Die dänische Justizministerin möchte die Autos von alkohoisierten Fahrern einkassieren und versteigern. Eine abenteuerliche Idee mit noch abenteuerlicherer Begründung:

Vorbild für die gesetzliche Enteignungsmöglichkeit waren nicht nur ähnliche Gesetze in Italien und Weißrussland, sondern auch Regeln, die in den USA im Zuge des War on Drugs eingeführt wurden: Wenn es dort Anhaltspunkte dafür gibt, dass ein Haus, ein Grundstück oder ein Fahrzeug mit Drogengeld erworben wurde, dann können es die Ermittlungsbehörden beschlagnahmen, versteigern und ihre eigenen Etats damit aufbessern.

Telepolis berichtet dabei noch von einem Fall aus den USA, wo ein Hotelbesitzer enteignet wurde, weil es in seinem Haus mehrere Verhaftungen gab und es bei Drogenermittlungen öfter eine Rolle spielte. Ihm selbst wurde nichts vorgeworfen! Ein echtes Erfolgsmodell als Vorbild. Und was hinter der Regelung in Weißrussland steckt, möchte ich gar nicht so genau wissen.

Der BND will soziale Netzwerke in Echtzeit überwachen und umfassend Metadaten speichern. Unter anderem. Ich gestehe aber, dass ich den Ernst der Lage bisher völlig unterschätzt habe und mir hier entschiedenes Handeln jetzt auch dringend geboten scheint. Denn:

Wenn nicht bald strategisch digital aufgerüstet werde, drohe der BND noch hinter den italienischen und den spanischen Geheimdienst zurückzufallen.

Auch wenn die Faktenlage derzeit noch mehr als dünn ist, müssen wir uns von TrueCrypt wohl verabschieden. Die Begründungen „möglicherweise unsicher“, „durch das Ende von XP obsolet“ und „keinen Bock mehr“ sind sicherlich Quatsch, denn die Seite mit der Empfehlung auf Microsofts BitLocker umzusteigen ist eine einzige Satire. Mir erscheint derzeit das Lavabit-Szenario am plausibelsten, aber wer weiß.

Eine gute Nachricht gibt es immerhin: Das Audit des Quellcodes von Version 7.1 wird fortgesetzt und die gibt es auch weiterhin bei heise. Außerdem gibt es ein umfangreiches Archiv mit Sourcecodes und Binaries aller Versionen.

Ich denke, ich werde Mainz bei der Zugplanung demnächst nicht mehr berücksichtigen. Dort und in Koblenz wurden die Bahnhöfe gesperrt, weil Sprengstoffspürhunde Fehlalarm geschlagen hatten. Zum Glück – ein Opfer gab es dennoch:

Im Mainzer Hauptbahnhof untersuchten Sprengstoffexperten einen Koffer, in dem sich ein Laptop, ein Rasierapparat sowie Waschutensilien befanden. Laut Polizei enthielt er aber „keine Spreng- oder Brandvorrichtung“. Vorsorglich wurde der Inhalt aber dennoch zerstört.

Und ich wäre nur mäßig überrascht, wenn es dafür keinen Schadensersatz gibt.

Die NachDenkSeiten zum Ergebnis der Europa-Wahl:

Jede Fünfte Stimme in Europa ging an Nazis, Rechtsextreme, Rechtspopulisten oder Europakritiker. Nimmt man noch die geringe Wahlbeteiligung hinzu, so müsste das Europawahlergebnis für alle europäisch Gesinnten und für alle Demokraten ein schrilles Warnsignal sein. Doch das einzige was am Wahlabend offenbar interessierte, war die Frage, ob nun Jean-Claude Juncker oder Martin Schulz oder womöglich jemand anderes Präsident der Europäischen Kommission werden wird.

Zwei ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete haben von Krauss-Maffei Wegmann im Zusammenhang mit dubiosen Panzergeschäften in Griechenland mehr als fünf Millionen Euro an Honoraren erhalten.

Der Konzern hat vor Monaten erklärt, man habe „weder Bestechungsgelder gezahlt noch zahlen lassen“. Inzwischen äußert sich KMW gar nicht mehr.

(via >b’s weblog)