Wikipedia erklärt:

Die Marchantiidae sind eine Unterklasse der Lebermoose und umfassen die Lebermoose mit komplex gebauten Thalli. Mit einem Umfang von rund 350 Arten sind sie die größte Unterklasse der Marchantiopsida.

Da stellt sich mir die Frage: Wenn eine Unterklasse der Lebermoose schon 350 Arten hat, wie viele gibt es dann insgesamt? Rund 16.000, weiß abermals Wikipedia.

Schweriger wird es bei der Gesamtzahl aller Arten. Der längliche Wikipedia-Artikel deutet schon darauf hin, dass es da in der Wissenschaft eine große Bandbreite an Schätzungen gibt. Eine recht aktuelle aus dem Jahr 2011 geht von insgesamt 8,7 Millionen Arten aus.

Im Endergebnis kamen die Forscher auf circa 7,8 Millionen Tiere, fast 300.000 Pflanzen, über 600.000 Pilze, 36.000 tierische Einzeller und 27.000 Algen.

Ob man nun von 5 oder 15 Millionen Tierarten ausgeht: die Tiere dominieren deutlich bei der Vielfalt, bilden aber nur 2 Promille der Biomasse.

Wikipedia erklärt:

Dienst ist ein Kurzfilm von Jochen Alexander Freydank. Die rund 12-minütige Satire wurde von Mephistofilm GbR produziert und im Jahre 2002 in Berlin gedreht. Der Film erhielt zahlreiche Nominierungen und Preise und wurde am 16. Februar 2005 auf ARTE zum ersten Mal im deutschen Fernsehen gezeigt.

Das ist mal ein interessanter Treffer! Ein Wachmann sorgt auf den Straßen eines fiktiven Landes für Ordnung und schießt dabei etwas über das Ziel hinaus. Teilweise wurde der Film mit versteckter Kamera gedreht und Passanten einbezogen. Und in Deutschland darf noch immer jeder machen, was er will, solange er nur eine Uniform trägt.

Der Regisseur selbst meint, es sei ein „böser Heimatfilm“ geworden. Jetzt müsste ich ihn nur noch zu sehen kriegen, finde ihn aber online nicht. Seinen 2009 mit dem Academy Award ausgezeichneten Kurzfilm Spielzeugland gibt’s hingegen bei YouTube.

Wikipedia erklärt:

Die Abtei Saint-Vanne (Sanctus Vitonus) war ein Benediktinerkloster in Verdun. Die Abtei, die innerhalb der heutigen Zitadelle von Verdun stand, war im 17. Jahrhundert der Ausgangspunkt der benediktinischen Reformen nach dem Konzil von Trient.

Was Religiöse – egal welcher Geschmacksrichtung – vor sich hin reformieren, interessiert mich eigentlich nur, wenn es zu Berührungspunkten mit der säkularen Welt kommt. Und da ist der einzige Anknüpfungspunkt im Artikel der Inventurstreit, bei dem es im 11./12. Jahrhundert um die Besetzung klerikaler Ämter zwischen Königtum und Papsttum zum Konflikt kam, die Abtei aber keine besondere Rolle spielte. Und diese Ämter könnte der Papst wegen mir gerne alle allein bestimmen, solange wir nicht für sie zahlen müssen. Müssen wir aber.

Wikipedia erklärt:

A Haber ist ein türkischer privater Nachrichtensender mit Sitz in Beşiktaş in Istanbul. Er wird auf Türksat (42.0° Ost) ausgestrahlt.[1] Bekannt wurde der Sender in Deutschland durch seinen Bericht, der im Zuge der Böhmermann-Affäre Deutschland als diktatorisch und gegen die Pressefreiheit angehend darstellen sollte.

Was dann auch erklärt, warum es den Sender noch gibt. Ansonsten hat der Artikel nur noch zwei Sätze zu den Besitzverhältnissen zu bieten, und auch seine Relevanz steht zur Diskussion.

