Ein Nachbar von Osama Bin Laden wurde wohl nachts Zeuge der US-Operation bei der Bin Laden angeblich hingerichtet wurde. Er gibt zu Protokoll, dass nur einer der vier Hubschrauber auf dem Gelände landete. Dieser stürzte dann beim Start ab und brannte aus: demnach hätte man Bin Laden weder tot noch lebendig ausfliegen und auf See bestatten können.
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Nach der angeblichen Hinrichtung Bin Ladens zeigt sich mal wieder, wer den Terrorismus tatsächlich braucht. Da das FBI ihn ja nie wegen 9/11 gesucht hat, sollte man meinen, dass man sich dort freut den peinlichen Steckbrief endlich verschwinden lassen zu können. Fehlanzeige.
Und auch bei der Überarbeitung der UN-Sanktionsliste unter Leitung des deutschen Botschafters Peter Wittig hat man nun beschlossen, Bin Laden nicht zu streichen. Begründung:
Der Tod Osama bin Ladens sei weder das Ende von Al Kaida noch des weltweiten Terrorismus, sagte Wittig vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Ich finde, wir sollten schnell noch Hitler draufsetzen, dessen Tod ja auch nicht das Treiben von Diktatoren, Faschisten und Völkermördern beendet hat.
Ein gerissener Hund, dieser Bin Laden: Um nicht aufzufallen, hat er doch glatt Pornos gesammelt.
Update: Und nun bekommt er auch noch seinen eigenen.
Die Hinrichtung Bin Ladens durch die USA hat unsere Kanzlerin ja unter anderem so kommentiert:
Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten.
Das kam bekanntermaßen nicht überall gut an, und nun hat ein Hamburger Richter sie deswegen angezeigt: Billigung einer Straftat nach § 140 StGB. Spannend dürfte dabei leider nicht das Ergebnis, sondern nur die Begründung sein, mit der die Staatsanwaltschaft kein Verfahren einleitet.
Übrigens fiel der Satz als Antwort auf die Frage eines Journalisten, ob denn auch deutsche Sicherheitskräfte mutmaßliche Terroristen ohne Anklage, Verfahren und Urteil gezielt töten können sollten (letzte Frage bei 4:45):
http://www.youtube.com/watch?v=cuCXwuPE0EQ
Die Ablehnung einer solchen Idee klingt nun wahrlich anders…
Da die USA sich beharrlich weigern, Beweise für die Hinrichtung Bin Ladens vorzulegen und sich in immer weitere Widersprüche verwickeln, sollte auch dem leichtgläubigsten Medienkonsumenten aufgefallen sein, dass da etwas nicht stimmt. Da kommt die Schützenhilfe von al-Qaida in Form eines 4-seitigen Schreibens, in dem der Tod Osama Bin Ladens bestätigt wird, gerade recht.
Nun hat die Sache natürlich einen Haken: Das Video kommt mal wieder von der SITE Intelligence Group – zusammen mit dem IntelCenter die scheinbar einzige Quelle für al-Qaida-Veröffentlichungen, die dann ungeprüft von den Medien weiterverbreitet werden. Insofern gilt die Kritik Nemeticos am SpOn-Artikel von Yassin Musharbash auch den meisten seiner Kollegen. Dabei muss einen doch schon folgende, einfache Überlegung misstrauisch machen:
Eine terroristische Organisation, deren Deklarationen, Lehr- und Propagandavideos, Bombenbauanleitungen, Embleme etc es nur bei „Terrorforschungsinstituten“ zu kaufen gibt, hat es bisher noch [nicht] gegeben. RAF, ETA, IRA, Tupamaros, was immer, alle waren sie bestrebt, ihre Deklarationen an möglichst viele Medien zu verschicken.
Al Qaida ist da was ganz was anderes.
Al Qaida gibts zu kaufen.
Mittlerweile hat die US-Regierung zugegeben, dass Bin Laden doch nicht bewaffnet war und beschlossen, die Bilder noch nicht zu veröffentlichen. Angeblich sind sie zu grausig, wahrscheinlicher noch nicht gephotoshoppt. Den entsprechenden SpOn-Artikel hat sich Nemetico mal kritisch vorgenommen.
Die Washington Post zeigt, wie sich US-Karikaturisten des Themas angenommen haben – zwischen „Mission Accomplished“ und „Rest In Hell“.
Und ein Kommentar von Elias Davidsson fasst die verschiedenen Probleme mit der angeblichen Hinrichtung Bin Ladens gut zusammen.
Pervez Musharraf, der ehemalige Präsident Pakistans, berichtete in seinen Memoiren bereits 2004 vom Versteck eines hochrangigen al-Qaida-Mitglieds in Abbottabad. Ob es sich dabei um Bin Laden handelte? War es überhaupt dasselbe Haus, oder wohnen in der Gegend einfach mehrere hohe al-Qaida-Mitglieder?
(via)
Das Haus von Bin Laden soll nicht nur ein ehemaliges Safe House des ISI gewesen sein, es lag laut SpOn auch in einer interessanten Nachbarschaft:
Er wurde getötet in Abbottabad, einer der am stärksten militarisierten Städte des Landes, umgeben von grünen Bergen mit Aussichtsposten der Armee, Abhörantennen, Flugabwehr-Stellungen und, mittendrin, mehreren Kasernen. Die Militärakademie Kalkul ist etwa 500 Meter von dem weiß verputzen Haus mit der etwa vier Meter hohen grauen Mauer entfernt, in dem sich Bin Laden versteckt hatte. Das Quartier des Geheimdienstes ISI ist ganz in der Nähe.
Google Maps | Google Earth (.kmz)
Update: In Bin Ladens Kiez ist noch mehr los: Um sein Haus zu observieren, quartierte sich die CIA in der Nachbarschaft ein – was auch keiner mitbekommen hat. Und nun hat man in der Nähe den mutmaßlichen Bali-Bomber festgenommen. Alles eine große Terror-Geheimdienst-Daily-Soap?
Die USA wollen Osama Bin Laden in Pakistan erschossen haben. Und weil ihnen die muslimischen Traditionen bekanntermaßen sehr am Herzen liegen – einfühlsam unter Beweis gestellt beispielsweise in Abu Ghraib und Guantanamo – hat man seinen Leichnam gleich im Meer bestattet.
Dass sich die Geschichte nun nicht mehr überprüfen lässt, hat bei der Entscheidung bestimmt keine Rolle gespielt. Wieso sollte uns die US-Regierung auch anlügen, wenn es um den Tod Bin Ladens geht?
Update: Und was hält unsere Kanzlerin von Bin Ladens Hinrichtung?
Heute Nacht haben die Kräfte des Friedens einen Erfolg errungen.
Ja, so bewirbt man sich heutzutage für den Friedensnobelpreis. Und für Forderungen nach Verschärfungen der Terrorgesetze wird die Nachricht natürlich auch gleich ausgenutzt.