Dass die Katholische Kirche viele ihrer Privilegien einem Vertrag mit den Nazis zu verdanken hat, ist wohl mittlerweile weithin bekannt. Dass daraus zum Beispiel die Finanzierung der Militärseelsorger abgeleitet wird, wusste ich auch. Was ich nicht wusste: Zum Reichskonkordat gab es ein geheimes Zusatzprotokoll für den Fall der Wiederaufrüstung und Mobilisierung Deutschlands. Das war 1933! Kirche und Widerstand im Dritten Reich bringen mich in Kombination ja immer wieder zum Lachen.

Die gottlosen Spanier und Italiener haben die Verträge ihrer faschistischen Regierungen mit dem Vatikan übrigens schon vor einiger Zeit revidiert. Leider nicht unbedingt unter Abschaffung der Privilegien.

Gottes- und religionsbezogene Artikel in deutschen Landesverfassungen. Ich dachte immer, dass nur die Bayern Gottesfurcht als Bildungsziel in ihrer verankert haben, tatsächlich ist das aber eine weit verbreitete Unsitte, zu der Schopenhauer eigentlich schon alles gesagt hat:

Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein.

Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein glänzen übrigens mit Landesverfassungen ohne Gottes- oder Religionsbezug.

Wann benennen sich die Spezialdemokraten eigentlich in C-SPD um? Da ist ja kaum noch einer, der seinen Glauben nicht wie eine Monstranz vor sich herträgt:

Erst erklärt Sigmar Gabriel, die SPD sei gegen eine Trennung von Kirche und Staat. Dann meint Frank-Walter Steinmeier sogar, die “Kirche soll sich in die Politik einmischen”. Und Wolfgang Thierse (v)erklärt die Kirchensteuer zu einer Unterstützung der Gläubigen für den Staat.

Auch im Privaten: Manuela Schwesig lässt uns wissen, dass sie ihren Tag mit einem Morgengebet beginnt. Und Hannelore Kraft holt nach 20 Ehejahren die kirchliche Hochzeit nach.

Da darf Peer Steinbrück als frischgebackener Kanzlerkandidat der Sozen natürlich nicht hinten anstehen und ist wieder in die Kirche EINGETRETEN. Dafür bedarf es natürlich einer gewissen intellektuellen Flexibilität:

Er könne sich als „gläubig“ bezeichnen, wenn man Gott „als ein Prinzip für ein friedliches Zusammenleben“ definiere.

Ja, das kann man natürlich machen. Aber was hat das mit der evangelischen Kirche zu tun? Egal, wird schon keiner merken. Und wer mit einem solchen Gottesbild bei den Christen einsteigt, hält die Bilderberger vermutlich auch für einen Ausschuss des Parlaments.