Die Relevanzdiskussion ist in der deutschen Wikipedia ja ohnehin ein recht spezielles Thema. Ich finde, dass auch solche Artikel ihre Berechtigung haben. In einer digitalen Enzyklopädie ist jedes Bit an Information hilfreich und wertvoll. Und wenn es nur einem Leser hilft, den mal gehörten Namen wieder einzuordnen.

Wikipedia erklärt:

Stefan Siebers (* 20. Jahrhundert) ist ein deutscher Autor und Übersetzer und Herausgeber hebräischer Literatur.

Neben zwei Sätzen zu seiner wissenschaftlichen Laufbahn enthält der Artikel nur eine kurze Auswahl seiner Veröffentlichungen. Auch sonst finde ich außer einer kurzen Autoren-Info bei KiWi nichts.

Lieber Stefan Siebers! Falls wir uns nicht mal persönlich kennen lernen, werde ich Dich wohl leider wieder vergessen. sad

Meine Güte, zweieinhalb Jahre sind seit dem letzten Wikipedia-Zufallsartikel vergangen! Und das war schon einer von wenigen. Dabei macht mir das Lexikon-Surfen doch Spaß und ist ja auch meist lehrreich. Also neuer Versuch. wink

*klick* Wikipedia erklärt:

Microsoft Excel (englisch [ˈmaɪ.kɹoʊ.sɒft ɪkˈsel], deutsch meist [ˈɛksl̩] oder [ɛkˈsɛl]) ist das am weitesten verbreitete Tabellenkalkulationsprogramm.

Okay, das muss ich dann wirklich nicht weiterlesen. Excel kennt wohl jeder, der irgendwie mit Office-Programmen zu tun hat. Meiner Meinung nach das beste Programm von Microsoft.

Was allerdings nicht so viel bedeutet, weil für Excel 2010 – mit dem ich auf Arbeit konfrontiert bin – 8 Stunden und 50 Minuten manchmal nicht 8 Stunden und 50 Minuten sind und als PLZ formatierte Postleitzahlen aus den neuen Bundesländern im Word-Serienbrief später doch die führenden Nullen verlieren. Letzteres treibt mich in den Wahnsinn, ist aber eher ein Word-Problem, denke ich. Da hat wohl jeder seine Geschichten und im Heise-Forum wäre das jetzt der Beginn einer laaangen „Diskussion“. smile

Wikipedia erklärt:

Yoshida (jap. 吉田郡; -gun) ist ein Landkreis in der Präfektur Fukui in Japan.

Und viel mehr fällt dazu weder dem Artikel noch mir ein. Bemerkenswert finde ich aber, in der Wikipedia überhaupt einen Artikel über einen japanischen Landkreis zu finden.

Übrigens: Japanisch lernt sich in Japan nicht so gut. Die Japaner empfinden es nämlich als unhöflich, ihr Gegenüber auf Fehler aufmerksam zu machen. Und mit einem einfachen Hinweis darauf, dass man das ausdrücklich wünscht und sogar dankbar dafür wäre, ist dem wohl nicht beizukommen. Hat mir zumindest mal eine nette Zug-Bekanntschaft erklärt.

Wikipedia erklärt:

Playfairit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Pb16(Sb,As)19S44Cl. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Antimon und Arsen können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.

„Sehr selten“ heißt konkret: je einmal in Kanada, den USA, Frankreich und Kirgisistan. Aber da es für das Mineral keine praktische Verwendung zu geben scheint, sind Konflikte darüber vermutlich nicht zu befürchten.

Wikipedia erklärt:

Emily Chebet Muge (* 18. Februar 1986 in Bomet) ist eine kenianische Langstreckenläuferin.

Neben persönlichen Bestzeiten und Ergebnissen bei verschiedenen Wettkämpfen gibt der kurze Artikel sonst gar nichts her. Und so steht zu befürchten, dass ich wieder vergessen werde, wer die Crosslauf-Weltmeisterschaft 2010 ganz knapp gewonnen und zuletzt bei den Leichtathletik-Afrikameisterschaften in Marrakesch 2014 im 10-km-Lauf den zweiten Platz gemacht hat.

