normaler Winter in Wetterkatastrophen verschleiert die schlechtere technische Ausstattung des Winterdienstes infolge von Privatisierungen und Mittelkürzungen:

Und damals gab es weder auf den Autobahnen noch im Schienenverkehr oder bei der Versorgung entlegener Dörfer mit Strom größere Probleme. Es waren zu diesen Zeiten genügend Räumfahrzeuge einschließlich des sie bedienenden Personals, genug Streuvorräte und ausreichend beheizte Weichenanlagen sowie eine sorgfältig gewartete Strominfrastruktur vorhanden. Die Autobahnen waren, auch bei stärkstem Schneefall, innerhalb weniger Stunden geräumt und Ausfälle im Zugverkehr gab es praktisch keine.