Die CIA hat nicht nur die Medien, sondern auch den Kunstbetrieb unterwandert. Zumindest im Kalten Krieg – heute ist das natürlich alles ganz anders. Bestimmt. wink

Die „Kunstförderung“ fand auf verschiedenen Ebenen statt:

Jackson Pollock habe zwar, so Anselm Franke, nie Gelder von der CIA erhalten, aber die Durchsetzung eines Jackson Pollock wurde vom amerikanischen Geheimdienst über Schein-Stiftungen gefördert, die dann etwa den CCF förderten oder, wie das Museum of Modern Art, Austellungen auf Tour schickten. Gar nicht im Verborgenen habe das State Departement damals auch die Beiträge von Künstlern zu den großen Biennalen oder documenten direkt finanziert.

(Danke, Uschi)

Ein Jahr nach Snowden liefert der Verfassungsschutz noch immer munter Daten an die USA. Allerdings an CIA und FBI. Ist ja auch ne ganz andere Baustelle – konnte ja keiner wissen, dass das auch irgendwie uncool ist:

Wie aus Geheimdokumenten, die NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung zugespielt wurden, hervorgeht, hat der Verfassungsschutz im ersten Quartal dieses Jahres bereits Daten in 400 Fällen an die Amerikaner weitergegeben. 2013 sollen in insgesamt 1163 Fällen vertrauliche Daten vom Inlandsgeheimdienst weitergereicht worden sein. In den letzten vier Jahren, in denen die Terrorbedrohung in Deutschland nicht gerade sprunghaft angewachsen ist, hat sich die Zahl verfünffacht.

Das Haus von Bin Laden soll nicht nur ein ehemaliges Safe House des ISI gewesen sein, es lag laut SpOn auch in einer interessanten Nachbarschaft:

Er wurde getötet in Abbottabad, einer der am stärksten militarisierten Städte des Landes, umgeben von grünen Bergen mit Aussichtsposten der Armee, Abhörantennen, Flugabwehr-Stellungen und, mittendrin, mehreren Kasernen. Die Militärakademie Kalkul ist etwa 500 Meter von dem weiß verputzen Haus mit der etwa vier Meter hohen grauen Mauer entfernt, in dem sich Bin Laden versteckt hatte. Das Quartier des Geheimdienstes ISI ist ganz in der Nähe.

Google Maps | Google Earth (.kmz)

Update: In Bin Ladens Kiez ist noch mehr los: Um sein Haus zu observieren, quartierte sich die CIA in der Nachbarschaft ein – was auch keiner mitbekommen hat. Und nun hat man in der Nähe den mutmaßlichen Bali-Bomber festgenommen. Alles eine große Terror-Geheimdienst-Daily-Soap?

Und zwar nicht irgendeiner, sondern mit Paul Dickopf laut Wikipedia der „Kopf des Aufbaus des Bundeskriminalamtes“. Der war im Zweiten Weltkrieg bereits im Rang eines SS-Untersturmführers als Spion tätig und hat sich in der Schweiz dem „amerikanischen Geheimdienst angedient“.

Das hat sich offenbar gelohnt, denn in seiner Zeit als Präsident des BKA von 1965 bis 1971 erhielt er dann Zahlungen von der CIA.

(via)

Die Tagesschau überrascht erneut. Heute mit einem Bericht über ein geheimes CIA-Strategiepapier, das die Manipulation der öffentlichen Meinung in Europa pro Afghanistan-Krieg zum Thema hat. Das Papier wurde bereits im März auf Wikileaks veröffentlicht (PDF) und zeigt, was uns in der aktuellen Diskussion zum Afghanistan-Einsatz noch erwartet:

In ihrem Deutschland-Dossier heißt es, man müsse der Bevölkerung klarmachen, dass eine Niederlage am Hindukusch eine Niederlage für die Bundesrepublik bedeute: weil Deutschland dann einer verstärkten Gefahr von Terroranschlägen, einem zunehmenden Rauschgifthandel und Flüchtlingsströmen ausgesetzt sei. Außerdem setzt die CIA auf den „Obama-Faktor“ in Deutschland .“Schön, dass die Deutschen Obama so sehr lieben“, sagt Karen Donfried, stellvertretende Direktorin der Denkfabrik German Marshall Fund in Washington, auf deren Deutschland-Untersuchungen die CIA ihr Bild von der Bundesrepublik mit stützt. „Aber was tun die Deutschen eigentlich, um Obama zu helfen?“, fragt Donfried. Genau auf diese deutsche Solidarität gegenüber Obama setzt der US-Auslandsgeheimdienst. Schließlich gelte Obama in der Bundesrepublik als jemand, der etwas von Außenpolitik und Afghanistan verstehe.

Außerdem sind verstärkt Interviews mit Frauen aus Afghanistan zu erwarten, die die Herzen der deutschen Frauen erreichen sollen – die sind nämlich laut CIA-Bericht besonders kriegsmüde.