ZDFinfo hat eine wohl nicht nur an Fakten orientierte Doku mit dem Titel  „Bordell Deutschland“ gebracht, die ich allerdings nicht gesehen habe. Muss man vermutlich auch nicht, denn der Anreißertext macht die Stoßrichtung schon deutlich klar:

Seit 2002 herrscht in unserem Land eine der liberalsten Prostitutionsgesetzgebungen Europas – seitdem sind immer mehr Bordelle entstanden. Das Geschäft boomt, mit bizarren Auswüchsen.

Von Flatrate-, über Edel- bis hin zu sogenannten Gangbang-Bordellen, in denen eine Prosituierte mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat – nichts scheint unmöglich. Den Männern gefällt das, und zwar nicht nur den Deutschen.

Weiter erfahren wir, dass Deutschland das Bordell Europas ist und Sextouristen aus aller Welt anlockt, Zwangsprostitution, Drehscheibe des Menschenhandels – das volle Programm. Und das Bild, das man über Medien, Film und Fernsehen auch sonst so vermittelt bekommt. Dabei habe ich mich oft gefragt, wie sich die Situation wirklich darstellt, habe es aber dann doch nie recherchiert. Wenn euch das auch so geht, empfehle ich den kritischen Kommentar zur ZDF-Doku von Doña Carmen e.V. zur Lektüre.

Thailand, Philippinen, Saarland? Die Saarbrücker fürchten sich vor einer Zunahme des Sextourismus, wenn die Franzosen ihr neues Prostitutionsgesetz verabschieden. Demnach müssten Freier dann bei unseren Nachbarn mit einer Strafe von 1.500 Euro rechnen.

Ich warte ja nur drauf, dass die Arbeitsagentur in Saarbrücken Frauen entsprechende Jobangebote unterbreitet. Hatten wir sowas nicht schon mal?

So sieht es aus, wenn die Hamburg-Mannheimer für die Ihren in einer Budapester Therme eine Sex-Party mit Prostituierten organisiert:

„Die Damen wurden nach jedem solcher Treffen mit einem Stempel auf ihrem Unterarm abgestempelt. So wurde festgehalten, welche Dame wie oft frequentiert wurde“, sagte ein Gast. Die Damen erhielten außerdem verschiedene Armbändchen. „Die einen waren als Hostessen anwesend, die anderen würden sämtliche Wünsche erfüllen. Es gab auch Damen mit weißen Bändchen. Die waren aber reserviert für die Vorstände und die allerbesten Vertriebler.“

Das nennt man dann übrigens „Incentive-Reise“.

Update: Für die Party und die Bändchen-Nummer gab es offenbar eine literarische Vorlage: „Bad Banker“ von Markus Will.

Interessante Verteidigungsstrategie: Silvio Berlusconi muss sich wegen Prostitution einer Minderjährigen vor Gericht verantworten. Konkret geht es um eine Marokkanerin namens Ruby, die er 13 Mal für Sex bezahlt haben soll.

Da bei seinen diversen Bunga-Parties aber auch viele volljährige Frauen anwesend waren, argumentiert er nun, dass ihn 33 Frauen überfordern würden, und deswegen kann das natürlich alles nicht stimmen. Um 32 der 33 Frauen geht es im Prozess freilich gar nicht.