Die Europäische Kommission bereitet einen Direktzugriff für Polizeibehörden auf Daten amerikanischer Internetdienstleister vor. Gespräche wurden bereits mit Facebook, Google, eBay und Microsoft geführt. 

Die Bundesregierung prüft derzeit, ob mit dem Verfahren nur Nutzer-Adressen und Zeitpunkte der Kommunikation abgefragt werden sollen, oder auch Inhalte.

Tatsächlich prüft unsere Geliebte Regierung wohl, ob man auch Inhalte abrufen kann. Die Gespräche laufen „unter Federführung“ des BKA. 

Für mich ist die Vorstellung, einen VPN-Dienst von Facebook zu nutzen, so absurd, dass ich nicht für möglich gehalten hätte, dass es sowas überhaupt gibt. Das war natürlich naiv – onavo heißt der Dienst, der alleine unter Android mehr als 10 Millionen Mal installiert wurde. Weitere Korrekturen hat mein Weltbild derzeit nicht zu verkraften: onavo spioniert seine Nutzer zum Glück aus.

Wie nicht anders zu erwarten, ist Maas‘ Internet-Zensurgesetz mit großer Mehrheit durch den Bundestag gegangen. Nur die Linke und eine Unionsabgeordnete haben dagegen gestimmt.

Die Grünen haben sich mal wieder vor der Abstimmung gedrückt, dafür aber kurz zuvor noch mit Konfetti-Regen im Bundestag ordentlich für die ebenfalls heute beschlossene Homo-Ehe gefeiert. Man muss halt Prioritäten setzen.

Gerichtsurteil: „Social-Plugins“ dürfen keine Daten ohne Zustimmung erheben

Das Landesgericht Düsseldorf hat in einem Urteil (Az. 12 O 151/15, pdf) die direkte Einbindung von „Social Plugins“ auf Webseiten für unzulässig erklärt. Die Verbraucherschutzzentrale NRW hatte gegen das Bekleidungsunternehmen Peek & Cloppenburg geklagt, weil schon beim einfachen Aufrufen der Internetpräsenz Daten über das Online-Verhalten der Nutzer an Facebook weitergeleitet werden.

Ein erfreuliches Urteil, das hoffentlich Bestand hat, im Moment ist allerdings noch nicht einmal rechtskräftig ist. Und im Endeffekt beträfe das ja alle eingebetteten Inhalte, was bestimmt noch lustig wird.

Ich binde Videos seit einiger Zeit nur noch über ein verlinkte Bilder ein, was vor dem Hintergrund offenbar eine gute Idee ist. Sieht auch nicht so doof aus, wenn wieder mal ein Video verschwindet. wink

Mark Zuckerberg will schrittweise 99% seiner Facebook-Aktien spenden investieren. Diese wären derzeit 45 Milliarden Dollar wert.

Die Aktien bekommt die neu gegründete gemeinsame Stiftung Chan Zuckerberg Initiative, die sich für Chancengleichheit von Kindern in aller Welt einsetzen soll. „Wie alle Eltern wollen wir, dass Du in einer besseren Welt aufwächst als der heutigen“, schreiben Zuckerberg und Chan in ihrem „Brief an unsere Tochter“.

Update: Doch nur heiße Luft.

Zuckerberg und Chan wollen ihre Initiative als Gesellschaft mit beschränkter Haftung organisieren und nicht als Non-Profit-Organisation. Sie wollten das Größtmaß an Flexibilität und würden ihre Mission mit einer großen Bandbreite an Aktivitäten erfüllen, teilte Facebook-Sprecherin Rachael Horwitz mit. „Auf diese Weise ist das weder eine Stiftung noch gänzlich gemeinnützig.“

Genau genommen ist das in wenigen Jahren also vielleicht auch gar nicht mehr gemeinnützig.

Heute aus der Reihe „Eigentlich haben wir es ja immer gewusst, aber schön, dass es mal einer untersucht“: Facebook kann seine Nutzer besser einschätzen als deren Freunde. Auch besser als Familienangehörige und nur knapp schlechter als die Ehepartner. Und das nur durch die Auswertung von Likes, die meines Wissens jeder sehen kann, der das Profil sehen darf. Facebook selbst – und auch die anderen Dienste, denen wir unsere Daten überlassen – weiß ja noch viel mehr.

Dass sich in den sozialen Netzwerken allerhand Ermittlungsbehörden mit falschen Profilen tummeln, setze ich mal als gegeben voraus. Noch überzeugender wird die Sache natürlich, wenn das Profil gar nicht so richtig falsch ist. Und so haben US-Drogenfahnder kurzerhand mit den privaten Daten vom Smartphone einer Verdächtigen ein solches Profil angelegt:

Der Klageschrift zufolge sollen auf Facebook auch Fotos gepostet worden sein, die sie im Bikini beziehungsweise Unterwäsche zeigen. Ebenfalls sollen Bilder vom Sohn sowie der Nichte der Frau – beides Kleinkinder – gepostet worden.