Also mir wird er ja fehlen, der Tebartz. Nicht nur, weil wir mit ihm einen der profiliertesten Streiter für die Sache des Laizismus verlieren – er hat sogar während seiner Beurlaubung noch einen neuen Dienst-BMW bestellt – sondern auch, weil wir jetzt natürlich alle doppelt zahlen dürfen: seine Pension plus das Gehalt seines Nachfolgers in Limburg.

An dieser Stelle empfehle ich auch den Vortrag „Staat und Kirche“ von Ingrid Matthäus-Maier auf dem Deutschen Humanistentag 2013.

Die kalabrische ‚Ndrangheta soll einen Jahresumsatz von 53 Milliarden Euro erwirtschaften. Das meiste davon im Drogenhandel, aber auch die Geldwäsche läuft gut:

19,6 Milliarden Euro werden hier laut Demoskopika gescheffelt. Das betrifft auch immer häufiger Deutschland, wo sich die Mafia sicher, weil weitgehend unbeobachtet fühlt. Auf Platz drei der weltweit am meisten von der ‚Ndrangheta durchdrungenen Länder steht – nach Australien und Kolumbien – die Bundesrepublik.

Fußball langweilig: Die Bayern sind Meister. Wenn auch mit einem beeindruckenden Rekord – ohne Niederlage frühester Meister in der Geschichte der Bundesliga.

Fußball spannend: Winzige palästinensische Fußballmannschaft erreicht die asiatische Champions-League. Es handelt sich dabei um die Mannschaft eines fußballverrückten Dorfes namens Wadi Al-Neiss aus dem Westjordanland:

Das Besondere: Bis auf den Trainer sind alle im Verein miteinander verwandt – Söhne, Enkel, Neffen.

Karlsruhe hat entschieden, dass der ZDF-Staatsvertrag grundgesetzwidrig ist:

Im Fernsehrat des Senders, der 77 Mitglieder hat, muss der Anteil von Politikern und „staatsnahen Personen“ von derzeit 44 Prozent auf ein Drittel reduziert werden, wie das Gericht entschied. Im Verwaltungsrat, der den Intendanten überwacht, sind 6 von 14 Mitgliedern Staat und Parteien zuzurechnen. Zudem dürfen Politiker bei der Auswahl der aus gesellschaftlichen Gruppen entsandten Mitglieder des Fernsehrats „keinen bestimmenden Einfluss“ mehr ausüben.

Im Vatikan läuft es auch nicht anders als in den Vorstandsetagen anderer multinationaler Großkonzerne. Okay, statt „Koks und Nutten!“ heißt es da halt „Koks und Messdiener!“, aber ansonsten: Zoll beschlagnahmt 340 Gramm Kokain in Kondomen, die für den Vatikan bestimmt waren.

Das mit den Kondomen macht mich natürlich etwas skeptisch. Vermutlich doch nur ein gottesfüchtiger, südamerikanischer Drogenbaron, der lieber Koks als Geld spendete – aus Gründen.

Aus gegebenem Anlass – uns steht eine Hollywood-Verfilmung der Arche-Noah-Geschichte ins Haus, deren Trailer ich kürzlich sehen durfte – muss ich mir hier schon mal zwei Kommentare zum Thema verlinken. Für den ersten hat mal jemand ausgerechnet, wie groß die Arche hätte sein müssen, um wirklich alle Tiere mitzunehmen, während der zweite Kommentar auf die logistischen Probleme mit einer „normalen“ Arche hinweist.

Aber ernsthaft muss ich mich mit der Geschichte ohnehin erst befassen, wenn mir einer erklärt, wie es die Eisbären auf die Arche geschafft haben. wink

Altkanzler Schröder gibt mit brechreizerregender Selbstverständlichkeit zu Protokoll:

Er selbst habe als Kanzler beim Jugoslawien-Konflikt ebenfalls gegen das Völkerrecht verstoßen. „Da haben wir unsere Flugzeuge (…) nach Serbien geschickt, und die haben zusammen mit der Nato einen souveränen Staat gebombt – ohne dass es einen Sicherheitsratsbeschluss gegeben hätte.“ Insofern sei er mit dem erhobenen Zeigefinger vorsichtig, betonte Schröder.

Andere führen Tagebuch, Bryan Lewis Saunders malt täglich mindestens ein Selbstportrait. Hat er zumindest über 8.000 mal. Und auch wenn er sicher nicht der erste Künstler ist, der mit der Auswirkung von Drogen auf die Selbstwahrnehmung und das eigene Schaffen experimentiert, so ist er vielleicht der systematischste. Auf seiner Seite hat er 50 Selbstportraits auf Droge veröffentlicht, und ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich schon mal von irgendeiner gehört habe, die da nicht dabei ist.

Boah, ich bekomme ja schon bei „normal“ gegenderten – oder entgenderten? – Texten einen zuviel. Aber das, was Fefe da ausgegraben hat, das setzt ganz neue Maßstäbe. Inhaltlich wie stilistisch:

Was wir* und dixs Studierxs kritisieren, ist zum Beispiel die Re_produktion von problematischen Wörtern wie zwei Be_griffe die mit „W“ und „S“ beginnen, wir* aber nicht re_produzieren wollen, da diese kolonialrassistisch und somit diskriminierend für Schwarze und People of Color und gleichzeitig privilegierend für weiße Menschen sind.

Und ja, die Sternchen, x-e und Unterstriche gehören zum Gesamtkunstwerk!