Männer werden nicht signifikant seltener Opfer sexueller Gewalt als Frauen. Das legen aktuelle, wenn auch nicht repräsentative Studien aus Chile und der Türkei nahe. Wobei es ja schon ein Fortschritt wäre, Männer hier überhaupt mal als Opfer wahrzunehmen – von den konkreten Zahlen abgesehen.

Im Forum hat ein Nutzer noch einen Bericht ergänzt, nach dem es in Deutschland keine Vorgehensweise für den Umgang mit männlichen Vergewaltigungsopfern gibt.

Dann sind wir runter in den Rettungswagen gegangen und dann ging es irgendwie nicht weiter. Und ich hab nur gesehen, wie die Ärztin draußen die ganze Zeit mit dem Handy telefoniert hat. Irgendwann hab ich dann erfahren, dass es keinen Prozess in Deutschland gibt für männliche Vergewaltigungsopfer. Also, eine Frau würde man halt zum Gynäkologen bringen, das passiert beim Mann wohl nicht. Und Krankenhäuser wollten mich nicht aufnehmen im Umkreis und die Ärztin wusste halt nicht, was sie mit mir machen soll. Dann wurde mir dazu geraten, dass ich unterschreibe, dass ich auf eigene Verantwortung den Rettungswagen von seiner Hilfspflicht entlasse.

Es geht doch immer noch ein bisschen widerlicher: IS stellt Regeln für Missbrauch von Sklavinnen auf.

Nun ist ein Rechtsgutachten aufgetaucht, in dem Theologen des IS diesen Missbrauch in 15 Punkten detailliert regeln. Hat etwa einer der „Besitzer“ eine junge „Sklavin“ vergewaltigt, darf er sich unter keinen Umständen auch an ihrer Mutter vergehen. Vater und Sohn dürfen nicht dieselbe Sklavin missbrauchen. Wird eine Sklavin schwanger, darf sie nicht abtreiben. Analverkehr untersagen die Theologen generell.

Dass sich unser Konzept von „einvernehmlichem Sex“ nicht so ohne weiteres auf die Natur übertragen lässt und es dabei auch nicht immer nur um Fortpflanzung geht, war mir ja bewusst. Aber Gruppenvergewaltigungen überraschen mich dann doch:

Was für die Öffentlichkeit schockierend wirkt, ist im Tierreich keine Seltenheit, wie das Beispiel der Großen Tümmler, einer Delfinart, zeigt. So beobachteten Forscher vor der Küste Westaustraliens immer wieder brutale Gruppenvergewaltigungen. Dabei umzingelten mehrere Männchen einzelne Weibchen, hinderten diese an der Flucht und vergingen sich sexuell an ihnen.

Das Nachrichtenkonsumgeschäft wird jeden Tag unerträglicher. Hier hat sich ein israelischer Professor mal überlegt, wie man Selbstmordattentäter von ihrem Tun abhalten kann:

The only thing that deters a suicide bomber is the knowledge that if he pulls the trigger or blows himself up, his sister will be raped. That’s all. That’s the only thing that will bring him back home, in order to preserve his sister’s honor.

Letztlich haben sind einige US-Republikaner mit der Behauptung blamiert, vergewaltigte Frauen würden nicht schwanger. Zumindest dann nicht, wenn es sich um eine echte Vergewaltigung handelt, weil Schutzmechanismen des weiblichen Körpers eine Schwangerschaft dann verhindern würden. Mit anderen Worten: Wenn eine Frau schwanger wird, hat sie das auch gewollt, und Abtreibung ist deswegen schon mal gar nicht drin. Widerlich so was!

Nun lerne ich bei Hal Herzog, dass es da tatsächlich einen Zusammenhang geben könnte, allerdings genau anders herum: Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist für Frauen in Folge einer Vergewaltigung etwa doppelt so hoch wie bei einvernehmlichem Sex. So zumindest das Ergebnis einer Telefonumfrage in den USA, die Gründe sind noch nicht geklärt.

Übrigens: Bei Hühnern ist erzwungener Sex wohl die Regel, und die Hennen können das Sperma tatsächlich wieder abstoßen.

Christliche Nächstenliebe im Alltag: Der Erzbischof von Granada erklärt, dass man Frauen vergewaltigen darf, wenn sie abgetrieben haben:

Denn, ausgerechnet in einer Weihnachtspredigt, verkündet Bischof Martinez wörtlich: „Ein wehrloses, unschuldiges Kind zu töten, in einem Akt, hervorgerufen oder durchgeführt von der Mutter, gibt dem Mann die Lizenz, den Körper dieser Frau ohne Grenzen zu missbrauchen, denn sie hat Schuld für ihr eigenes Leben auf sich geladen.“

Religiotie im Endstadium: US-Republikaner Rick Santorum hält die Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung für ein Gottesgeschenk, und auch hier ist das mit der Moral wieder mal so eine Sache. Denn in den Kommentaren ergänzt jemand, dass Santorum seine eigene Frau mit seiner Abtreibungspolitik bei einer Operation vor einigen Jahren getötet hätte – aber da war das natürlich was ganz anderes.

Der US-Kriminologe Anthony D’Amato kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass es eine negative Korrelation zwischen der Verfügbarkeit von Pornographie und der Anzahl an Vergewaltigungen gibt. Und er folgert auch einen Kausalzusammenhang aus der Gegenüberstellung der jeweils vier US-Bundesstaaten mit der größten bzw. geringsten Internetverbreitung in denen die Vergewaltigungsrate zwischen 1980 und 2000 um 27% gesunken bzw. 53% gestiegen ist.

Wie man in Schweden einen Mann belasten kann erklärt am Beispiel von WikiLeaks-Aktivist Julian Assange nun auch die Frankfurter Allgemeine. Besonders schön:

Einen neuen Haftbefehl, wieder einschließlich Vergewaltigungsverdachts, erwirkte eine neue Staatsanwältin: Marianne Ny aus Göteborg. Sie hob hervor, dass nach schwedischem Recht Nötigung oder Vergewaltigung in einem minder schweren Fall vorliegen kann, wenn sich eine Frau nach dem Sex unwohl fühlt oder sich ausgenutzt vorkommt.

Gibt es in Schweden eigentlich noch eine messbare Geburtenrate?