daMax hat mir ein Stöckchen zugeworfen, das ich gerne als Gelegenheit nutze, mal darüber nachzudenken, was ich hier eigentlich mache.

1. Warum bloggst du?

Ich weiß gar nicht so genau, ob ich blogge. Eigentlich notiere ich mir hier nur Sachen, die ich für mich als notierenswert erachte. Ich habe immer nach Wegen gesucht, meine Notizen zu sammeln, und dabei war mein letzter Versuch vor dem Blog ein eigenes Wiki. Das stellte sich aber als sehr frustrierend heraus, denn eine kurze Notiz macht nun mal keinen Artikel – man ist nie fertig, nicht mal annähernd. Das ist hier anders. Hier kann ich gut damit leben.

Und dass es ein paar Leute gibt, die das dann gelegentlich ganz gerne lesen, freut mich natürlich. bigsmile

2. Warum würdest du damit aufhören? Hast du schon einmal übers Aufhören nachgedacht?

Nicht wirklich, weil ich mir im Moment nicht vorstellen kann, mal nicht mehr neugierig durchs Netz zu streifen. Und solange ich das tue, werde ich wohl auch immer etwas Notierenswertes finden. Die Themen mögen sich über die Zeit ändern.

3. Was hat sich in Deinem Leben durch die Bloggerei verändert?

Abgesehen davon, dass mich das Bloggen von dem krankhaften Zwang geheilt hat, meine eigene Enzyklopädie schreiben zu müssen? Noch nichts, befürchte ich. Aber das sollte sich ändern, sobald ich mal wieder am schönen Rhein bin. wink

4. Was war das Tollste, das dir mit Deinem Blog widerfahren ist?

Bei durchschnittlich vielleicht fünf Besuchern am Tag, war ich doch sehr verblüfft, keine drei Stunden nachdem ich Quatsch gerechnet hatte, einen korrigierenden Kommentar zu bekommen. Es gibt offenbar doch noch ein paar mehr Leser da draußen an den Feedreadern, und aufmerksame noch dazu. Das hat mich sehr gefreut.

5. Welches Erlebnis im Zusammenhang mit Deinem Blog möchtest Du nie wiederholen?

Hmm, da fällt mir echt nichts ein. Bisher hat sich kein Troll hierher verirrt, ich wurde noch nicht abgemahnt und kann nicht einmal von einem missglückten Update berichten. Langeweile der erfreulichen Sorte.

6. Was ist das Geilste an diesem Internet?

Ich habe als Kind schon gerne im Lexikon gesurft und mich durch die miteinander verlinkten Artikel gelesen, insofern ist das Netz für mich in erster Linie die allwissende Müllhalde.

7. Was nervt dich am meisten an diesem Internet?

Seiten, auf denen man sich nur mit einem Facebook-Account anmelden kann.

8. Mal angenommen, du wärst König/in der Welt. Welche Gesetze führst du zuerst ein und welche existierenden schaffst du ab (je maximal 3)?

So viel Macht macht mir Angst. Ich wäre wohl bei keiner Entscheidung sicher, dass sie für alle und überall die richtige ist. Deswegen würde ich Gesetze ändern, die die Mitbestimmung der Menschen stärken. Aber selbst das ist vielleicht noch nicht überall eine gleichermaßen gute Idee.

Um der Demokratie in Deutschlandein paar Hürden aus dem Weg zu räumen, würde ich sicher Volksentscheide einführen und irgend eine Form der Haftung für die Verabschiedung verfassungswidriger Gesetze. Es kann ja nicht sein, dass Abgeordnete trotz „schwerwiegender verfassungsrechtlicher Bedenken“ einem Gesetz zustimmen, weil sich das BVerfG schon drum kümmern wird. Und so eine Früchte-des-vergifteten-Baumes-Geschichte könnten wir auch gut gebrauchen, denke ich. Abschaffen würde ich die Geheimdienste und das Listenwahlrecht. Es muss doch möglich sein, Politiker auch mal abzuwählen und nicht immer wieder auf vorderen Listenplätzen untergeschoben zu bekommen. Okay, und ein konkretes Gesetz muss doch noch weg: Das Beschneidungsgesetz. Aus Gründen.

