Manchmal sehe ich eine BILD am Kiosk und schaffe es mir einzureden, dass auch andere dieses Blatt eher als Satire sehen. Dass es niemanden gibt, der das wirklich ernst nimmt. Und dass die meisten Leser echt nur den Sportteil überfliegen. Das sind schöne, unbeschwerte Momente. Und dann kommt das BILD-Blog und zeigt, wie die Leute so drauf sind, die sich dort tatsächlich ihre Meinung bilden. Teilweise dürfte das sogar strafrechtlich relevant sein.

Da es Facebook ein Anliegen ist, seinen Nutzern nur besonders relevante Inhalte anzuzeigen, hat man sich schlaue Algorithmen ausgedacht, um solche Inhalte zu identifizieren. Leider macht es das für einige Nutzer wohl zunehmend schwieriger (oder teurer), mit ihren Beiträgen in den Timelines der Nutzer zu landen, die ihnen eigentlich folgen. Klingt doof, aber wenn ich mir ansehe, welche Beiträge Facebook für relevant erachtet, scheint mir das doch ein gut durchdachtes Konzept zu sein:

Da fragt dann zum Beispiel eine Fastfood-Kette “Hey! Zuerst den Burger essen oder zuerst die Pommes? Klickt auf “Gefällt mir”, wenn ihr die Pommes zuerst esst und teilt den Beitrag, wenn ihr den Burger zuerst esst”. Oder es gibt absurde Gewinnspiele der Form “Wer bei diesem Beitrag den letzten Kommentar schreibt, gewinnt ein iPhone!”.

Da springt einen die Relevanz ja förmlich an. Warum lassen sich Facebook-Nutzer sowas gefallen? Ein Mangel an Alternativen? Und hey, deswegen seid ihr jetzt dran! Facebook oder Google+? Klickt auf “Empfehlen”, wenn ihr Facebook besser findet und auf „+1“ wenn Google+ viel cooler ist. Wer sich enthalten will klickt einfach auf „Twittern“. wink

Da ich von Wintersport genauso viel Ahnung habe wie vom Schießen, dachte ich immer, die Biathleten würden am Schießstand versuchen, ihren Puls runter zu kriegen. Das Gegenteil ist der Fall: Biathleten schießen am liebsten mit einem Puls von 160 bis 170. Das nennen sie „fliegender Puls“ und einige machen vor dem Schießen sogar noch Liegestütze, um den Puls nicht zu sehr abfallen zu lassen:

Bei einem Absinken des Pulses auf 100 bis 140 Schläge wird es schwieriger, da jeder Herzschlag stark spürbar ist und sich auf die Waffe überträgt. Diese zittert dann und die Genauigkeit leidet darunter.

Googles Browser Chrome hat einen Bug der es ermöglicht, unbemerkt das Mikrophon des Nutzers zu aktivieren und mitzulauschen. Unbemerkt zumindest von Anwendungen, denen man einmal den Zugriff auf das Mikro erlaubt hat. Trotzdem eine krasse Lücke, aber es gibt eine gute Nachricht: Google hat den Fehler längst korrigert! Nur das Update lässt leider etwas auf sich warten. Heute 121 Tage, um genau zu sein. Es gibt da nämlich ein kleines Problem:

Angeblich sei nicht klar, wie die Korrektur standardkonform umzusetzen ist.

Das muss dann wohl der NSA-Standard sein. (via daMax)

Update: Komische Sache, das. Der Fehler ist nicht mehr reproduzierbar, und Google hat ihn nun angeblich schon vor längerem gefixt.

Sotschi kostet mehr als alle bisherigen Winterspiele zusammen. Das ist wirklich mal sportlich. Zum Thema bringt arte nächsten Dienstag eine vielversprechende Doku:

Die Machtelite Russlands setzt um jeden Preis ein Projekt durch, das dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Die Realisierung der absurdesten Olympischen Spiele der Geschichte beruht auf der systemimmanenten Korruption in Russland, in der sich eine kleine politische Elite auf Kosten des Staatshaushalts und der einfachen Leute bereichert.

Der renommierte Dokumentarfilmer Alexander Gentelev arbeitet in „Putins Spiele“ neben dem Tragischen ganz bewusst das Absurde heraus. Er zeigt Sotschi 2014 als Farce, in der ein allmächtiger Herrscher sich langweilt und die Puppen tanzen lässt.

Chinas Machtelite versteckt ein Vermögen in Scheinfirmen in Steueroasen. Dabei soll es sich um sportliche 3 Billionen Euro handeln. Habe ich da was verpasst, oder sind das die ersten Erkenntnisse der Offshore-Leaks aus dem letzten Jahr, von denen man uns erzählt? Auch zur Quelle der Daten hatte ich bisher noch nichts mitbekommen:

Die Daten kommen von zwei Offshore-Firmen, die wiederum ihren Kunden geholfen haben sollen, Firmen in Steuerparadiesen, Stiftungen und Bankkonten ins Leben zu rufen: Portcullis TrustNet aus Singapur und Commonwealth Trust Limited auf den British Virgin Islands.

95 Prozent aller Geldautomaten laufen mit Windows XP. Wie kommt man denn auf die Idee, für die überschaubaren Funktionen eines Geldautomaten ein komplettes Desktop-OS zu installieren, das zudem noch Lizenzgebühren kostet und entsprechend Ressourcen frisst?

Bei vielen Maschinen wird ein einfaches Upgrade auf Windows 7 nicht klappen, da die Hardware-Resourcen ungenügend sind. Wo ein Aufrüsten nicht möglich ist, bleibt oft nur ein kompletter Austausch.

Es gibt ja Leute, die sich irgendwie sicher damit fühlen, einen „alten Knochen“ als Handy zu nutzen und nur Kurznachrichten statt Mails zu versenden. Dumm gelaufen, die NSA schnorchelt täglich auch 200 Millionen SMS ab:

Mit „Dishfire“ lassen sich laut „Guardian“ aus den SMS Informationen über Reisepläne, Adressbücher und Kontobewegungen filtern. Die Benachrichtigungen über entgangene Anrufe geben Auskunft über den Bekanntenkreis des Handy-Nutzers. Die beim Netz-Wechsel (Roaming) automatisch verschickten SMS zeigen, wo er unterwegs ist.

Heiko Maas bereitet doch schon mal einen Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung vor. Vor zwei Wochen hat er noch den Bürgerechtler gegeben – aber da war ja auch Winterpause und Mutti durch ihren Beckenringbruch eingeschränkt:

Ich lege keinen Gesetzesentwurf vor, bevor der Europäische Gerichtshof endgültig geurteilt hat, ob die Richtlinie die Rechte der EU-Bürger verletzt oder nicht.

Update: Da haben sich der Thomas und der Heiko doch noch mal zusammengesetzt und die Intimsphärenspeicherung bis zur Entscheidung des EuGH auf Eis gelegt. Aber bestimmt keinen Tag länger, befürchte ich. (Danke, Max)

Das Problem mit der Intimsphärenspeicherung ist zum Glück nur kommunikativer Natur, weiß Thomas de Maiziere.

Die Vorratsdatenspeicherung hat sich zu einer Art Symbolthema entwickelt. Wenn man das Thema aber auf den sachlichen Kern zurückführt, hat es mit einer erheblichen Einschränkung von Freiheitsrechten, wie immer wieder behauptet wird, nicht viel zu tun.