Wikipedia erklärt:

Selenite oder Zelenite (bulgarisch ЗЕЛЕНИТЕ, bulgarisch für: die Grünen) ist eine grün orientierte bulgarische Partei. Sie wurde am 18. Mai 2008 in Sofia von Mitgliedern verschiedener nichtstaatlicher Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen gegründet. Die Organisationen wollen auf diese Weise durch politischen Druck die Dialogbereitschaft der bulgarischen Regierung erhöhen und grünes Gedankengut stärker in Bulgarien etablieren. Mehrere damals bereits bestehende Parteien mit grünem Anspruch werden von Zelenite als nicht ernstzunehmend eingestuft.

Viel mehr gibt der Artikel dann auch nicht her, außer der krassen Erkenntnis, dass Parteien in Bulgarien Teilnahmegebühren zahlen müssen oder zumindest mussten.

Wikipedia erklärt:

Der Lac Artigny ist ein See in der Verwaltungsregion Nord-du-Québec der kanadischen Provinz Québec.

Der See ist nach einem Menschen namens Louis Rouer d’Artigny (1667–1744) benannt, was zumindest bei uns außergwöhnlich ist. Da fiele mir spontan nur der Wolfgangsee ein, und sogar der hat nur indirekt was mit einem Wolfgang zu tun.

Um d’Artigny hinterher zu spüren, reicht mein Französisch leider nicht aus.

Wikipedia erklärt:

Augustusburg ist eine Kleinstadt in Sachsen. Benannt ist die Stadt nach dem weithin sichtbaren und landschaftsbeherrschenden Schloss Augustusburg, einem ehemaligen Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten. Bekannt ist sie außerdem auch durch die Drahtseilbahn Erdmannsdorf-Augustusburg.

Außerdem ist es wohl die deutsche Stadt mit den meisten Kennzeichen – zumindest, wenn die Wikipedia da mal nicht irrt. Insgesamt sieben (!) sollen die nicht mal 5000 Erzgebirgler haben. Kann falsch sein, muss es aber nicht. Zumindest hier kann man auf die Kennzeichen nämlich auch nichts mehr geben: Wolfhagen hat zum Beispiel drei, weil im Landkreis Kassel wieder alte Kennzeichen von vor der Gebietsreform zugelassen werden.

Noch besser finde ich aber, was ich letztens auf der Zulassungsstelle gelernt habe. Trotz Wohnsitz in der Stadt konnte ich das bestehende Land-Kennzeichen bei der Ummeldung behalten. Und nicht nur das: hätte ich einen Wagen aus Frankfurt gekauft, hätte ich auch dieses Kennzeichen in Kassel führen können. Ob das auch eine Kasseler Besonderheit ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Aber zurück zu Augustusburg. Da fällt mir nämlich noch was auf. Die Stadt hat die Patenschaft für ein Panzergrenadierbataillon übernommen! Von Städtepartnerschaften habe ich ja schon gehört, aber das ist hoffentlich neu und einzigartig.

Früher habe ich so gerne eine beliebige Seite im Lexikon aufgeschlagen, um irgend etwas Neues zu lernen, dass ich mich frage, warum ich auf die Idee noch nicht selbst gekommen bin. Sei’s drum – dann muss ich sie jetzt halt klauen.

Und so gibt es hier nun mehr oder weniger täglich den ersten Absatz eines zufälligen Wikipedia-Artikels, und ich bin schon total gespannt, was ich dabei alles entdecke.

Los geht’s.

Die Winkerfrösche (Staurois, von griech. stauros = Kreuz, Pfahl) sind eine Gattung der Echten Frösche aus Südostasien und von den Philippinen.

Und die heißen so, weil sie auffällig gefärbte Schwimmhäute an den Hinterbeinen haben, mit denen sie dann winken, um sich zu verständigen. Akustische Kommunikation hatte sich in der Nähe von Wasserfällen und schnell fließenden Gewässern als zu mühsam erwiesen.

Nicht direkt ein Fall für WTF, Evolution?!, aber auch nicht der schlimmste Start. Ich freue mich schon auf morgen.