9. Welchem Blog wird aus deiner Sicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?

Da muss ich leider wieder passen. Wenn ich mir die Kommentare auf den von mir gelesenen Blogs ansehe, habe ich nicht den Eindruck, dass ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

10. Hund oder Katze? Warum?

Terki meint, dass ich so eine alberne Frage gar nicht beantworten soll, den Italiener darf ich aber zitieren:

Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.
— Francesco Petrarca

 

(Und das wäre jetzt eigentlich der Punkt, an dem ich mir selber 10 Fragen ausdenken und das Stöckchen weiter werfen sollte. Mache ich aber nicht, weil es schon alle bekommen haben, denen ich es zuwerfen würde.)

Das britische Verteidigungsministerium zahlt drei Frauen Entschädigungen in Höhe von jeweils 100.000 Pfund für Schäden am Becken und Rücken

weil sie bei Exerzier- und Marschierübungen wochenlang versuchten, mit der von der durchschnittlich deutlich größeren männlichen Mehrheit vorgegebenen Schrittlänge mitzuhalten.

Die maximal von Rekrutinnen zu fordernde Schrittlänge ist auf der Insel nämlich genau geregelt – knapp 70 Zentimeter. Gibt es solche Regelungen bei uns eigentlich auch? Und wie verhält sich das mit unterdurchschnittlich großen Männern?

Rechtsstaaten erkennt man ja unter anderem daran, dass man nicht nachträglich für Dinge bestraft werden kann, die zum Zeitpunkt der Tat noch gar nicht strafbar waren oder verjährt sind. Und in Bayern gehen die Uhren bekanntlich anders:

Trotzdem hat der neue bayerische Justizminister Winfried Bausback nun offenbart, dass er einen Gesetzentwurf erarbeiten ließ, der rückwirkend gelten und dafür sorgen soll, dass der Kunstsammler Cornelius G., bei dem die Staatsanwaltschaft Augsburg im Frühjahr 2012 1406 Kunstwerke und andere Dokumente beschlagnahmen ließ, einen Teil der Gemälde auch dann nicht zurückbekommt, wenn sie nach derzeitiger Rechtslage sein Eigentum sind.

Das ist doch mal ein gelungener Einstand für den Neuen!

Ob dieser Landesvertreter sein Land noch immer vertreten darf? So offen kann man doch nicht einfach über das Kfz-Kennzeichen-Scanning in Bayern sprechen:

Die vom Kläger angeführte abschreckende Wirkung etwa vor einer Beteiligung an einer Demonstration hält der Landesvertreter nicht für ein Manko, sondern für eines der Ziele der Maßnahme. Es sei geplant, dass eine Nummernschilderkennung „im Vorfeld einer Versammlung die Entscheidung über die Teilnahme an dieser beeinflussen kann“. Erlaubt sein müsse auch die Fahndung nach Autos, die nicht gestohlen oder durch andere Straftaten abhanden gekommen seien, führt der Landesanwalt aus.

Für mich sind Navis ja noch immer ein Wunder der Technik, und dass wir diese Wunder heute in der Hosentasche mit uns rumtragen, fasziniert mich umso nachhaltiger. Trotzdem geht da natürlich noch was, und so wird das Smartphone jetzt auch zum virtuellen Beifahrer. Eine App beobachtet dabei mit der Kamera den Verkehr und kann dann über die aktuell erlaubte Höchstgeschwindigkeit informieren oder als Abstands- und Spurwarner dienen.

Was Sie schon immer über Metaller wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten:

Eine kürzlich veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass Heavy Metal-Fans tendenziell offener gegenüber neuen Erfahrungen sind, öfter negative Einstellungen gegenüber Autoritäten, weniger Selbstwertgefühl, ein größeres Bedürfnis nach Einzigartigkeit und eine geringere Religiosität als Menschen mit anderen musikalischen Vorlieben haben.