Ein Update aus der Welt der Hochfinanz.

Deutsche Bank und UBS sind zusammen mit anderen Geldhäusern wegen möglicher illegaler Absprachen im Edelmetallhandel ins Visier von Schweizer Ermittlern geraten. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) verfüge über Anhaltspunkte, dass insgesamt sieben Institute möglicherweise unzulässige Absprachen im Handel mit Edelmetallen getroffen hätten.

Cyberkriminelle haben Banken weltweit um 1 Milliarde US-Dollar erleichtert. Dabei erinnert das „Geschäftsmodell“ irgendwie an das der Banken selbst.

Mitunter manipulierten sie die Buchhaltungssysteme der Bank und erhöhten zunächst Kontosaldi, um anschließend den Differenzbetrag zu überweisen. Bankkunden wunderten sich dann allenfalls über die Transaktionen, sahen aber keinen Anlass zur Nachfrage, weil das eigene Konto unbeschadet blieb.

Bei JP Morgan haben Hacker die Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mailadressen von rund 83 Millionen Kunden rausgetragen. Das lässt nur einen Schluss zu:

Die amerikanische Bundespolizei FBI hatte sich nach Bekanntwerden des Angriffs Medienberichten zufolge alarmiert gezeigt, dass möglicherweise russische Hacker dahinter stecken könnten. Das FBI untersuche, ob es sich um eine Vergeltungsaktion für die amerikanischen Sanktionen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise handele […]

So stellt sich ein „Experte für Finanztechnologie“ die Zukunft vor:

Banken könnten zum Beispiel einen Zugang zum Facebook-Account ihrer Kunden beantragen, um dort zu prüfen, ob sie über ein stabiles Netzwerk an Freunden und Kontakten verfügen. Dies würde den Geldinstituten einen Hinweis darauf geben, dass das Kreditrisiko geringer ausfällt als im Falle von Nutzern, die ihre Freunde in sozialen Medien häufig wechseln.

Überraschen würde mich das jetzt auch nicht, und Facebook-Verweigerer sind ja ohnehin verdächtig.

Banken müssen nach einer EU-Richtlinie Überweisungen automatisch prüfen und Verdachtsfälle an das BKA melden. Zum Beispiel Spaßvögel, die als Verwendungszweck „danke für die nacht … kommune1 … bin laden“ notieren – was Terroristen ja bekanntermaßen auch ständig machen. Die kommen dann 10 Jahre lang auf eine Verdachtsliste der Bundesbank und können sich auf Probleme bei Finanzgeschäften und intensive Kontrollen durch die Polizei freuen. Das Highlight ist jedoch:

Dass der Mann nach Recherchen des BR offenbar weder Terrorist noch Geldwäscher ist, ändert daran nichts: Die Speicherfrist gilt sogar ganz explizit für Personen, bei denen sich ein Verdacht als unbegründet herausstellt. Wie viele Personen auf solchen Listen stehen, ist nicht bekannt, weil sie im Regelfall nicht davon informiert werden.

Guck mal einer an: In Großbritannien müssen Banken Steuern auf überhöhte Bonuszahlungen abführen. Konkret kassiert der Staat ab 25.000 Pfund die Hälfte der Prämien, wobei allein die drei größten US-Banken nach aktuellen Quartalsberichten 1,4 Milliarden Dollar beisteuern werden. Ganz neu ist das allerdings nicht, denn die Deutsche Bank hat bereits im Februar bekannt gegeben, mit Kosten von 225 Millionen Euro zu rechnen.

Da das britische Finanzwesen diese Steuer entgegen aller Drohungen von Banken gut zu überstehen scheint, wird es für unsere Regierungsclique nun schwer zu erklären, warum man die Banken bei uns mit Samthandschuhen anfassen muss.

(via)