Dass mit der PKW-Maut auch der Überwachung des Fahrverhaltens und der Erstellung von Bewegungsprofilen Tür und Tor geöffnet wird, ist für Datenschutzromantiker ja nicht ganz neu. Der Artikel hat aber auch noch ein paar Beispiele dafür, was Autos schon heute ganz ohne Not so an Daten durch die Gegend funken. 

In einer Stichprobe mit einem BMW 320d, einem Mercedes der B-Klasse und einem Renault Zoe fand der ADAC heraus, dass der BMW unter anderem seine Abstellpositionen und Informationen zu den CD- und DVD-Wechselgewohnheiten des Fahrers speichert. Die Mercedes B-Klasse meldet im Zweiminutenabstand die (via GPS ermittelte) Position des Wagens, den Kilometerstand, den Verbrauch und die Gurtstraffungen (die über abrupte Bremsvorgänge Aufschluss geben) an Daimler. Und das Renault-Elektroauto kann unter anderem das Aufladen der Batterie verhindern, wenn der Kunde mit den Leasingraten in Rückstand geraten ist (vgl. DRM für Fahrzeuge). 

CD-Wechselgewohnheiten!? Und gab’s da nicht dieses Jahr auch schon den Fall, wo ein namhafter Autobauer bei der Ermittlung eines Verdächtigen mit Daten geholfen hat, die er angeblich gar nicht speichert? 

Erst die Sache mit dem Bier und jetzt das! Der ADAC hat bei seiner Leserwahl in den letzten beiden Jahren ordentlich beschissen:

Vergangenes Jahr hatte der Automobilclub bei der Bekanntgabe der Sieger angegeben „290.000 Leser der ADAC Motorwelt haben die besten Neuerscheinungen“ gekürt. Laut „Süddeutsche“ wurden hingegen wohl nur etwa 76.000 Stimmen abgegeben. Auch bei der Wahl der 2014er ADAC-Autopreise, die am Donnerstag verliehen wurden, hat es offenbar schwerwiegende Manipulationen gegeben.

Pressechef Michael Ramstetter ist zurückgetreten.