Jakob Augstein über Merkels Krieg. Die Lage scheint etwas unübersichtlich.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht. In Syrien kämpfen im Moment – ohne Anspruch auf Vollständigkeit: die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi-Arabien, Bahrain, Jordanien, die Nusra-Front, die Türkei, Hisbollah, Iran, die „Freie Syrische Armee“, mehrere kurdische Gruppen, die Syrische Armee und natürlich der „Islamische Staat“.

Aber da die Übergroße Koalition ja am Freitag schon das Mandat im Bundestag beschließen will, gibt’s da heute oder morgen bestimmt noch eine klärende UN-Resolution.

Ihr habt Euch doch bestimmt auch schon gefragt, was wirklich hinter der Kritik an der FIFA-Entscheidung für Katar steckt, oder? Die unmenschlichen tödlichen Arbeitsbedingungen, die Korruption und die offensichtliche Absurdität des Vorhabens alleine können es ja wohl kaum sein, nicht wahr? Zum Glück weiß der Blatter-Sepp mehr:

„Wenn wir nun Einigkeit zeigen, ist das der besten Weg, mit denen fertig zu werden, die die Fifa zerstören wollen“, so der 78 Jahre alte Blatter. Wen genau er mit seiner Kritik meinte, ließ er offen. Allerdings spiele bei den am Wochenende zunächst von der britischen Presse erhobenen Vorwürfen „auch Diskriminierung und Rassismus“ eine große Rolle, sagte Blatter.

Mit der Rassismus-Keule auf Strohmänner eindreschen – sehr souverän.

Wenn Sony als einer der FIFA-Hauptsponsoren schon öffentlich eine Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die WM 2022 in Katar fordert, dann werden die Ergebnisse sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen, oder?

FIFA-Chefermittler Michael Garcia will am Montag seine Untersuchungen abschließen und sechs Wochen später einen Bericht vorlegen – nach dem Finale der in wenigen Tagen beginnenden WM 2014 in Brasilien.