Ja, auch die Schweiz hat einen Geheimdienst. Und der interessiert sich zum Beispiel für den Ankauf von Steuer-CDs durch deutsche Behörden. So zumindest der Vorwurf gegen einen 54-Jährigen, der die Tage in Frankfurt festgenommen wurde.
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In der Diskussion um die Abschaffung des 500-Euro-Scheins habe ich immer wieder gehört, dass sonst niemand so einen großen Schein hätte. Falsch: die Eidgenossen haben sogar einen 1000-Franken-Schein.
Medikamentenstudien in der DDR: Westliche Pharmafirmen testeten massenhaft Arzneien an Ost-Patienten
Westliche Pharmahersteller haben in DDR-Kliniken in großem Stil Medikamente testen lassen. Von 1961 bis 1990 habe es Hinweise auf bis zu 900 klinische Tests gegeben, heißt es im Abschlussbericht eines Forschungsprojekts unter Leitung des Medizinhistorikers Volker Hess, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Allein für die 80er Jahre wurden 321 Studien nachgewiesen.
[Spiegel Online]
Die Probanden waren wohl mehrheitlich informiert, bekamen Sonderurlaub und erhofften sich wirksamere Medikamente aus dem Westen.
Die Schweizer stimmen über die neuen Befugnisse ihres Geheimdienstes noch mal ab. Auf die Parlamente kann man da als Bürger offenbar auch nicht bauen, aber dafür gibt’s zumindest die Notbremse. Vielleicht sollte ich ja doch noch zu den Eidgenossen umsiedeln.
Ein Update aus der Welt der Hochfinanz.
Deutsche Bank und UBS sind zusammen mit anderen Geldhäusern wegen möglicher illegaler Absprachen im Edelmetallhandel ins Visier von Schweizer Ermittlern geraten. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) verfüge über Anhaltspunkte, dass insgesamt sieben Institute möglicherweise unzulässige Absprachen im Handel mit Edelmetallen getroffen hätten.
Ihr kennt sicher Roger Köppel. Das ist der eine eidgenössische Journalist mit dem Stammplatz in deutschen Talkshows bei allen Themen mit Bezug zur Schweiz. Was ich noch nicht wusste: der Mann ist auch Politiker und will in der Schweiz für den Nationalrat kandidieren. Einen Konflikt mit seinem Job als Verleger und Chefredakteur der Weltwoche sieht er da offenbar nicht. Und seine Partei, die Schweizerische Volkspartei (SVP), wird bei Wikipedia als nationalkonservativ und rechtspopulistisch eingeordnet. Nur mal zur Orientierung.
Die spinnen, die Eidgenossen: In der Schweiz müssen sich Rettungsfahrzeuge an die Tempolimits halten – auch im Einsatz! Da lässt sich dann die Polizei in der 30er-Zone von einem E-Bike abhängen. (Danke, Mizgin)
Im Schweizer Wallis gibt es Ringkuhkämpfe. Und natürlich ist Kampfkuh Cobra, die diesjährige Gewinnerin, keine gewöhnliche Kuh:
Cobra bleibt immer ruhig, sie schreit nicht. Lässt sich nicht provozieren. Im Kampf ist sie immer fair, kommt von vorne, statt der anderen in die Seite zu springen. Cobra hat einen guten Charakter.
Und so sieht das dann aus. Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Eigentlich finde ich solche Schaukämpfe mit Tieren extrem uncool, andererseits entspricht es in diesem Fall wohl dem natürlichen Verhalten der Kühe und es gibt in der Regel keine Verletzten. Bei dieser speziellen Rasse, dem Eringer, kämpfen nämlich auch die weiblichen Tiere leidenschaftlich um die Rangordnung in der Herde, und die Menschen müssen den Kühen eigentlich nur noch Nummern aufmalen, Punkte notieren und dafür sorgen, dass immer nur zwei Kühe gegeneinander antreten. Ansonsten geht es im Sommer auf der Alp dann auch so zur Sache.
Die Schweizer haben gestern deutlich für eine Kontrolle von Managergehältern gestimmt. Künftig können die nicht mehr ohne Beteiligung der Aktionäre ausgeklüngelt werden. Ich will auch.
Die Schweizer Luftwaffe hat um 17 Uhr Feierabend und schafft am Wochenende gar nicht. Angriffe einstweilen bitte nur zu „ordentlichen Flugbetriebszeiten“.
Swatch ist der weltgrößte Uhrenhersteller. Das finde ich bemerkenswert, weil ich bestimmt seit den 90ern keine mehr gesehen habe.
Haha. Die Schweiz hat Haftbefehl wegen Wirtschaftsspionage gegen drei Steuerfahnder aus NRW erlassen. Die sollen 2010 eine CD mit den Bankdaten deutscher Steuerbetrüger gekauft haben.
Im Schweizer Atomkraftwerk Beznau ist nach einem Störfall einer der beiden Reaktorblöcke abgeschaltet worden. Zum Glück bestand aber keine Gefahr für die Bevölkerung, denn der dienstälteste Atomreaktor der Welt steht nur 7 km von der deutschen Grenze entfernt.
Der Schweizer Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand hat mit Vorwürfen wegen Insiderhandels zu kämpfen. Seine Frau hat 75.000 Franken mit einem Dollar-Franken-Geschäft bei der historischen Deckelung des Frankenkurses verdient. Das schlägt hohe Wellen, geht nur wegen unserem eigenen Skandal unter.
Um die eigene Exportwirtschaft zu stärken, hat die Schweizer Nationalbank (SNB) Anfang September den Schweizer Franken an den Euro gekoppelt, der fortan mindestens 1,20 Franken kosten soll. Für eine dauerhafte Abschwächung des Franken ist man bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen, dabei sind das bereits eine ganze Menge: Alleine im Monat vor der Ankündigung erhöhte sich der Devisenbestand um fast 100 Mrd. auf insgesamt 280 Mrd. Franken, was stolzen 66% des Bruttoinlandsprodukts entspricht.
Update: Querschüsse hat einen Chart zum Amoklauf in Richtung Bad Bank.
Den hatten zumindest die Schweizer Abgeordneten mit einem Lachanfall ihres Bundesrates Hans-Rudolf Merz.
In der Schweiz hat es nun auch Piraten, und NZZ Online berichtet sehr sachlich über die Gründung der neuen Partei.
Viel Erfolg!