Ein Blick in die Zukunft: Die Übergroße Koalition will allen Geheimdiensten den vollständigen und automatisierten Zugriff auf die Lichtbilder der elektronischen Persos und Pässe erlauben. Und was Netzpolitik nicht erwähnt – der Polizei gleich mit!

In §2 Absatz 2 Personalausweisgesetz (PAuswG) heißt es momentan:

Die Polizei- und Ordnungsbehörden, die Steuerfahndungsstellen der Länder sowie die Behörden der Zollverwaltung dürfen das Lichtbild zum Zweck der Verfolgung von Straftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten im automatisierten Verfahren abrufen, wenn die Personalausweisbehörde auf andere Weise nicht erreichbar ist und ein weiteres Abwarten den Ermittlungszweck gefährden würde.

Also klare Zweckbindung und stark eingeschränkter automatisierter Zugriff. Die Polizei soll dem Gesetzentwurf (PDF) zufolge hier aber auch gleich mit rausfallen und dafür als zweiter Satz eingefügt werden:

Die Polizeien des Bundes und der Länder, das Bundesamt für Verfassungsschutz, der Militärische Abschirmdienst, der Bundesnachrichtendienst sowie die Verfassungsschutzbehörden der Länder dürfen das Lichtbild zur Erfüllung ihrer Aufgaben im automatisierten Verfahren abrufen.

Wurde zwar zunächst alles wieder von der Tagesordnung genommen, bekommen wir aber sicher bald erneut serviert. Inklusive zwangsweiser Aktivierung der eID-Funktion.

Wenn ich in einer Quizshow dereinst gefragt werde, warum Anfang der 1960er in Spanien die meisten chinesischen Restaurants einmal länger geschlossen waren, weiß ich jetzt: wegen Dreharbeiten! Der Monumentalfilm 55 Tage in Peking wurde nämlich nicht in China gedreht, sondern eben in Spanien. Und während man auch dort chinesische Kulissen noch relativ einfach zusammenzimmern kann, ist das bei den unzähligen Statisten schon schwieriger. Die mussten halt ganzen Land angeworben werden.

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat kürzlich einen umfangreichen Bericht namens „Glyphosat und Krebs: Gekaufte Wissenschaft“ veröffentlicht. Untertitel: „Die Tricks von Monsanto und der Beitrag der Behörden, um Glyphosat vor einem Verbot zu retten“. Allerdings gibt es nur eine deutsche Zusammenfassung, der Report (PDF) ist in Englisch verfasst.

Das kam (wahrscheinlich nicht zufällig) vor der morgigen Jahreshauptversammlung von Bayer, für die die Aktionäre hinsichtlich der geplanten Übernahme von Monsanto schon mal großen Gesprächsbedarf angemeldet haben.

Auf die Studie bin ich über einen Artikel bei Telepolis mit dem Titel „Glyphosat: Datenmasseure bei der Arbeit“ gestoßen. Schöner Begriff.

Der Goldesel unter den Pflanzenschutzmitteln soll 2019 neun Milliarden Euro ausspucken – 2012 belief sich die weltweite Nachfrage noch auf fünf Milliarden Euro.

Okay, eine Direktwahl des Bundespräsidenten ist vielleicht doch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Österreicher haben ja die Wahl, und deren Bundespräsident Van der Bellen haut solche Gedanken raus:

Wenn es so weitergeht … bei der tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, an dem wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen – alle – aus Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.

War hier jemand überrascht, dass das Brandenburger Tor nach dem Anschlag von Sankt Petersburg nicht in den russischen Nationalfarben angestrahlt wurde? Nein? Vielleicht schafft das ja die Begründung:

Ein Sprecher des Berliner Senats bestätigte die Entscheidung am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zur Begründung führte der Mann an, St. Petersburg gehöre nicht zum Kreis der Partnerstädte von Berlin. Ausnahmen würden nach einer neuen Regelung nur in speziellen Fällen gemacht.

Ihr ahnt vielleicht, welche russische Großstadt man in der Liste der Partnerstädte von Berlin-Mitte findet. facepalm

Meine kleine Linksammlung: Schach zu Video-Tutorials und allem, was ich sonst noch mal brauchen kann. Beim Deutschen Schachbund gibt es eine sehr viel umfangreichere Linksammlung.

Video-Tutorials

Chess24-Geschwätzblitz
GM und IM spielen Blitzpartien gegen Nutzer und kommentieren sie dabei. Sehr lehrreich. Auf Englisch: Banter Blitz.

10-Day Chess Challenge
Ein 10-Tage-Trainingsprogramm zu Stellungsbewertung und Zugberechnung. Zeitaufwand jeweils etwa 30 Minuten.

How to Build Your Opening Repertoire with IM Valeri Lilov (Webinar Replay)

Tutorials – SCID for the Chess Student
3-teilige Einführung in die Nutzung der Schachdatenbank SCID, einer freien ChessBase-Alternative.

Building Chess Opening Repertoire – Step 1 – Getting reference database
Erklärt den Aufbau einer eigenen Eröffnungsdatenbank eher von der technischen Seite: Sammlung mit allen Eröffnungen runterladen, selbst genutzte auswählen und dann die einzelnen Eröffnungen und Varianten selbst verfeinern.

Chessbase – Opening Repertoire Management Part 1
Geht intensiver auf die praktische Arbeit mit der Eröffnungsdatenbank ein. Nutzung verschiedener Referenzdatenbanken. Auswählen und Einfügen von geeigneten Varianten usw. Part 2. In einem aktuelleren Update geht es um den Aufbau einer Eröffnungsdatenbank from scratch.

Software und Online

CPU-Chess.com
Stellungen im Browser analysieren.

ChessBase-Datenbank
Die Eröffnungsdatenbank mit grob überschlagenen 1,8 Mio Partien ist kostenlos nutzbar, Kunden können auf 8 Mio Partien zugreifen.

Scid
Kostenlose Schachdatenbank. Für die Analyse können zusätzliche Engines eingebunden werden.

Kostenlose Partiesammlungen (PGN)

The week in chess
Wöchentlich viele Hundert Partien aus aktuellen Turnieren und Ligen.

Millionbase
2,2 Millionen Partien mit vielen Klassikern.

ECO – Encyclopedia of Chess Openings
Die Zugfolgen zu allen ECO-Codes als einzelne Partien. Eine gute Grundlage für eine eigene Repertoire-Datenbank.

PGN Mentor
Partiesammlungen zu einzelnen Eröffnungen, Spielern oder Turnieren.

ChessGamesLinks
Sehr umfangreiche Linksammlung zu weiteren Quellen.

Sonstiges

Taktische Motive A-Z

101 Schachtipps
Wer die nicht beherzigt, sollte einen guten Grund oder Plan haben.

Schachzitate gibt es hier und hier

Letze Aktualisierung: 1. Juni 2017