Es gibt sie nicht nur in den dunkelsten Ecken des Internets – auch im Meatspace trifft man tatsächlich noch Mondlandungsleugner. Und weil mir das kürzlich passiert ist, habe ich mal wieder ein wenig nach der Mondlandung und Apollo 11 gegoogelt und ein paar interessante Links gefunden.

Da wäre zunächst die Live-Berichterstattung des WDR von 1969, und die ist wirklich herzallerliebst. Ein Dutzend stocksteifer Herren berichtet in einer Nüchternheit von der Mondlandung, die heute nicht mehr vorstellbar wäre und mich oft schmunzeln ließ. Aus der ursprünglich geplanten vier 4-Stunden-Sendung wurde ein 28-stündiger Fernsehmarathon, von dem es bei Youtube knapp 3,5 Stunden zu sehen gibt.

mondlandung1969Dann gab es 1992 ein echt schweres Strategiespiel namens Buzz Aldrin’s Race Into Space, die Umsetzung eines Brettspiels rund um den Wettlauf zum Mond zwischen den USA und Russland. Das gibt es als Race Into Space mittlerweile als Freeware-Remake für „Kommerz-, Hippie- und Hipster-OS“ (Urs Ganse). Und wer mit der natürlich angestaubten Grafik leben kann, findet hier viele Stunden herausfordernden Spielspaß für lau.

Zu guter Letzt bin ich noch auf die Webseite von Bernd Leitenberg gestoßen, der technische Details zu jeder Menge Raumfahrtmission bietet. Hier beispielsweise zur Saturn V oder aktueller auch zu Rosetta.

Zahlen, bitte! 300 Arten von Organismen auf der ISS

Seit ihrer Inbetriebnahme hat die ISS nicht nur 221 Menschen Unterschlupf gewährt – sondern auch einer Vielzahl an Tieren, darunter Mäusen, Spinnen, Ameisen und Zebrafischen. Doch eine Vielzahl der Mitbewohner bleibt unsichtbar: die rund 300 Gruppen von Organismen, die buchstäblich per Anhalter ins All gereist sind. Pilze und Keime gelangen mit den Frachtern, die Nachschub und Ausrüstung bringen, an Bord. Dagegen können auch sorgfältige Desinfektion und strenge Hygiene-Richtlinien nichts ausrichten.

[Heise]

Forschungsmission „ExoMars“: Reiseziel rot

Der Flug ist riskant, etliche Sonden verglühten schon oder zerschellten. Europa und Russland wagen jetzt trotzdem eine Marsmission – sogar mit einer Landung auf dem Roten Planeten.
[Spiegel Online]

Der Start ist morgen vorgesehen, die Ankunft am Mars im Oktober.

Update: Florian Freistetter hat mehr Details.

Indien hat sein erstes Weltraumobservatorium „Astrosat“ in einen Erdorbit geschossen.

Indien hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge in der Weltraumforschung feiern können. 2008 landete eine indische Mission auf dem Mond, seit dem vergangenen Jahr umkreist eine unbemannte indische Sonde den Mars. Für 2017 ist eine Landung mit einem Roboterfahrzeug auf dem Mond geplant, außerdem arbeitet Indien an einer Kapsel für die bemannte Raumfahrt.

Dass das mit dem Schlafen im Weltraum schon aufgrund der Schwerelosigkeit nicht ganz so einfach ist, liegt auf der Hand. Erschwerdend kommt hinzu, dass Astronauten auch bei geschlossenen Augen Lichtblitze sehen. Dabei handelt es sich um geladene Teilchen, die auf die Netzhaut treffen und es normalerweise nicht durch das Magnetfeld der Erde schaffen. Die Astronauten hatten das Phänomen lange verschwiegen, aus Angst wegen Stress fluguntauglich erklärt zu werden.

Kaum habe ich mich mit dem Gedanken abgefunden, dass das mit dem Zocken unter Linux bei mir nichts mehr wird, entdecke ich Kerbal Space Program – und damit vermutlich einige Jahre erstklassige Unterhaltung.

KSP ist eine Raumfahrt-Simulation, die in einem fiktiven Sonnensystem spielt, dessen physikalische Eigenschaften aber mit Planeten aus unserem übereinstimmen. Und die sind wichtig! Wie viel Schub brauche ich, um der Anziehung eines Himmelskörpers zu entkommen? Und wie bekomme ich den, ohne dass es mir die Rakete zerreisst? Auf welchem Orbit gelange ich am besten zum Ziel? Kann ich dort mit einem Fallschirm landen, oder gibt es keine Atmosphäre? Es kann ja so viel schief gehen.

Wer sich mal ein Bild verschaffen will, schaut einem ausgewiesenen Könner bei einer Mondmission zu oder klickt einfach ein anderes der unzähligen YouTube-Videos.

Das Spiel ist zwar noch eine Alpha, aber der wichtige Sandbox-Modus läuft schon reibungslos und macht einen Heidenspaß. Außerdem gibt es eine produktive Community, die haufenweise Mods erstellt, um das Spiel wahlweise einfacher, realistischer oder einfach nur schöner zu machen. Die kostenlose Demo basiert übrigens auf einer älteren Version, und da ich mir nach einer halben Stunde die Vollversion gekauft habe, kann ich dazu auch nicht viel mehr sagen.

Ich such mir dann mal einen stabilen Orbit. smile

Update: Gibt’s auch für Windows und Apple.

Indien hat erfolgreich eine Sonde in einen Mars-Orbit gebracht. Und das nicht nur gleich beim ersten Versuch, sondern auch noch günstiger als alle anderen:

Das Projekt kostete umgerechnet 57 Millionen Euro, das ist weniger als die meisten Passagierflugzeuge. Mit Ausnahme einiger elektronischer Komponenten wurden alle Teile der Sonde in Indien entworfen und hergestellt. Vor sechs Jahren war das Land bereits beim ersten Versuch mit seiner Mondmission erfolgreich.