Wie neulich gelernt, saßen die Nazis auf einem zentralen Knotenpunkt des europäischen Kabelnetzes und lasen massenhaft Telegramme und Fernschreiben mit. Heute sitzen die Briten auf einem wichtigen Knotenpunkt des transatlantischen Internetverkehrs und lesen dort mit, allerdings in anderen Dimensionen: Das Programm heißt Tempora und liefert über 200 angezapfte Glasfaserkabel bis zu 21 Petabyte täglich, darunter 600 Millionen „telephone events“.

Ausgewertet werden die Daten von 550 Mitarbeitern bei GCHQ und NSA, Zugriff haben aber rund 850.000 Mitarbeiter. Und weil zu denen auch Edward Snowden gehörte, wissen wir jetzt davon. Außerdem sollen die USA auch das chinesische Mobilfunk- und Datennetz aufgemacht haben.

Regierungssprecher Seibert eilt zur Ehrenrettung der Kanzlerin:

Zur Neuland-Diskussion: Worum es der Kanzlerin geht – Das Internet ist rechtspolitisches Neuland, das spüren wir im polit. Handeln täglich.

Leider ist nicht überliefert, welche Pressekonferenz er da gesehen hat. In dieser hier philosophiert seine Chefin jedenfalls über die neuen Möglichkeiten und Gefährdungen durch das Internet, unmittelbar bevor sie es als Neuland bezeichnet.

Aber auch wenn sie es tatsächlich im Seibert’schen Sinn gemeint hat, wird es nicht besser. Ganz im Gegenteil. Dann ist „rechtspolitisches Neuland“ für ein überreguliertes und totalüberwachtes Internet nämlich ein brechreizerregender Euphemismus. (via daMax)

Angela Merkel hätte sich heute leicht lächerlich machen können, indem sie Obama in Sachen Internetüberwachung ernsthaft die Leviten liest. Weil unsere Kanzlerin aber eine Frau mit Stil ist, war ihr das zu billig, und sie hat einen eleganteren Weg gewählt:

Das Internet ist für uns alle Neuland.

Da wird sich Obama sicher riesig gefreut haben, der sich doch seit mindestens fünf Jahren mit diesem Internet beschäftigt. Und Neuland war es natürlich selbst da schon lange nicht mehr.

Keine zwei Wochen mehr bis zum Ende des Google Readers, deswegen kurz vor Schluss ein kleines RSS-Update. So richtig glücklich bin ich noch nicht, aber Feedly scheint erstmal eine gute Alternative zu sein. Mit der App werde ich zwar nicht warm, aber Feedly hat eine API bereitgestellt, und erste Reader haben angekündigt sie zu nutzen.

Interessant könnte auch der Digg Reader werden. Allerdings nicht offen und zunächst nicht für Android. sad

Auf buskampagne.de gibt es eine schöne Witzsammlung zu Atheismus und Religion. Zwei finde ich besonders nett, sie lassen sich aber leider nicht direkt verlinken:

Jurij Gagarin, der erste Mensch im Weltall, hat ein Treffen mit Staats- und Parteichef Chruschtschow. „Hast du da oben Gott gesehen?“, fragt Chruschtschow. „Ja, das habe ich.“, meint Gagarin. „Das habe ich befürchtet – hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!“
Später hat Gagarin eine Audienz bei Papst Johannes XXIII. „Hast du da oben Gott gesehen?“, fragt der Papst. „Nein“, meint Gagarin. „Das habe ich befürchtet – hier hast du 10.000 Dollar, und kein Mensch erfährt davon!“
Schließlich hat Gagarin ein Meeting mit dem Präsidenten der USA, Kennedy. „Hast du da oben Gott gesehen?“, fragt Kennedy. „Ja“, meint Gagarin. „Nun, letztlich ist mir das ja egal. Ich habe genauso viele Atheisten wie Gläubige unter meinen Wählern. Wie sieht er denn aus?“ „Sie ist schwarz …“

Und:

Der verstorbene Papst kommt an die Himmelstür. Petrus begrüßt ihn und fragt nach seinem Namen. “Ich bin der Papst!”
“Papst, Papst” murmelt Petrus. “Tut mir Leid, ich habe niemanden mit diesem Namen in meinem Buch.”
“Aber. ich bin der Stellvertreter Gottes auf Erden”
“Gott hat einen Stellvertreter auf Erden?” fragt Petrus verblüfft. “Komisch, da hat er mir nichts von gesgt.”
Der Papst läuft krebsrot an. “Ich bin das Oberhaupt der katholischen Kirche.”
“Katholische Kirche, nie gehört,” sagt Petrus. “Aber warte mal nen Moment-ich frag mal den Chef.” Er geht nach hinten in den Himmel und sagt zu Gott:”Du, da ist einer, der sagt, er sei dein Stellvertreter auf Erden. Er heißt Papst. Sagt dir das was?”
“Nöö” sagt Gott. “Kenn ich nicht, weiß ich nichts von. Aber warte mal, ich frag Jesus. JEEEEEESUS!” Jesus kommt angerannt. “Ja, Vater, was gibts?”
Gott und Petrus erklären ihm die Situation. “Moooment mal”, sagt Jesus “ich red mal mit ihm. Bin gleich wieder hier.”
Zehn Minuten später ist er wieder da – Tränen lachend. “Ich fass das nicht.” japst er. “Erinnert ihr euch noch an den kleinen Fischerverein, den ich vor ca. 2000 Jahren gegründet habe? Den gibts immer noch”