Anschlag in Eisenach: Bombe vor Haus von Syrern gezündet

In Eisenach haben Unbekannte eine Rohrbombe vor einem von Syrern bewohnten Haus gezündet. Auf der Bombe: ein Hakenkreuz. Die Polizei ermittelt.

[taz]

Eine Bombe vor einem bewohnten Haus scheint mir noch mal eine Steigerung zu den Brandanschlägen auf noch nicht bezogene Flüchtlingsunterkünfte zu sein. Oder hatten wir das schonmal?

Wissenschaftler der Universität Jena haben eine Untersuchung über Bedrohungslagen für die Demokratie in Thüringen verfasst.

Die Wissenschaftler schreiben, das öffentliche Auftreten, Handeln und die Ideologie der AfD in Thüringen seien geprägt durch Fraktionschef Höcke und von dessen Äußerungen. Die AfD habe sich zumindest in Teilen von einer rechtskonservativen zu einer rechtsextremistischen Partei entwickelt, meinen die Forscher. Distanzierungen vom völkischen Nationalismus Höckes seien aus der Fraktion bisher nicht bekannt.

Derweil hat die AfD-Spitze auch auf die rassistischen Entgleisungen Höckes reagiert und sie als „politische Torheit“ kritisiert. Na, wenn das nicht gesessen hat. Das wird er sich beim nächsten Mal bestimmt zweimal überlegen.

Dass sich die Übergriffe auf Asylbewerberunterkünfte im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfacht haben, ging ja schon durch die Medien. Relativierend wird dann gerne darauf verwiesen, dass ja nicht alles Brandanschläge seien, sondern vieles vergleichsweise harmlose Delikte. Und das kann man nun wirklich nicht miteinander vergleichen: Die Zahl der Brandanschläge hat sich nämlich im Vergleich zum Vorjahr bis jetzt schon verelffacht! Von 6 auf 68.