Brandanschlag auf Polizisten in Banlieue bei Paris. La Grande Borne ist wohl eine der übelsten, aber auch da ist das hoffentlich kein Alltag. Klingt eher nach Bürgerkrieg.

Die vermummten Angreifer, ungefähr ein Dutzend, umstellten die beiden Polizeiautos, zertrümmerten die Scheiben und warfen Molotowcocktails ins Wageninnere. Drei der vier Polizisten trugen schwere Brandverletzungen davon; einer schwebt in Lebensgefahr.

Ein Terror-Kommando hat heute die Redaktion von Charlie Hebdo gestürmt und zwölf Menschen ermordet. Am hellichten Tag, mitten in Paris. Charlie Hebdo ist als religionskritische Satirezeitschrift bekannt, und unter den Opfern sind neben dem Chefredakteur auch drei weitere bekannte französische Karikaturisten.

Ob es was hilft, dass der Zentralrat der Muslime schnell und deutlich Stellung bezogen hat?

Es gibt in keiner Religion und keiner Weltanschauung auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten. Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft. Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Dreck gezogen.

Es ist zu befürchten,  dass der Anschlag neues Wasser auf die Mühlen von Extremisten jeglicher Couleur sein wird. Wir rufen alle dazu auf, dem perfiden Plan der Extremisten nicht auf dem Leim zu gehen, die die Gesellschaft spalten,  Hass und Zwietracht zwischen den Religionen schüren und die überwältigende Mehrheit der friedlichen Gläubigen zu Paria der Gesellschaft machen wollen.

Ich befürchte: nein. Charlie Hebdo könnte – und ich hoffe, mich zu irren – vielmehr unser 9/11 und in Europa das Totschlagargument für noch mehr Überwachung werden. Denn was den Anschlägen von Madrid bis London dafür fehlte, war eine gewisse Symbolkraft. Die hat Charlie Hebdo für Frankreich ohnehin, abstrahiert als Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit taugt es aber auch darüber hinaus.

Update: Und da ist schon das passende Symbol-Bild

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