Apple soll in Irland bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen, findet die EU-Kommission. Das macht – Stand Anfang letzten Jahres – nicht mal 7,5% der liquiden Mittel von Apple. Und weniger sind es seitdem vermutlich nicht geworden.

Die Iren sind natürlich anderer Meinung, denn die haben ja ein erfolgreiches Steuermodell zu verteidigen.

Update: 2014 zahlte Apple 0,005% Steuern. Das macht 50 Euro auf jede Million Euro Gewinn.

Spirituelle Dienstleistungen können nicht als Betriebsausgaben abgesetzt werden:

Das Gericht wies die Klage ab. Die Kosten seien bereits deshalb nicht als Betriebsausgaben abzugsfähig, weil ein objektiver Zusammenhang zwischen den Dienstleistungen und den Umsatzsteigerungen nicht erkennbar sei.

Ein erfreuliches Urteil. Hoffentlich bessert der Gesetzgeber da nicht nach, um spirituelles Leben in Deutschland nicht unmöglich zu machen.

Schnapsidee der Woche: Die Kölner Stadtverwaltung wollte allen Ernstes eine Warteschlangensteuer einführen:

Außendienstler, so kündigte der Beamte an, würden erst messen und dann Rechnungen schreiben, wenn sie auf Warteschlangen stoßen. Es stehe jedem ehrlichen Büdchenbesitzer aber auch frei, selbst einen Antrag auf nachträgliche Steuerzahlung einzureichen, sofern sich das Publikum bei ihm mal bis auf den Bürgersteig gestaut habe.

Der OB hat den Irrsinn dann noch aus dem Urlaub heraus gestoppt.

Eine Gruppe (mir) unbekannter Grüner fordert eine Kultursteuer für Konfessionslose. Eine Idee, deren Verfassungswidrigkeit die evangelische Kirche übrigens schon vor Jahren erkannt hat. Vielleicht sollte man mal die derzeititge Popularität von Verteilaktionen im öffentlichen Raum nutzen und ein paar Grundgesetze am Eingang des Reichstages unter die Abgeordneten bringen.

Spiegel Online veröffentlicht Zahlen aus einem neuen Buch, dem „Violettbuch Kirchenfinanzen“ von Carsten Frerk, wonach die Zahlungen des Staates an die beiden christlichen Kirchen noch üppiger ausfallen, als mir bisher bekannt war. So sollen sie neben der Kirchensteuer (9 Mrd. Euro) und den Zuschüssen für Caritas und Diakonie (45 Mrd. Euro) jährlich rund 19 Mrd. Euro direkt oder durch Steuerbefreiungen kassieren.

Im Rahmen der Diskussion im SPON-Forum bin ich dabei dann auf diesen interessanten Ansatz gestoßen. Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus, hier in der Kurzfassung:

1. Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!

2. Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!

3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.

6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.

7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.

8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!

9. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!

10. Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz.

Guck mal einer an: In Großbritannien müssen Banken Steuern auf überhöhte Bonuszahlungen abführen. Konkret kassiert der Staat ab 25.000 Pfund die Hälfte der Prämien, wobei allein die drei größten US-Banken nach aktuellen Quartalsberichten 1,4 Milliarden Dollar beisteuern werden. Ganz neu ist das allerdings nicht, denn die Deutsche Bank hat bereits im Februar bekannt gegeben, mit Kosten von 225 Millionen Euro zu rechnen.

Da das britische Finanzwesen diese Steuer entgegen aller Drohungen von Banken gut zu überstehen scheint, wird es für unsere Regierungsclique nun schwer zu erklären, warum man die Banken bei uns mit Samthandschuhen anfassen muss.

(via)