„Sex sells“ stimmt so nicht. Hat zumindest eine Meta-Studie von 78 Untersuchungen aus den Jahren 1969 bis 2017 ergeben. Die Probanden erinnerten sich zwar eher an sexy Werbung, kauften die Produkte aber nicht öfter. 

Kann ich bestätigen: Ich erinnere mich an die damals skandalöse Fa-Werbung, habe die Seife aber nur einmal mangels Alternative auf einem Campingplatz gekauft.

Wie leicht sich unsere Erinnerung manipulieren lässt, zeigt ein Versuch, bei dem Menschen Werbung gezeigt wurde, die die Möglichkeit versprach, Bugs Bunny in Disneyland die Hand zu schütteln. 16% der Probanden „erinnerten“ sich danach tatsächlich an das unmögliche Ereignis. (Unmöglich, weil Bugs Bunny keine Walt-Disney-Figur ist.) Dafür reichte eine einfache Anzeige!

Und nun stellen wir uns mal die Wirkung einer konsequent von einer Vielzahl „unabhängiger“ Politiker, Experten und Medien vorgetragenen Desinfo vor. sad

Erfreuliches Urteil: Für zwei Homöopathika darf nicht mehr mit einer Stärkung der Selbstheilungskräfte geworben werden. Dem Gericht fehlte der Nachweis der Wirkung. Ich hoffe, dass das Urteil Bestand hat, denn da geht es um den Kern der homöopathischen Heilslehre.

„Wir sind natürlich nicht zufrieden“, sagt der Apotheker Rainer Mersinger, der sich bei Hevert um Werbetexte kümmert. Besonders stört ihn ein Aspekt: „Wir haben eine Stärkung der Selbstheilungskräfte beansprucht, weil wir der Auffassung waren, dass dies ein allgemein anerkanntes Prinzip ist, wie die Homöopathie überhaupt wirkt“, sagt Mersinger gegenüber DAZ.online.

Tja, falsch aufgefasst.

Mit der Medienkompetenz der Digital Natives ist es nicht weit her, hat eine britische Studie herausgefunden.

Nur ein Drittel der Befragten im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren konnte beim Benutzen von Google korrekt zwischen einem tatsächlichen Suchergebnis und Werbung unterscheiden. In der Altersgruppe der Acht- bis Elfjährigen war der Anteil noch geringer: Dort kannte nur ein Fünftel den Unterschied.

Wie das Anzeigenaufkommen von Unternehmen mit ihrer Darstellung im Spiegel und im Focus korreliert (PDF), hat sich die TU Dresden gefragt:

Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass über Unternehmen sowohl im Spiegel als auch im Focus erstens häufiger, zweitens freundlicher, drittens mit mehr Produktnennungen berichtet wird, je mehr Anzeigen diese Unternehmen schalten.

Ist zwar wenig überraschend, aber bisher wohl auch kaum untersucht. (Danke, Volker)

Ein Restaurant in Louisiana gibt Gästen 10% Rabatt, die offen eine Waffe tragen. Das Risiko eines bewaffneten Überfalls dürfte die Aktion tatsächlich minimieren, allerdings rechne ich eher früher als später damit, dass ein Gast sich selbst oder andere verletzt. Denn dass die Verbreitung von Schusswaffen nicht unbedingt mit dem Wissen um ihre Handhabung einergeht, zeigt das Beispiel eines jungen Mannes, der kürzlich durch das Fenster seines Nachbarn schoss, weil er die Waffe nicht anders zu entladen wusste. facepalm

Bitte?! Unsere Richter dürfen offenbar Geld mit dem Verkauf von Urteilen verdienen, die sie „Im Namen des Volkes“ gesprochen haben und die dieses Volk vor allem auch bezahlt hat. Ich halte mich jetzt nicht für übertrieben naiv, aber das überrascht mich genauso, wie seinerzeit die Erkenntnis, dass die Meldeämter unsere Daten zu Werbezwecken verkaufen dürfen. (via Fefe)

In Berlin-Kreuzberg soll sexistische Werbung künftig verboten werden:

In der Begründung heißt es, dass in Zukunft Werbung nur noch legal sein darf, wenn sie den politischen „Idealen eines emanzipierten, bewussten und nachhaltigen Lebens“ entspricht. Dass Werbung auf politische Ideen verpflichtet wird – so was gibt es bisher höchstens in Nordkorea. Die Formulierung „unangemessene Darstellung von Körpern“ dagegen könnten sie aus dem Programm der Taliban übernommen haben.