Ein Literaturhinweis für Tatort-Fans:

„Wir haben 500 der rund 900 Folgen nach bestimmten Kriterien untersucht und die Ergebnisse durch eine Datenbank statistisch auswertbar gemacht“, sagt Scherer, der zu Hause jede Folge im Schrank stehen hat. Untersucht wurden thematische Aspekte wie etwa die Rolle des Extremismus, der Religion, der Figurendarstellung, die Logik der Polizeireviere, aber auch Bildästhetik, Kameraarbeit und erzählerische Qualität. Die detaillierten Ergebnisse erscheinen im Oktober in Form zweier Bücher („Zwischen Serie und Werk“ von Claudia Stöckinger (Hg.), erschienen bei Transscript, und „Föderalismus in Serie“ von Stefan Scherer u. a., Wilhelm Fink Verlag).

Vor zwei Jahren suchten die Tatort-Kommissare im Fakeweb noch bei websearch-online.de und wurden dann bei online-fakt.de fündig. Also mehr online geht ja wohl nicht. Aber gut, da war das Internet ja noch nicht mal Neuland. (Dank an daMax, der noch ein weiteres Bild und auch alles viel größer hat)

Tatort: Der Tote im Nachtzug (ARD, 2011), Screenshot von daMax

Tatort: Der Tote im Nachtzug (ARD, 2011) // Screenshot von daMax

Tatort: Der Tote im Nachtzug (ARD, 2011), Screenshot von daMax

Tatort: Der Tote im Nachtzug (ARD, 2011) // Screenshot von daMax

Wie der Name schon andeutet, sammelt Source Code in TV and Films Screenshots von Quelltext in Film und Fernsehen und erklärt, was der so tut – oder auch nicht. (via Kotzendes Einhorn)

Ich finde ja, dass auch das besonders (aber nicht nur) auf deutschen Mattscheiben und Leinwänden zu bestaunende Fakeweb eine Heimstatt verdient hat. Also einen Ort für all die erfundenen Suchmaschinen und Webdienste und vielleicht auch Betriebssystem-Oberflächen, die sich Filmschaffende einfallen lassen, um nicht Google, Microsoft & Co. zu zeigen. Und der ist jetzt halt hier. Ich starte die Sammlung mal mit der Suchmaschine Detect aus dem letzten Tatort und freue mich wie Bolle über weitere Screenshots per Mail oder Link in den Kommentaren.

Tatort: Der Eskimo (ARD, 2014)

Tatort: Der Eskimo (ARD, 2014)

Dass die Darstellung des Todes in 40 Jahren Tatort immer expliziter geworden ist, ist nicht wirklich überraschend. Spannend finde ich aber gerade die Vorstellung, dass es den Tatort mittlerweile lange genug gibt, um solche Untersuchungen überhaupt anzustellen. Und weil der Tatort eine täglich irgendwo wiederholte Institution geworden ist, ist es auch richtig, ihn zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen zu machen. Da sollte sich auch mal ein Jurist austoben.