Die Panama Papers sind draußen. Nicht die Dokumente, aber eine Datenbank mit Firmen und Namen. Erfreulicherweise haben die Journalisten da keine neue Seite gebaut, sondern die Datenbank zu den Offshore-Leaks von vor drei Jahren ergänzt.

Und immer daran denken: Es gibt total viele total seriöse Gründe, eine solche Briefkastenfirma zu gründen. Die kann ich hier gar nicht alle aufzählen, so viele sind das. Deswegen sind die meisten Personen in der Datenbank auch total rechtschaffende Bürger, die nur hart verdientes und ordentlich versteuertes Geld in Steueroasen bunkern. Echt jetzt. wink

Chiles Transparency-Chef tritt wegen Nennung in „Panama Papers“ zurück

Der Vorsitzende einer zu Transparency International gehörenden chilenischen Anti-Korruptions-Organisation ist im Zusammenhang mit den Medien-Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Steueroasen zurückgetreten. Gonzalo Delaveau, der als Interimschef der Organisation Chile Transparente fungierte, gab seinen Rücktritt bekannt, nachdem sein Name im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ aufgetaucht war. Es geht dabei um 200 Scheinfirmen mit Verbindungen nach Chile.

[finanzen.net]

Und auch vom neuen Fifa-Präsident hätte ich das ja NIE erwartet.

In den Panama Papers findet sich offenbar auch ein dubioser Vertrag, der den neuen Fifa-Präsidenten Gianni Infantino belastet. Die Uefa könnte durch einen auffallend günstig vermittelten TV-Rechtehandel viel Geld verloren haben.

[Spiegel Online]

Da rechne ich allerdings nicht mit einem baldigen Rücktritt. Ist ja eher eine Schlüsselqualifikation.

Die Panama Papers – ein Überblick

Die Panama Papers sind der größte Daten-Leak, der je von Journalisten bearbeitet wurde. 400 Journalisten von 100 Medien in 78 Ländern sind an der Aufarbeitung beteiligt. Federführung hat die Süddeutsche Zeitung, an die der Informant mit dem 2,6 Terrabyte großen Datensatz herangetreten war, der aus den Archiven des Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca stammt. Einen Hintergrund, wie es zum Leak kam, gibt es auf Tagesschau.de, einen guten einführenden Artikel beim Guardian. Im Kern geht es bei den Offshore-Geschäften mit den Briefkastenfirmen um Korruption und Steuerhinterziehung.

[Netzpolitik.org]

Mit Links zu den Übersichtsseiten der beteiligten Medien.