Merke: Auch Volltext-Feeds nicht immer nur im Reader lesen. Denn da hätte ich nach einem brechreizerregenden Satz wie diesem:
Wer nicht sein eigenes Leben in die Waagschale für die Freiheit werfen will, sollte spätestens jetzt für die Ausweitung der Telefonüberwachung eintreten.
sicherlich nicht mehr den folgenden Kommentar bei daMax gelesen, den ich hier mit freundlicher Genehmigung von Operation Pushback gerne übernehme. Der Satz stammt übrigens von Jan Steinhauer und ist so bei SpOn zu lesen. Den Bezug auf ihn und einen seiner Kollegen habe ich allerdings entfernt – so fällt es leichter, dabei an den Überwachungspropgandisten des Tages zu denken:
Ignoriere diese Personen und deren Äußerungen. [Das] sind bekannte verfassungsfeindliche Extremisten. Sie provozieren, lügen, agitieren, hetzen, beleidigen, verleumden. Du kannst sie nicht mit Argumenten überzeugen. Sie machen das mit Absicht. Weitere Analysen und Beschreibungen dieser […] Personen und ihres Gedankenguts erübrigen sich. Du würdest doch auch saudi-arabische Regierungsvertreter ignorieren, die Autofahrverbot für Frauen oder Auspeitschen für Straftäter rechtfertigen, oder? Dann schaffst Du es auch, [die] zu ignorieren.
Wir könnten hier jetzt lange mit Gegenargumenten diese Überwachungspropaganda versuchen zu entkräften. Dabei würden wir uns jedoch selbst entkräften. Wir müssen mit unserer Zeit und unseren Kräften haushalten. Wir können nicht alles ertragen und uns nicht um alles kümmern. Wir dürfen unsere Kräfte nicht durch Zorn und Empörung binden lassen.
Was Du und ich und alle anderen Verfechter von Demokratie und Rechtsstaat, von Freiheit und Menschenrechten jetzt tun können:
1. Solche Überwachungspropaganda von Überwachungsextremisten ignorieren. Einfach abschalten oder wegklicken.
2. Eigene technische Sicherheitsmaßnahmen aufrüsten, soweit es die eigenen Möglichkeiten erlauben.
3. Bekannte Organisationen, die für unsere Rechte und Freiheiten kämpfen, finanziell mit Spenden unterstützen. Jeder hat dafür Geld übrig, sei es noch so wenig. Alles eine Sache der Prioritäten.
4. Rhetorisch aufrüsten für den Argumentationskampf im persönlichen Alltag. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, mit ähnliche überwachungsideologischen Leute im persönlichen Alltag zu tun zu haben, und auch kein Auslachen hilft, dann sollten wenigstens ein paar Totschlagargumente und scharfe Sprachwaffen den Gegner außer Gefecht setzen.
5. Juristisch alle Möglichkeiten nutzen, z.B. mit Auskunftsersuchen datenspeichernde Stellen zur Auskunft über die eigenen persönlichen Daten auffordern. Im Zweifel auch mal vor Gericht ziehen und klagen.
Die Lage ist ernst. Die Einschläge kommen näher. Wir sind im Krieg. Im Krieg der Verfassungsfeinde und Überwachungsextremisten gegen Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit und Menschenrechte. Dieser Krieg wird vor allem mit psychologischen Mitteln geführt. Deshalb dürfen wir nicht auf diese psychologische Kriegsführung des Gegners hereinfallen.
Zweiter Teil.
Stell Dir einfach vor, [das] wären Neo-Nazis. Du würdest Neo-Nazis doch auch ignorieren, oder? Der Grund, warum wir uns so leicht über solche Propagandisten aufregen, liegt darin, dass landläufig als “seriös” (Spiegel, Springer, Welt, Bild, Günter Jauch, Frank Plasberg) geltende Presseerzeugnisse/Medien solches Gedankengut […] verbreiten. Dass solches Gedankengut in Mainstream-Medien eine Plattform und Aufmerksamkeit erzielen, das ist es, was im ersten Moment irritiert und aufregt.
Cool bleiben. Immer daran denken: Wenn der Gegner übermächtig zu sein scheint, wende eine Guerilla-Taktik an. Wenn Du den überlegenen Gegner nicht besiegen kannst, füge ihm wenigstens größtmöglichen Ärger und Reibungsverluste zu.
Wir müssen aufhören, Idealisten zu sein und an die Vernunft und den Verstand zu glauben.
Wir müssen beginnen, wie ein Agent hinter feindlichen Linien zu denken. Ein Agent hinter feindlichen Linien regt sich nicht darüber auf, dass der Gegner ihn überwachen, verfolgen, entrechten und entwürdigen will. Ein Agent nutzt jede Schwäche des Gegners und jede Schwachstelle des gegnerischen Systems aus. Ein Agent bekämpft den Gegner mit seinen eigenen Waffen.
Wir müssen militärischer denken. Dann sind wir nicht mehr so emotional betroffen über geistige Umweltverschmutzung […]. Ein Gegner ist ein Gegner bleibt ein Gegner. Wir haben keine Zeit für Traurigkeit und Verzweiflung.