Für Google Earth gibt es einen Layer zum verheerenden Erdbeben auf Haiti. Auf den aktuellen Satellitenbildern kann man zum Beispiel erkennen, dass die Menschen das Fußballstadion als provisorisches Zeltlager nutzen. Die Süddeutsche hat eine Übersicht von Spendenkonten zusammengestellt.
Archiv für den Monat Januar 2010
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor der Nutzung des Internet Explorers wegen einer kritischen Sicherheitslücke. Eben dieser fiel wahrscheinlich auch Google kürzlich zum Opfer, dabei sind solche Warnungen ja nun wirklich nichts Neues. Hahaha – wofür programmieren die denn eigentlich ihren eigenen Browser?
Alles eine Frage des Glaubens: Wenn Homöopathen schon ihr Wasser via Internet dynamisieren können, warum sollte man dann nicht auch einen Exorzismus online durchführen? Der erste Versuch schlug jedenfalls fehl.
„Fuck you, I won’t do what you tell me“. Eigentlich eine Textzeile, die man nicht im Weihnachtslied 2009 erwarten würde. So aber geschehen in Großbritannien, wo sich Facebook-Nutzer gegen die Vermarktungmaschinerie der englischen Casting-Show X-Factor stemmten, dessen Sieger gewöhnlich auf den Spitzenplatz der dortigen Single-Charts im Dezember abonniert ist. Dank einer Kampagne von Facebook-Mitgliedern wurde der 17 Jahre alte Titel „Killing in the Name“ von Rage Against the Machine mehr als ein halbe Million Mal online gekauft. Er stürmte damit die Charts und wurde zum offiziellen Weihnachtssong 2009 auf der Insel.
Spannende Ansichten der Erde liefert Worldmapper. Auf über 500 thematischen Karten werden die Länder entsprechend ihrer statistischen Bedeutung verschieden groß dargestellt. So verschwindet der afrikanische Kontinent fast komplett, wenn man sich die Zahl der Internetnutzer aus dem Jahr 2002 ansieht…
Erst kürzlich kritisierte der UN-Sonderberichterstatter für den Gazasteifen, Richard Falk, das lasche Vorgehen der internationalen Gemeinschaft gegenüber der israelischen Gazapolitik:
Der einzige Weg, Israel zur Öffnung der Grenzen zum Gazastreifen unter Druck zu setzen, ist ein wirtschaftlicher und militärischer Boykott.
Ich halte das für eine gute Idee, Friedensfürst Obama offensichtlich nicht: Für die nächsten zehn Jahre genehmigte er Militärhilfen von mindestens 30 Milliarden Dollar an Israel, wovon 75% für Aufträge bei amerikanischen Rüstungsfirmen verwandt werden müssen. Und nun verdoppeln die USA noch den Wert ihres Militärarsenals in Israel. Dort werden zukünftig Waffen und Ausrüstung im Wert von 800 Millionen Dollar gelagert – im Bedarfsfall natürlich auch durch Israel einsetzbar.
Und auch hier hat Deutschland seine Nische gefunden: Denn wir sind ja traditionell für die Aufrüstung der israelischen Marine verantwortlich. Häufig unentgeltlich, aber dafür konkurrenzlos.
Was wir ja auch außerordentlich gut können, ist lange Zäune bauen. Und da sehe ich ich schon den nächsten potentiellen Großauftrag: Israel will einen Zaun an der Grenze zu Ägypten bauen.
Gute Nachricht: Die deutsche Rüstungsindustrie steht auch in der allgemeinen Wirtschaftskrise gut da. Wer vom „Krieg gegen den Terror“ profitiert:
„Deutschland ist sehr gut aufgestellt in einigen Nischen“, sagt Michael Brzoska, Direktor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) der Universität Hamburg. Ob U-Boote und Korvetten der Thyssen-Krupp-Tochter HDW, Panzerfahrzeuge von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW), Maschinenpistolen von Heckler & Koch, Triebwerke von MTU oder Raketen von Diehl: Kriegsgerät made in Germany wird weltweit kräftig nachgefragt – und macht Deutschland mit einem Weltmarktanteil von zehn Prozent zum drittgrößten Exporteur konventioneller Waffen nach den USA (31 Prozent) und Russland (25 Prozent). Im Jahr 2007 gingen die deutschen Waffen an 126 Abnehmerländer, wie aus dem Rüstungsbericht der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) hervorgeht.
Oft sogar mehrmals täglich veröffentlicht der griechische Karikaturist Kostas Koufogiorgos seine Zeichnungen zum Geschehen in Deutschland und dem Rest der Welt.
Der norwegische Mathematiker, Soziologe und Politologe Johan Galtung in einem taz-Interview:
Die USA sind ein geofaschistisches Land. Es ist auf der Weltebene faschistisch, obwohl es zu Hause demokratische Züge hat. Es ist ein Fehler zu glauben, bei Demokratie im Inland gibt es keinen Faschismus. Ich sehe Faschismus als Gewaltfrage: also bereit zu sein, eine beliebige Menge von Leben zu opfern zur Erreichung politischer Ziele; zu sagen, es gibt etwas Höreres als menschliches Leben. Die Schätzungen der von den USA weltweit getöteten Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg schwanken zwischen 12 und 16 Millionen. Schon die niedrigere Zahl reicht mir für mein Urteil.
(via)