Zentralbank von Bangladesch: Millionen von Cyber-Bankraub landeten in Casinos

Zur Einordnung: Selbst in 100-Dollar-Scheinen wiegt diese Summe etwa 300 Kilogramm. Ein Teil der Summe wurde aber offenbar in Pesos ausgezahlt, insgesamt müssen über mehrere Tage hinweg 780.000 Banknoten an den Chinesen übergeben worden sein.

[Spiegel Online]

Es geht um diese 81 Millionen Dollar. Und es wird wirklich Zeit, das wir dem Bargeld den Garaus machen.

Milliarden-Coup in NY: Zentralbank-Konto per Überweisung geleert.

Die Zentralbank von Bangladesch ist Opfer eines digitalen Beutezugs von enormem Ausmaß. Der Finanzminister des Landes hat davon erst aus der Zeitung erfahren. Die Täter hatten sich mittels Swift-Überweisungen am New Yorker Konto der Zentralbank bedient.

Einiges ließ sich retten, 81 Millionen Dollar sind aber noch immer verschwunden.

Cyberkriminelle haben Banken weltweit um 1 Milliarde US-Dollar erleichtert. Dabei erinnert das „Geschäftsmodell“ irgendwie an das der Banken selbst.

Mitunter manipulierten sie die Buchhaltungssysteme der Bank und erhöhten zunächst Kontosaldi, um anschließend den Differenzbetrag zu überweisen. Bankkunden wunderten sich dann allenfalls über die Transaktionen, sahen aber keinen Anlass zur Nachfrage, weil das eigene Konto unbeschadet blieb.

Nicht nur der EU-Normalbürger profitiert tagtäglich vom Euro, auch die Kriminellen jubeln: Denn mit dem 500-Euro-Schein wurde elegant das „Volumenproblem“ bei krummen Geschäften gelöst. Wenn man zum Beispiel in Vor-Euro-Zeiten einer deutschen Partei anonym 100.000 DM zukommen lassen wollte… wink

Update: Das passt ja auf mehreren Ebenen. Helmut Kohl: I acted like a dictator to bring in the Euro. (via Nachtwächter)

Die Polizeiliche Kriminalstatistik belegt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist – auch ohne Intimsphärenspeicherung und Online-Durchsuchung: Die mit 80% absolute Mehrheit aller Straftaten im Internet sind Betrugsdelikte, und die Aufklärungsquote der Internetkriminalität liegt mit 72% auch signifkant über der allgemeinen Aufklärungsquote von 56%. Die Fallzahlen der Verbreitung (kinder-)pornographischer Schriften sind zudem rückläufig. Ein rechtsfreier Raum sieht wahrlich anders aus.

Und das, obwohl das BKA so eifrig Steuergelder verprasst hat, um die Statistiken mit sinnfreien Anfragen an die Provider zu verfälschen.

Auch wenn man es ob der permanenten Medienpräsenz von Christian Pfeiffer kaum glauben mag: Es gibt wohl noch weitere Kriminologen in Deutschland – zumindest einen. Und der, Rudolf Egg, hört sich dann auch gleich ganz anders an:

Man fühlt sich im Internet in Emotionen, Einstellungen und politischen Ansichten nicht mehr so allein. Das Internet macht aber niemanden einfach so zum Kriminellen oder zum Terroristen.