Wie leicht sich unsere Erinnerung manipulieren lässt, zeigt ein Versuch, bei dem Menschen Werbung gezeigt wurde, die die Möglichkeit versprach, Bugs Bunny in Disneyland die Hand zu schütteln. 16% der Probanden „erinnerten“ sich danach tatsächlich an das unmögliche Ereignis. (Unmöglich, weil Bugs Bunny keine Walt-Disney-Figur ist.) Dafür reichte eine einfache Anzeige!

Und nun stellen wir uns mal die Wirkung einer konsequent von einer Vielzahl „unabhängiger“ Politiker, Experten und Medien vorgetragenen Desinfo vor. sad

Ein Update aus der Welt der Hochfinanz.

Deutsche Bank und UBS sind zusammen mit anderen Geldhäusern wegen möglicher illegaler Absprachen im Edelmetallhandel ins Visier von Schweizer Ermittlern geraten. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) verfüge über Anhaltspunkte, dass insgesamt sieben Institute möglicherweise unzulässige Absprachen im Handel mit Edelmetallen getroffen hätten.

Hinter der Fichte zur Russland-Hetze in der ARD:

„Premier Rutte verlangte in einem Telefonat von Russlands Präsident Putin, dieser solle endlich für ungehinderten Zugang zur Absturzstelle sorgen.“ Der Absturzstelle in der Ukraine wohl gemerkt! Einerseits wirft der Westen – der den tödlichen Madain-Putsch finanziert und angeleitet hat – Putin Einmischung vor, ohne Beweise natürlich, andererseits soll Putin – natürlich rein rhetorisch gemeint – in der Ukraine für Ordnung sorgen. Ohne sich einzumischen. Wie soll man die westliche Hetze anders bezeichnen wenn nicht als „psychopathisch“?

Auch „MissInformation“ Golineh Atai muss ich mir merken. wink

Dass wir jetzt offiziell von A wie ADAC bis Z wie ZDF beschissen werden, fand ich wenig überraschend. Als ich nun aber im Doppelpack lesen musste, dass bei der Manipulation ausgerechnet Angela Merkel zur belietesten Deutschen „gewählt“ wurde, und dass ZDF-Mann Udo van Kampen ihr bei einer Pressekonferenz auch noch ein Geburtstagsständchen gesungen hat – da musste ich doch daran denken, wie mir vor vielen Jahren jemand erklärte, dass es da eine gewisse Nähe der Mainzer zur Schwarzen Pest gäbe. Damals konnte ich das noch nicht ernst nehmen.

Was der Bundestag während der WM alles durchjubelt erfahren wir beim Deutschlandfunk leider nicht. Trotz des Verweises auf die „Errungenschaften“ vergangener Welt- und Europameisterschaften und der Information, dass die Haushaltsdebatten heuer wohl etwas weniger intensiv ausfallen, weil abends noch Deutschland spielt, gibt es absolut keinen Grund zur Sorge. Weil die Abgeordneten sowieso alle viel lieber Fußball gucken als sich gegen uns zu verschwören – und überhaupt: bis die WM richtig spannend wird, ist im Bundestag eh schon alles gelaufen. Peinlich, peinlich, liebes Deutschlandradio.

Volker Bräutigam hat beim NDR-Rundfunkrat wegen der desinformierenden Berichterstattung zur Ukraine Beschwerde eingelegt. Konkret geht es ihm hauptsächlich um die angeblichen „OSZE-Beobachter“, schon deswegen lohnt die Lektüre der detaillierten Begründung. Wi-der-lich, was uns da wieder auf breiter Front zugemutet wird. (via NachDenkSeiten)

Das erste Update bei unstatistik.de (PDF), seit ich die Seite neulich für mich entdeckt habe. Und auch wenn mich die Effizienz beim Anbau von Bio-Baumwolle nur mäßig interessiert, lohnt es, auf den diesmal kritisierten Manipulationsmechanismus zu achten: den Vergleich von Extrem- mit Durchschnittswerten.

Erst die Sache mit dem Bier und jetzt das! Der ADAC hat bei seiner Leserwahl in den letzten beiden Jahren ordentlich beschissen:

Vergangenes Jahr hatte der Automobilclub bei der Bekanntgabe der Sieger angegeben „290.000 Leser der ADAC Motorwelt haben die besten Neuerscheinungen“ gekürt. Laut „Süddeutsche“ wurden hingegen wohl nur etwa 76.000 Stimmen abgegeben. Auch bei der Wahl der 2014er ADAC-Autopreise, die am Donnerstag verliehen wurden, hat es offenbar schwerwiegende Manipulationen gegeben.

Pressechef Michael Ramstetter ist zurückgetreten.

So eine Wahl unauffällig zu manipulieren ist keine triviale Angelegenheit und bringt neben den üblichen Begleiterscheinungen wie vorab gefüllten Urnen und der Behinderung von Wahlbeobachtern auch das ein oder andere bizarre Ergebnis mit sich: Da kann dann in den staatlichen TV-Sendern die Summe aller Stimmen schon mal fast 150% ergeben oder die Zustimmung in Tschetschenien bei sagenhaften 99,47% liegen. Auffällig gut lief es für Putin übrigens auch in Psychiatrien und Altersheimen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik belegt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist – auch ohne Intimsphärenspeicherung und Online-Durchsuchung: Die mit 80% absolute Mehrheit aller Straftaten im Internet sind Betrugsdelikte, und die Aufklärungsquote der Internetkriminalität liegt mit 72% auch signifkant über der allgemeinen Aufklärungsquote von 56%. Die Fallzahlen der Verbreitung (kinder-)pornographischer Schriften sind zudem rückläufig. Ein rechtsfreier Raum sieht wahrlich anders aus.

Und das, obwohl das BKA so eifrig Steuergelder verprasst hat, um die Statistiken mit sinnfreien Anfragen an die Provider zu verfälschen.