Eine Hausdurchsuchung im Bundespräsidialamt, ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal lesen muss, auch wenn es nur um das alte Büro von Glaeseker ging. Dazu der FDP-Bundestagsabgeordnete Erwin Lotter:

Staatsanwaltschaft und Polizei haben Anlass, Deutschlands erste Adresse zu durchsuchen, der Hausherr aber bleibt wieder einmal sprachlos. Man fragt sich, ob der prominente Mieter in Bellevue noch irgendetwas vom realen Leben draußen mitbekommt oder sich schon im Panikraum des Schlosses verschanzt hat.

Wulffs ehemaliger Sprecher, Olaf Glaeseker, wurde hausdurchsucht. Ihm wird Bestechlichkeit vorgeworfen, weil er zwischen 2007 und 2009 „im Rahmen seiner damaligen Dienstgeschäfte“ eine Veranstaltungsreihe des Event-Managers Manfred Schmidt gefördert und dafür kostenlos Urlaub in dessen Luxusvilla gemacht haben soll. El Presidente hatte ihn bereits direkt zu Beginn seines Affären-Marathons ohne wirkliche Begründung entlassen.

Gestern hat Wulff endlich seinem „Bedürfnis“ nachgegeben, sich persönlich zur Kreditaffäre zu äußern. Wie und warum er diesen Drang so lange unterdrücken konnte, sagt er nicht. Und auch sonst nicht viel Neues:

Aber was hat der Bundespräsident zur Sache gesagt? Hat er gesagt, es sei falsch gewesen, private Kredite anzunehmen? Es sei falsch gewesen, sich in luxuriöse Urlaubsdomizile einladen zu lassen? Nein. Das zeigt, dass Wulff nur die Hälfte verstanden hat. Er wird vielleicht in Zukunft vorsichtiger sein. Wirklich klüger ist er nicht.

Dabei gäbe es in der Sache durchaus Neues zu berichten. Zum Beispiel, warum er ebenfalls gestern seinen langjährigen Sprecher und Berater entlassen hat, oder über die Ablösung des umstrittenen Kredits zu Sonderkonditionen durch die BW-Bank.