Erfolgreiche Resozialisierung trotz mieser Sozialprognose: Uli Hoeneß ist wieder Bayern-Präsident.
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Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese startet eine zweite Karriere als Wrestler in den USA. Ich kann den abgesprochenen und gescripteten Showkämpfen ja gar nichts abgewinnen, aber wenn es ihm Spaß macht, wünsche ich ihm alles Gute. Spannend finde ich, dass die Organisation dahinter nicht mal den Anschein echter Wettkämpfe erwecken will und sich tatsächlich World Wrestling Entertainment nennt.
Der Kaiser weiß: wir haben unsere Fußballer lieber dumm als kriminell.
Zu dem Vertrag mit Warner sagte Beckenbauer auch, er habe damals Tausende Briefe, Erklärungen und Vereinbarungen unterschrieben. „Ich habe immer alles einfach unterschrieben, ich habe sogar blanko unterschrieben.“ Die WM 2006 habe man aber nicht gekauft.
Typisch deutsch: Alle bestechen, wenn es darum geht, mal eine Fußball-WM in der Heimat auszurichten – „wir“ machen gleich noch einen Vertrag. facepalm
Gut, dass die FIFA-Delegierten den Blatter-Sepp doch noch mal gewählt haben. Denn vom Verlust eines Mannes von diesem Kaliber hätte sich der Verband wahrscheinlich nie wieder erholt:
«Blatter ist ein Visionär. Wie es vor ihm vielleicht Winston Churchill, Nelson Mandela, Abraham Lincoln oder Mutter Teresa aus Kalkutta waren.» Osiris Guzman, Präsident des Fussballverbandes der Dominikanischen Republik, sagt das, obwohl er von der Fifa schon wegen Korruption suspendiert worden ist.
Razzien und Festnahmen hoher Funktionäre bei der FIFA. So langsam hege ich ja den Verdacht, dass an den immer mal wieder vorgebrachten Betrugs-, Bestechungs- und Geldwäsche-Vorwürfen doch etwas dran sein könnte.
Der beste geschossene Elfmeter des Jahrhunderts. Bei solchen Superlativen ist natürlich Vorsicht geboten, aber der Clip ist wirklich geil. (Danke, Erik)
Und dann war da auch noch der Torwart, der zweimal hintereinander die Seilkamera über dem Spielfeld abgeschossen hat. Chapeau!
Boah, ist mir übel. Heute morgen höre ich im Radio noch ganz erstaunt, dass die USA keine Hinweise auf eine direkte Beteiligung Russlands am Abschuss von MA17 haben – und damit geht dann die Propaganda erst richtig los:
Der Westen ist sich einig: Russland trägt eine moralische Mitschuld am Abschuss von Flug MH17. Wie soll man das Land strafen und zum Einlenken im Ukraine-Konflikt bewegen? Deutsche Politiker stellen nun die WM-Ausrichtung 2018 in Frage.
Evidenz-basierte Ansichten zur These, Fußball sei faschistoid. Harald Stücker antwortet damit auf einen Artikel von Philip J. Dingeldey und lobt den Fußball als große kulturelle Leistung – gerade wegen seiner „faschistoiden Elemente“:
Die Menschen wissen, dass Fußball ein Spiel ist, aber eines, bei dem sie tief empfundene Emotionen relativ ungefiltert gesellschaftlich legitimiert zum Ausdruck bringen dürfen. Schreien, mit wildfremden Menschen gemeinsam jubeln, mit ihnen trauern, ja sogar weinen, wegen einer Sache, von der alle wissen, dass sie in Wirklichkeit unbedeutend ist, das mag lächerlich und unreif erscheinen, bedrohlich sogar, aber tatsächlich ist es als symbolischer Transfer eine große kulturelle Leistung.
Eine Frage aus Kindertagen endlich geklärt: Die Panini-WM-Sticker sind nicht gleichverteilt. Als wenn die Idee nicht so schon eine Lizenz zum Gelddrucken wäre.
