Wäre ich für das angeschlagene Image der Waffenindustrie verantwortlich, würde ich ja ihre Segnungen für den Alltag der Menschen in den Vordergrund rücken. Wie bei der Raumfahrt. Die Hochgeschwindigkeitskamera verdanken wir zum Beispiel der Kernwaffenforschung. Weil die Geschwindigkeit normaler Kameras nicht ausgereicht hat, um die ersten Momente einer Atomexplosion aufzulösen. Die Bilder mussten aber nicht nur schneller werden:

Die Herausforderung, diese enormen Helligkeitsunterschiede korrekt abzubilden und die Filme robust gegen Strahlung zu machen, sollte die Fotografie revolutionieren.

Dafür wurde in Hollywood sogar eigens ein geheimes Filmstudio gegründet.

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Was der Volksmund ohnehin weiß, hat sich in den 70er Jahren auf unangenehmste Weise bestätigt: 1975 wollte Israel dem Apartheid-Regime in Südafrika Atombomben verkaufen. So das Ergebnis eines geheimen Treffens der beiden damaligen Verteidigungsminister Pieter Willem Botha und Shimon Peres – dem Friedensnobelpreisträger und heutigen Präsidenten Israels. Das Büro von Peres hat dies erwartungsgemäß dementiert.

Quelle der Behauptung ist ein geheimes südafrikanisches Dokument, das der amerikanische Wissenschaftler Sasha Polakow-Suransky für sein Buch „The Unspoken Alliance“ recherchiert hat, in dem er die engen Beziehungen beider Staaten beschreibt.

(via)

Ich bin überrascht: Auf tagesschau.de gibt es einen Artikel zum „Geheimnis um Israels nukleare Macht“. Neues erfährt man zwar nicht, aber oft genug berichten kann man es bei allem Säbelrasseln gegenüber dem Iran ja auch nicht.

Aufgrund von Vanunus Informationen schätzen Experten, dass Israel über bis zu 300 atomare Sprengköpfe verfügt. Immer wieder halfen verbündete Staaten beim Aufbau der Nuklearmacht. Die USA lieferten schon in den 50er-Jahren einen Forschungsreaktor, Frankreich baute einen weiteren Reaktor und eine Wiederaufarbeitungsanlage. 1999 begann Deutschland mit der Lieferung von U-Booten des Typs „Dolphin“. Fachleute nehmen an, dass sie mit Atomraketen ausgerüstet werden können.

In einem aktuellen Artikel mit dem Titel “Ein neuer Krieg wird vorbereitet” beschreibt Paul Craig Roberts die Parallelen zwischen der Vorbereitung des Irak-Krieges und der aktuellen Diskussion um das Atomprogramm des Iran. Dabei stellt er auch klar, dass sich der Iran an die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages gehalten hat:

Die Behauptung des Regimes Obama, der Iran halte sich nicht an das Sicherheitsabkommen, ist reine Desinformation. Zwischen Ende 2004 und Anfang 2007 hielt sich der Iran freiwillig an eine zusätzliche Bestimmung (Code 3.1), die nie ratifiziert wurde und nie gesetzlicher Bestandteil des Sicherheitsabkommens wurde. Diese zusätzliche Bestimmung hätte den Iran verpflichtet, die IAEA schon vor dem Beginn der Errichtung einer neuen Anlage zu informieren, während das geltende Sicherheitsabkommen die Information vor der Fertigstellung einer neuen Anlage verlangt. Iran hörte mit der freiwilligen Einhaltung der nicht verbindlichen zusätzlichen Bestimmung im März 2007 auf, höchstwahrscheinlich aufgrund der amerikanischen und israelischen Falschdarstellungen der iranischen bestehenden Anlagen und militärischen Drohungen gegen diese.

Das kann ich dem Iran nicht verübeln. Außerdem:

Dr. Mohamed ElBaradei, Generalsekretär der IAEA, ein seltener Mann mit Prinzipien, der seine Integrität nicht den Regimes der Vereinigten Staaten von Amerika und Israels verkauft hat, widerlegte in seinem Bericht (7. September 2009) die haltlosen „Beschuldigungen, dass Information über Irans nukleares Programm dem Gouverneursrat vorenthalten worden seien. Ich bin bestürzt über die Beschuldigungen einiger Mitgliedsstaaten, die den Medien zugegangen sind, dass Information vor dem Gouverneursrat zurückgehalten worden ist. Diese Beschuldigungen sind politisch motiviert und völlig haltlos. Derlei Versuche, die Arbeit der Geschäftsführung zu beeinflussen und ihre Unabhängigkeit und Objektivität zu untergraben, stellen einen Verstoß gegen Artikel VII.F. des IAEA-Statuts dar und sollten unverzüglich eingestellt werden.“

Update: Bei seinem Besuch in Teheran anlässlich der neuen iranischen Atomanlage, weist ElBaradei zu Recht darauf hin, dass Israel seit 30 Jahren eine Inspektion seiner Atomanlagen verweigert:

Israel ist wegen seiner Atomwaffen die erste Gefahr im Nahen Osten und das gibt uns einen guten Grund, uns diese Anlagen zu inspizieren.