Einen Vorteil hat unser Kirchensteuer-System ja: die Kirchen können sich nicht so leicht Mitgliederzahlen ausdenken. Das ist in Norwegen anders.

Wegen Betrugsverdachts hat die norwegische Polizei am Donnerstag den Sitz der katholischen Kirche in Oslo durchsucht. Die Diözese von Oslo, die alle Kirchendaten verwaltet, soll über mehrere Jahre hinweg die Zahl der Kirchenmitglieder künstlich aufgebauscht und auf diese Weise unrechtmäßig Millionenzuschüsse des Staates eingestrichen haben.

Gestern explodierte im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe, kurz danach verübte ein Mann ein Massaker in einem wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernten Sommerferienlager der Arbeiterpartei. Natürlich dauerte es nicht lange, bis die ersten „Terror-Experten“ völlig belegfrei  über einen möglichen islamistischen Hintergrund fabulierten. Nun stellt sich heraus: Der mutmaßliche Täter ist tatsächlich ein religiöser Fundamentalist, allerdings ein christlicher. Wofür genau war dieser religiöse Unfug noch mal gut?