Was der Bundestag während der WM alles durchjubelt erfahren wir beim Deutschlandfunk leider nicht. Trotz des Verweises auf die „Errungenschaften“ vergangener Welt- und Europameisterschaften und der Information, dass die Haushaltsdebatten heuer wohl etwas weniger intensiv ausfallen, weil abends noch Deutschland spielt, gibt es absolut keinen Grund zur Sorge. Weil die Abgeordneten sowieso alle viel lieber Fußball gucken als sich gegen uns zu verschwören – und überhaupt: bis die WM richtig spannend wird, ist im Bundestag eh schon alles gelaufen. Peinlich, peinlich, liebes Deutschlandradio.
Pünktlich vor dem Anpfiff in Brasilien: Das WM-Bullshit-Bingo von extra 3.
Fußball langweilig: Die Bayern sind Meister. Wenn auch mit einem beeindruckenden Rekord – ohne Niederlage frühester Meister in der Geschichte der Bundesliga.
Fußball spannend: Winzige palästinensische Fußballmannschaft erreicht die asiatische Champions-League. Es handelt sich dabei um die Mannschaft eines fußballverrückten Dorfes namens Wadi Al-Neiss aus dem Westjordanland:
Das Besondere: Bis auf den Trainer sind alle im Verein miteinander verwandt – Söhne, Enkel, Neffen.
Was kostet eigentlich ein Fußballspiel? Im neuesten und bis dahin größten Wettskandal sind weltweit fast 700 Fußballspiele manipuliert worden. Das ging von Funktionären über Spieler bis hin zu Schiedsrichtern quer durch die Bank. Und dafür sollen Bestechungsgelder in Höhe von nur gut 2.000.000 Euro geflossen sein, das macht etwa 3.000 Euro pro Spiel. Irgendwie passt das für mich nicht.
Deutschlands Fußball-Schiedsrichter haben keinen Bock mehr, sich anpöbeln und verprügeln zu lassen: Auf Kreisebene müssen schon ganze Ligen ohne Schiedsrichter auskommen.
Das von knapp 30 Abgeordneten während EM-Halbfinals Deutschland Italien in 57 Sekunden durchgepeitschte Meldegesetz hat in den letzten Tagen für viel Aufregung gesorgt. Nun stellt sich raus, dass Schwarz-Geld das Gesetz im Innenausschuss am Tag vor der Abstimmung geändert hat.
Zuvor wäre für eine Weitergabe von Adressen noch die ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen nötig gewesen – dank des unter anderen von Hans-Peter Uhl eingebrachten Änderungsantrags hilft jetzt nicht mal mehr ein Widerspruch.
Wer erinnert sich nicht an die anrührende Szene aus dem Spiel gegen die Niederlande, in der Jogi Löw dem Balljungen den Ball unter dem Arm wegstibitzte? Nun, das war eigentlich vor dem Spiel und die UEFA streut solche Aufnahmen ins Sendesignal und zensiert unliebige Live-Szenen. Flitzer auf dem Spielfeld, zündelnde Fans und ungenehme Transparente sollen wir nicht sehen.
Eine Sexismus-Debatte um den „FC Siewillja“ erschüttert die Uni-Liga Göttingen in ihren Grundfesten. Namen wie „Eintracht Fraunschweigt“ und „Ajax Lattenstramm“ könnten dem Eifer der Gleichstellungsbeauftragten zum Opfer fallen. Da bleibt nur noch „Wacker Durchsaufen“. (Danke, Dirk)
Uli Hoeneß erklärt erstaunlich offen die „sportliche“ Strategie des FC Bayern München:
Man muss den Kader vielleicht gnadenlos qualitativ vergrößern, auch im Hinblick auf die EM. […] Wir werden unsere Mannschaft so lange verstärken, bis wir wieder alleine sind. Und: Wir haben das Geld dazu.
Interessanter Aspekt: Die geplante Reichensteuer wäre der Tod des französischen Fußballs. Der Präsident des französischen Fußballverbandes befürchtet, dass bis zu 150 Topspieler auswandern könnten. Hoffentlich wird das Argument nicht auch bei uns bald von interessierter Seite entdeckt.