Nach einem kafkaesken Behördenstreit hat ein Italiener sein eigenes Fürstentum auf (s)einem Kreisverkehr gegründet. Und das soll bald auch Minister und ein Parlament bekommen. bigsmile

Der jüngste Trick von Dellavalle: In diesem Jahr verkündete er die „Unabhängigkeit von Italien“. Seitdem hat sein „Fürstentum“ bereits 68 Menschen die Bürgerrechte gegeben. Das offizielle Motto des Mikro-Staates: „Lass uns die Welt nicht in den Händen von Idioten lassen.“

Einen Vorteil hat unser Kirchensteuer-System ja: die Kirchen können sich nicht so leicht Mitgliederzahlen ausdenken. Das ist in Norwegen anders.

Wegen Betrugsverdachts hat die norwegische Polizei am Donnerstag den Sitz der katholischen Kirche in Oslo durchsucht. Die Diözese von Oslo, die alle Kirchendaten verwaltet, soll über mehrere Jahre hinweg die Zahl der Kirchenmitglieder künstlich aufgebauscht und auf diese Weise unrechtmäßig Millionenzuschüsse des Staates eingestrichen haben.

Dass die Katholische Kirche viele ihrer Privilegien einem Vertrag mit den Nazis zu verdanken hat, ist wohl mittlerweile weithin bekannt. Dass daraus zum Beispiel die Finanzierung der Militärseelsorger abgeleitet wird, wusste ich auch. Was ich nicht wusste: Zum Reichskonkordat gab es ein geheimes Zusatzprotokoll für den Fall der Wiederaufrüstung und Mobilisierung Deutschlands. Das war 1933! Kirche und Widerstand im Dritten Reich bringen mich in Kombination ja immer wieder zum Lachen.

Die gottlosen Spanier und Italiener haben die Verträge ihrer faschistischen Regierungen mit dem Vatikan übrigens schon vor einiger Zeit revidiert. Leider nicht unbedingt unter Abschaffung der Privilegien.

Hans-Peter Friedrich wirft seinen Kritikern und Befürwortern der Anonymität im Internet „intellektuelle Plattheit“ vor, was Thomas Stadler treffend kommentiert. In Anbetracht der Reden zum 60-jährigen Bestehen des BKA, sollte sich dies aber nicht nur der Innenminister zu Herzen nehmen:

Der freiheitlich-demokratische Staat ist vom Spannungsverhältnis zwischen Staat und Bürger geprägt und muss eigentlich dafür sorgen, dass die öffentliche Gewalt so transparent wie möglich agiert, während er dem Bürger als dem Träger der Grundrechte die größtmögliche Intransparenz zubilligen muss.