Ein ehemaliger griechischer Spitzenbeamter berichtet von den Korruptionspraktiken (unter anderem) deutscher Rüstungskonzerne:

Und natürlich sei er nicht der einzige gewesen, den die Rüstungsfirmen geschmiert hätten, erzählte Kantas. Einer der Firmenvertreter habe ihm gesagt, es werde „auf allen Ebenen der Hierarchie“ bestochen, bis hin zum jeweiligen Verteidigungsminister.

Über die Kamera von MacBooks und iMacs können User unbemerkt gefilmt werden. Lektüre für alle, die Webcam-Abkleber noch immer für paranoid halten:

Die Washington Post hat mit einem früheren, hochrangigen Mitarbeiter des FBIs über Überwachungsmaßnahmen gesprochen. Laut diesem nutzt das FBI bereits seit Jahren die Möglichkeit, Verdächtige über die Webcam ihrer Notebooks zu observieren, ohne dass das verräterische LED-Licht aktiv ist.

Der britische TV-Sender Channel 4 hat eine Weihnachtsansprache von Edward Snowden gesendet. Klingt allerdings weniger schön als die salbungsvollen Worte von Merkel und Gauck:

Ein Kind, das heute geboren wird, wird ohne jegliche Vorstellung von Privatsphäre aufwachsen.

Leider wahr. Da bleibt dem Online-Angebot der Aktuellen Kamera nur noch unappetitliche Propaganda. Denn anstatt einige der vielen ernsthaften Redner der traditionellen alternativen Weihnachtsansprache zu erwähnen, wird Snowden im letzten Absatz nur in eine Reihe mit Ahmadinedschad, Ali G. und Marge Simpson gestellt.

Vielleicht ist die britische Pornwall doch nicht so übel, wie gedacht. Immerhin werden neben allerhand Beifang auch ein paar wirklich jugendgefährdende Inhalte geblockt:

So filtern die Briten gleich ihr ganzes Parlament weg – ausgerechnet Guy Fawkes hätte das wohl gefallen. Warum Fawkes seinerzeit das Parlament sprengen wollte, könnte man in der Britischen Bibliothek nachlesen – falls man bereits erwachsen ist. Die Kindlein können sich allerdings auch nicht über die Motive der britischen „Zensursula“ Claire Perry informieren, die sich ebenfalls ausgeschlossen hat. Nutzern außerhalb der Insel werden die unerwünschten Einflüsse jedoch weiterhin zugemutet.

Der Roland Koch, den ich als umsichtigen Landesvater verehrt habe, hätte gegen solche Typen noch konsequent durchgegriffen:

Der ehemalige hessische Ministerpräsident und jetzige Vorstandschef des Baukonzerns Bilfinger hat auf einer öffentlichen Veranstaltung dazu aufgerufen, Steine auf Photovoltaik-Anlagen zu werfen, um den Solarboom zu beenden. Ein Photovoltaik-Anlagenbetreiber stellte daraufhin Strafanzeige gegen Koch. Bilfinger bestreitet, dass es ein Aufruf zur Gewalt war.

Nun ist der Mann aber auch erst knapp vier Jahre Vorstandsvorsitzender, da kann er noch nicht das ganze Portfolio seines Unternehmens kennen.

Christliche Nächstenliebe zur Weihnachtszeit: Krebspatient wegen Kopfbedeckung aus dem Kölner Dom geworfen. Aus Gründen:

Zurück in Attendorn schrieb er dem Dompropst eine E-Mail. Und der Hausherr des Doms antwortete: „Dass männliche Besucher den Dom nur ohne Kopfbedeckung betreten dürfen, ist keine Glaubensfrage und ist auch keine spezielle Kölner Regelung.“ Die Regel gelte weltweit. „Ich kann ihnen beim besten Willen nicht erklären, wie es zu dieser Regel kam.“ Natürlich gebe es Ausnahmen. „Wenn er ein ärztliches Attest gehabt hätte, wäre es in Ordnung gewesen“, sagte Feldhoff dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Dafür macht Peter Schaar weiter. Ehrenamtlich als Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), auf deren Seite er auch ein Blog führt:

Heute gilt mehr denn je: Grundrechte fallen nicht vom Himmel und sie werden nicht von einer gnädigen Herrschaft gewährt – sie müssen erkämpft und verteidigt werden. Dabei kommt der vielbeschworenen „Zivilgesellschaft“ entscheidende Bedeutung zu.

Das Lesen von Internetseiten im Feedreader hat auch seine Nachteile. So ist mir doch bisher tatsächlich xkcd: What if? entgangen. (Dank an el-flojo für die Behebung dieses Missstandes)

Hier beantwortet xkcd-Zeichner Randall Munroe nämlich gewohnt amüsant und fundiert Leserfragen unter Zuhilfenahme von Physik und Mathematik. Zum Beispiel: Wie viele Drucker braucht man, um eine ausgedruckte (englische) Wikipedia auf Papier aktuell zu halten? Erstaunlicherweise reichen dafür schon sechs Drucker, das Problem bei dem Projekt wären vielmehr die Druckkosten.

Weitere Beispiele: Wann wird die Bandbreite des Internets die von FedEx überschreiten (wenn überhaupt) oder Wie detailliert wären die Bilder des Hubble Teleskops, wenn man es auf die Erde richten würde?

Ein neuer E-Book-Trend macht da weiter, wo die Flintstones (zurecht) aufgehört haben: Dinosaurier-Erotik. Auch Spon hatte dazu schon einen Artikel mit ein paar Hintergründen und einer kurzen Zusammenfassung:

Das Muster solcher Geschichten: Frau trifft auf Saurier, wird gefangen oder verletzt und steht irgendwann vor der Wahl, sich dem Tier auf die eine oder andere Art auszuliefern. So viel sei verraten: Fressen lässt sie sich nicht.

Auch eher speziell: Der erotische Karpfenkalender und der Erotik-Kalender der Fleischerinnung Nürnberg.

In den USA ist ein Mann für die Teilnahme an einer Anonymous-DDoS-Attacke zu einer Strafe von 183.000 $ verurteilt worden. Und wie kommt man zu einer so sportlichen Forderung, wenn der Schaden des 15-minütigen Webserver-Ausfalls keine 5.000 $ beträgt? Ganz einfach:

Because Koch Industries claimed that the attack necessitated a $183,000 expenditure to a consulting firm to better secure its web servers.

Und als wenn das nicht absurd genug wäre, hatte der Mann das Tool nur eine Minute (!) laufen.